Test - NVIDIA Shield Android TV : 4K-Settop-Box mit Cloud-Gaming
- PC
Wer einen 4K-Fernseher daheim hat, der wird aufhorchen, denn die Shield-Box unterstützt 4K bis 60 Hz, was derzeit allerdings lediglich von Netflix und YouTube möglich ist. Der Großteil der Konkurrenz ist bei Weitem noch nicht so weit. Damit der Sound passt, gibt es Dolby-5.1- und -7.1-Support als Passthrough über den HDMI-Ausgang. Cineasten kommen also auf jeden Fall auf ihre Kosten. Übrigens reicht die Power der Box locker aus, um 4K-Videos von externen Quellen gut und flüssig darzustellen.
Android und Google
Als Betriebssystem der Box fungiert Android 5.1 mit Android TV, überdies werden so ziemlich alle Google-Dienste unterstützt, inklusive Google Play Store, Google Musik und TV sowie Google Cast. Entsprechend steht ein umfangreiches Angebot an Apps und Spielen zur Verfügung. Auf manche Dinge muss man allerdings verzichten, denn einige Medien-Apps wie Amazon Prime Video sind nicht verfügbar. Die enge Bindung an Google und Android lässt vermuten, dass so mancher interessante Dienste nicht auf dem Shield auftauchen wird. Außerdem ist die Bedienung und Darstellung von Android TV nicht die eleganteste, hier hat sich leider in den letzten Monaten wenig bis gar nichts getan.
Could-Gaming und Abo-Service
Um das auszugleichen, hat NVIDIA die Shield-Box mit Gaming-Services ausgestattet, die weit über Google Play hinausgehen. Der hauseigene Cloud-Gaming-Service, ehemals Grid, nun GeForce Now benannt, ist eine wichtige Komponente der Box. Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten des Game-Streamings: zum einen den Kauf kompletter Spiele, zum anderen den Abo-Service.
Ein Hinweis zum Kauf: Bei vielen Titeln erhaltet ihr parallel einen Key für Steam oder GOG – eine faire Sache. Umgekehrt funktioniert das leider nicht, bereits in Besitz befindliche Steam-Spiele könnt ihr derzeit nicht kostenlos über GeForce Now spielen. Eine Verbindung von GeForce Now mit Steam und GOG ist eine Option, über die NVIDIA auf jeden Fall nachdenken sollte.
Beim Kauf erhaltet ihr unbegrenzt Zugriff auf das Spiel der Wahl, das von der Server-Farm von NVIDIA gestreamt wird. Cloud-Gaming halt: Prinzipiell seht ihr einen Video-Stream des Spiels, während eure Steuerungssignale an die Server gesendet werden. Das funktioniert erfreulich gut, vorausgesetzt, ihr habt eine kräftige Leitung (30 mbit oder besser) mit einer moderaten Latenz. Zwar kommt die Darstellung aufgrund der Kompression nicht an den PC-Detailgrad heran, ansehnlich bleibt sie aber auf jeden Fall, zumal 1080p und 30 bis 60 fps problemlos und mit schneller Ladezeit durch die Leitung sickern.
Das Aboprogramm kostet derzeit 9,99 Euro pro Monat, wobei die ersten drei Monate kostenlos sind. Hierbei habt ihr momentan Zugriff auf etwa 50 Spiele, die allerdings nicht ganz aktuell sind, sondern ein Portfolio aus den letzten ein bis fünf Jahren umfassen. Man darf gespannt sein, mit was und wie NVIDIA diesen Abo-Service füttern wird. Denn ohne aktuelle Titel dürfte der Anreiz für die Spieler eher gering sein. Ansonsten könnt ihr natürlich den Google Play Store und dessen Android-Apps nutzen, die im Abo allerdings nicht enthalten sind.
Streaming ohne Ende
Das Ziel von NVIDIA dürfte jedenfalls sein, so eine Art Netflix für Spiele abzuliefern. Von der Systematik her sind Cloud-Gaming und Video-Streaming in dieser Form ja gar nicht so unterschiedlich. Wie schon gesagt, viel wird davon abhängen, ob NVIDIA genügend Partnerschaften mit den großen Publishern eingehen kann, um aktuelle Titel an den Mann zu bringen. Die Grundlage ist jedenfalls gelegt und funktioniert einwandfrei.
Den Abschluss bildet das Streaming von der und auf die Shield-Box. Ihr könnt problemlos über den Controller eure Spiele von der Box auf Twitch streamen oder aber Spiele von eurem heimischen PC auf die Box. NVIDIA hat dazu alle nötigen Features bereitgestellt, die wir bereits von der GeForce Experience kennen. Auch hier ist NVIDIA ganz am Puls der Zeit. Das SHIELD Android TV versucht ziemlich erfolgreich, alle Elemente des medialen Datenstroms zu ermöglichen.
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