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Test - Motorstorm : Rasante Wüsten-Action!

  • PS3
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Wer Quads, Buggys und Jeeps mag, weiß, wie spaßig ein Ausflug zum Steinbruch sein kann, welche Gaudi es ist, durch Matschpfützen zu brettern und wie sehr sich dieser Spaß vervielfacht, sobald man nicht mehr alleine unterwegs ist. Die durch ’WRC’ bekannten Entwickler der Evolution Studios haben sich nach ihren zahlreichen Rallye-Titeln genau dieses Genres angenommen und präsentieren mit ’Motorstorm’ einen herrlich frischen Offroad-Titel, der sich schon fast auf den Spuren von ’Burnout 3: Takedown’ bewegt und actionreiche Rennen mit spektakulären Crashs bieten will. Ob das Ganze aber auch den versprochenen Spaß und die auf der E3 gezeigte Grafikqualität liefert, verraten wir euch in unserem Test.

Ein wüstes Spektakel

Ein sommerlicher Freitagabend. Der Urlaubsschein für die kommende Woche ist eingereicht, auf dem Heimweg noch schnell die Kanister befüllen, daheim die Reifen überprüfen, den Buggy auf den Anhänger laden und Proviant fürs Wochenende mitnehmen. Alles ist bereit, die Ehefrau kriegt einen Abschiedskuss, der Sohnemann kommt natürlich mit und nach einem letzten “Bis dann! Wir sehen uns am Sonntag!“ geht die lange Fahrt los. Nach ein paar hundert Kilometern auf dem Freeway geht es ab in die Wüste und schnell findet man sich inmitten großer Wohnwagenkolonnen mit schrottreifen Jeeps auf dem Anhänger. Man grüßt Bekannte und Fahrer vom letztjährigen Event, zwischen den großen Lastern und Kolonnen rasen ganze Motorradclubs und flotte Quads herum, aus der Ferne sieht man die aus rostigem Schrott und Müll zusammengenagelten Tribünen und alle Fahrer haben dasselbe Ziel: das dreckige, laute und herrlich amüsante ’Motorstorm’-Festival.

So oder ähnlich haben sich wohl die Entwickler der Evolution Studios ihr virtuelles Spektakel vorgestellt, als sie selbst in die Wüste flogen, um mit zahlreichen HD-Kameras die Location aus der Luft und vom Boden aus für diesen brachialen Renntitel aufzunehmen. Dabei ist ein überzeugend echt wirkendes Spektakel herausgekommen, das wie eine Mischung aus dem Burning-Man-Festival, einer Offroad-Veranstaltung auf Island und dem Hillclimb Rachau daherkommt.

Motorstorm

Das alles dreht sich natürlich rund um schnelle Offroad-Rennen in den umliegenden Wüsten, Bergen, Schlammlöchern und anderen Umgebungen, deren Kurse sich zwischen Wellblech-Tribünen, Blechhütten, Reifenstapeln, aus Müll zusammengesetzten Barrikaden und anderen Bauten hindurchschlängeln. Das Fahrerfeld setzt sich aus einem Haufen Wahnsinniger zusammen, die einfach nur darauf aus sind, Erster zu werden, koste es, was es wolle. Dennoch kommt das alles sehr spaßig rüber und man hat den Eindruck, es handele sich bei all diesen Irren um Fahrer, die sich nach dem Zieleinlauf lachend gegenseitig auf den Helm klopfen, sich den Matsch aus dem Gesicht waschen und trotz hohem Alkoholspiegel, viel Aggression und einer Portion Wahnsinn abseits der Strecken nett miteinander umgehen.

Nettigkeiten kann man im Laufe der Rennen dennoch nicht erwarten. So rauscht die KI wie von einer Wespe gestochen am Start los – von nun an gilt das Recht des Stärkeren. Wer etwa mit seinem Bike vor einem LKW landet, wird gnadenlos überrollt. Wenn man nicht aufpasst, rammt die KI einen ohne Rücksicht in den Canyon oder drückt den Spieler ordentlich gegen die zahlreichen Felswände und Barrikaden. Nebenbei funktioniert das alles freilich auch andersherum und schnell hat man ungefähr denselben Spaß und dieselbe Begeisterung, die ‘Burnout 3: Takedown’ mit seinen waghalsigen Crashs bot. Jedem in die Felswand gedrückten Kontrahenten folgt zweifellos schadenfrohes Grinsen und Gelächter. Dennoch ist das Ganze kein Zuckerschlecken und man muss sich auch als Rennspiel-Profi richtig anstrengen, um bei allen Rennen die Goldmedaille abzustauben. Der Schwierigkeitsgrad liegt sehr hoch und es erfordert oft zig Versuche, um besonders ab Stufe drei auch bei jedem Event zu gewinnen.

Keine Dumpfbacken am Steuer

An diesem Punkt muss ein großes Lob ausgesprochen werden, da die KI mit ihrem Verhalten nicht nur ordentliche Ansprüche an den Spieler stellt, sondern auch verdammt real wirkt. Permanent hat man es mit gegnerischen Fahrern zu tun, die nicht nur mit einem selbst auf Tuchfühlung gehen. Hier und da passieren immer wieder erschreckend spektakuläre Crashs, bei denen Buggys, Jeeps, Motorräder und andere Vehikel durch die Luft wirbeln und sich physikalisch korrekt in ihre Bestandteile auflösen. Da liegt auch prompt der Fahrer bewusstlos auf dem Lenkrad oder fliegt vom Motorrad und prallt anschließend gegen irgendein Blechschild.

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