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Test - Naughty Bear : Ein Kuscheltier läuft Amok

  • PS3
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Wer tötet am kreativsten?

Es ist in der Theorie zwar möglich, alle Teddys mit der Keule niederzuschlagen, das würde eurem Punktekonto aber nicht weiterhelfen. Den besten Multiplikator erhaltet ihr nur, wenn ihr Fallen aufstellt, andere Stofftiere erschreckt oder sie hinterrücks besonders leise erdrosselt. Zudem solltet ihr stets kreativ zu Werke gehen. Wenn ihr die Bären in eure Fallen lockt, zwischendurch Objekte, wie Schränke, Telefonapparate und Stromversorgungen, zerstört und möglichst selten erwischt werdet, belohnt euch das Spiel. Zusätzlich ist es ratsam, immer nach Geschenken Ausschau zu halten. Diese spült ihr die Toilette hinunter, was ebenfalls mit Bonuspunkten belohnt wird.

Ab dem zweiten Kapitel werden die Teddys übrigens gewiefter und treten in größerer Zahl auf. Hier kommt ein gewisser taktischer Aspekt zum Vorschein. Wenn ihr, nur mit Messer und Fleischerbeil bewaffnet, ins offene Feld stürmt, wird die örtliche Polizei alarmiert oder die Bären suchen per Motorboot das Weite. Dann gelten die Missionen schnell als gescheitert, da eine Vorgabe oftmals lautet, keinen Teddy entwischen zu lassen. Das Sondieren des Terrains ist also das A und O.

Zu wenig Stoff

Umfangreich ist Naughty Bear nicht. Die Geschichte teilt sich in sieben Kapitel mit jeweils fünf Szenarien auf, wobei jedes einen übersichtlichen Spielplatz mit unterschiedlichen Aktionen bietet. Leider gibt es auch am Leveldesign einiges zu mäkeln. Nicht nur dass die Areale extrem klein ausfallen, auch unterscheiden sie sich im Aufbau nicht stark genug voneinander. Nur die Architektur wird leicht abgeändert. Das achte Mal durch das generell gleiche Level zu latschen, lässt schnell Langweile aufkommen. Außerdem zündet der Slapstick-Humor der Entwickler kaum. Ein Schmunzeln wird euch nur ganz selten abgerungen.

Völlig belanglos ist der Mehrspielermodus von Naughty Bear. Hier massakrieren sich bis zu 64 Bären gegenseitig. Außerdem gibt es einen Koop-Modus. Hört sich nicht nur öde an, ist es auch. Ein echtes Glanzstück stellt jedoch der Sprecher dar, der vor jeder Episode Instruktionen gibt. Seine Stimmt ist anfangs sehr liebevoll, wie man es aus Kinderfilmen kennt. Der herzliche Unterton trügt jedoch. Der Sprecher gibt unserem niedlichen Helden die Befehle, andere Bären auf möglichst makabere Art und Weise zu quälen - ein grandioser Kontrast.

Fazit

Patrick Schröder - Portraitvon Patrick Schröder
Naughty Bear hat gute Ansätze. Das Potenzial wird aber unglücklicherweise nicht ausgeschöpft. Zwar vermittelt der Titel einen wunderbaren Kontrast zwischen trauter Kinderwelt und Brutalität, schafft es aber unterm Strich nicht, ein auf lange Sicht unterhaltsames Spielprinzip zu bieten. Die Areale sind zu klein und werden nur leicht verändert, die KI ist höchstens Durchschnitt und eure Aufgaben ähneln sich zu oft. So verkommt der Spielablauf zu einem ständigen Recycling, das kaum Abwechslung bietet. Als Arcade-Titel für den kleinen Geldbeutel würde Naughty Bear in Ordnung gehen.

Überblick

Pro

  • witzige Grundidee
  • ordentlich inszenierte Finishing-Moves
  • genialer Sprecher

Contra

  • Spielmechanik verliert schnell an Reiz
  • wenige Gadgets
  • hastige Kameraführung
  • relativ geringer Umfang
  • Levels wiederholen sich optisch
  • grafisch nur Durchschnitt

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