Test - NBA Live 15 : Beim Dunking gestrauchelt
- PS4
- One
Des Weiteren dürft ihr bei „Big Moments“ einige besonders brisante Ereignisse aus der NBA-Geschichte nachspielen.
Das klingt im ersten Moment toll. Immerhin gibt es Situationen, in denen ihr in letzter Sekunde einen spielentscheidenden Punkt erzielen müsst. Doof ist nur, dass dabei so gut wie keine Atmosphäre aufkommt. Sobald ihr die jeweilige Aufgabe gemeistert habt, landet ihr direkt in einer schmucklosen Rangliste. Keine Siegeranimation oder andere Feierlichkeiten. Das Gefühl des „großen Moments“ verpufft somit bereits im Ansatz.
Warum nur so steif in der Hüfte?
Hinsichtlich der Inhalte von NBA Live 15 wird somit schnell klar, dass die Entwickler nicht den Mut aufgebracht haben, wirklich zündende oder umwälzende Neuerungen einzubauen. Doch das alles ist ja locker zu verschmerzen, wenn uns das Geschehen auf dem Spielfeld vom Hocker reißt. Und in den ersten Minuten scheint das tatsächlich der Fall zu sein. Dank ESPN-Lizenz kommt die Präsentation verdammt nahe an eine echte Fernsehübertragung heran. Die Vorberichterstattung, wenn man sie denn so nennen mag, die Einblendungen, die leicht verbesserten Kommentare von Mike Breen und Jeff Van Grundy - all das lässt intensive NBA-Atmosphäre aufkommen. Zudem sehen die Spieler etwas besser aus als noch im vergangenen Jahr. Vor allem aus nächster Nähe sind zahlreiche Details zu erkennen.
Ferner gibt es ein paar interessante Neuerungen, zum Beispiel beim „Pick & Roll“, bei dem der KI-gesteuerte Team-Kamerad etwas intelligenter zu Werke geht als zuvor. Außerdem agieren die Spieler beim Kampf um einen Rebound authentischer, was zu einigen richtig intensiven Rangeleien unter dem Korb führen kann. Schade, dass dieser gute Eindruck wieder etwas schwindet, wenn die Spieler zu einem Dunking ansetzen. Dann rutschen die restlichen Akteure wie von Zauberhand in eine vorgegeben Position, sodass der Eindruck eines vorgegebenen Szene entsteht.
Ebenfalls im Ansatz gut ist der neue Indikator für die aktuelle Wurfqualität, der unter den Füßen des aktiven Spielers zu sehen ist. Eigentlich soll euch diese Anzeige dabei helfen, eure Würfe besser einzuschätzen und somit deren Erfolgsquote zu verbessern. Doch in der Hektik einer Partie verliert man den Indikator relativ schnell aus den Augen, sodass er letztendlich nicht mehr als schmückendes Beiwerk ist. EA Sports ist damit definitiv auf dem richtigen Weg, sollte diese Neuerungen jedoch auch konsequent zu Ende führen. NBA 2K15 hat diesbezüglich die Nase eindeutig vorn.
Die allgemeine Steuerung ist nach wie vor etwas behäbig, die Spieler bewegen sich ungewöhnlich steif über das Parkett. Da EA Sports gleichzeitig aber das Tempo etwas angezogen hat, wirkt das Geschehen mitunter unfreiwillig komisch. Stellt euch NBA Jam ohne die Knalleffekte und die abgedrehten Aktionen vor, dann habt ihr eine ungefähre Vorstellung von dem, was wir damit meinen. Schade finden wir auch, dass wir zwar normale Würfe mittlerweile etwas schwieriger erfolgreich abschließen können. Im Gegenzug sind Lay-ups und Dunkings auch weiterhin einen Tick zu einfach auszuführen – und vor allem kaum zu verteidigen.
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