Test - Nvidia Geforce GTX 680 : Update: Weitere Benchmarks hinzugefügt
- PC
Begonnen sie hat, die Ära der harten Fakten! Nach unzähligen Spekulationen aus den Gerüchteküchen dieser Erde rollt endlich Nvidias Kepler-Generation vom Trockendock. Den Anfang macht die GeForce GTX 680, sie will AMDs Highend aus der längst erschienenen neuen Grafikgeneration ohne Umschweife versenken: Niemand anderem als der derzeit stärksten Grafikschleuder AMD Radeon HD 7970 soll also das Zepter aus der Hand gerissen werden. Gelingt ihr der schwierige Königsmord? Und was hat das Flaggschiff sonst noch zu bieten? Unser Test fühlt Kepler auf den Zahn.
Schon im ersten Satz spricht Nvidia vollmundig von der "schnellsten und effizientesten Grafikkarte", die jemals von Menschenhand erschaffen wurde. Ob zu viel des Guten versprochen wird oder nicht, klärt sich gleich in den Benchmarks, wichtig ist erst einmal: Die GTX 680 soll im absoluten Highend einschlagen. Die nackten technischen Spezifikationen lassen das auf den ersten Blick allerdings nur in Teilen vermuten. Für eine ordentliche Kraft spricht zunächst das Herzstück der Karte: der Kepler-Grafikchip GK104 in moderner 28-nm-Fertigung. Auf seiner vergleichsweise kleinen Fläche von 294 Quadratmillimetern lauern stolze 3,54 Milliarden Transistoren (GTX 580: 3 Milliarden). Angefeuert wird die GPU im Normalfall mit 1.006 MHz, also mehr als 20 Prozent über der GTX 580 und über der magischen 1-GHz-Grenze. Auch die satten 1.536 Shader-Einheiten lassen eine hohe Performance vermuten und wurden im Vergleich zum Vorgänger GTX 580 verdreifacht. Gleichzeitig wartet mit 128 Stück die doppelte Ladung an Textureinheiten auf der potenziellen Prachtschnitte.
Etwa zu flach auf der Brust?
Gegen das Highend spricht beim groben Vergleich zur Vorgeneration und AMDs Widersacher das Speicher-Interface. Statt mit einem 384 Bit breiten Interface kommunizieren die 2.048 MB GDDR5-Videospeicher mit einem 256-Bit-Interface, außerdem wirkt die Stromversorgung zunächst als zu klein bemessen. Seid ihr von den bisherigen Oberklassekanonen je einen 6- und 8-Pin-Stromstecker zur Deckung des Hungers gewohnt, reichen der GTX 680 zwei 6-Pin-Pipelines zum Netzteil - das kennt ihr sonst nur von Karten aus dem gehobenen Mittelfeld. Im gleichen Atemzug verringert sich die maximale Leistungsaufnahme auf 195 Watt. Ihre direkte Konkurrentin Radeon HD 7970 nimmt dagegen, wie die GTX 580, bis zu 250 Watt auf, weshalb der Leistung-pro-Watt-Vergleich besonders interessant werden dürfte.
In Sachen Videospeicher fällt noch etwas anderes auf: Die Datenrate steigt im Vergleich zur Vorgängerin GTX 580 um 2 Gbit/Sekunde auf nun 6 Gbit/Sekunde an, dagegen bleibt die Speicherbandbreite fast unverändert bei 192,26 GB/Sekunde. Eine HD 7970 liefert dagegen bis zu 264 GB/Sekunde ab und eine Datenrate von 5,5 Gbit/Sekunde.
(zum Vergrößern auf die Tabelle klicken)
Die Architektur: Fermi im Blut
Deutlich mehr Shader- und Textureinheiten, höhere Taktraten, mehr Speicher und eine gleichzeitig deutlich gesenkte maximale Leistungsaufnahme. Was wie ein Widerspruch klingt und nicht allein auf die bloße Strukturverkleinerung zurückgeführt werden dürfte, lässt sich unter anderem mit der veränderten GPU-Architektur begründen. Kepler basiert auf der bekannten Fermi-Architektur, mit der jede bisherige GeForce-Karte seit der GTX 480 bestückt wurde. Die Herzstücke des GK104-Grafik-Chips sind dabei die von Fermi bekannten GPCs, die sich überwiegend aus nun acht Streaming Multiprocessors (SMX) zusammensetzen. Sie wurden für Kepler gegenüber Fermi insofern weiterentwickelt, als das sie mehr Performance bei einem gleichzeitig drastisch gesenkten Stromhunger bieten.
(zum Vergrößern auf die Tabelle klicken)
In den SMX arbeiten jeweils 192 Shader-Einheiten, was sechsmal so viele wie bei den Fermi-Streaming-Multiprocessors (SM) sind. Die Performance pro Watt konnte laut Nvidia verdoppelt werden. Das spiegelt letztendlich auch die verringerte TDP von 195 Watt wider.
Kommentarezum Artikel