Test - Metroid: Samus Returns : Ein längst überfälliges Remake

Meiner Meinung nach kann Metroid: Samus Returns den zwiegespaltenen Ruf des Originals nur bedingt korrigieren. Viele Spielelemente wie auch der Spielfluss wurden modernisiert, was längst überfällig war, um zum Rest der Serie zu passen. Trotzdem bleibt dieser Ableger selbst in Form des Remakes das schwächste unter den seitwärts scrollenden Metroids (Other M mal ausgenommen), was vornehmlich an der Linearität des Abenteuers liegt und sekundär an der leicht fantasielosen Adaption.

Zum Vergleich hilft ein Blick auf das Fan-Remake AM2R (Another Metroid 2 Remake), dem Nintendo jüngst eine Unterlassungsklage entgegenschmetterte. Während AM2R jedem Areal ein eigenes grafisches Thema verpasste, neue Bossgegner einfügte und audiovisuell viele gewitzte Stilblüten trug, bietet das offizielle Remake an vielen Stellen nur halbherzige Verbesserungen. Siehe etwa die arg repetitiven Metroid-Bosskämpfe, die nun viel zu leicht ausfallen, wie auch die unnötige Verschachtelung der Katakomben. Grafische Themen in den Subarealen? Fehlanzeige! Neue Musik? Auch nicht drin, aber immerhin wurden einige der nervigen Originalkompositionen durch Klassiker vom NES und Super Nintendo ersetzt.

Nun, das schwächste 2D-Metroid zu sein, ist kaum ein Beinbruch, wenn der Qualitätsstandard der Serie insgesamt sehr hoch liegt. Wer mit der Anschaffung des Remakes liebäugelt, macht garantiert keinen Fehlkauf, aber da wäre in meinen Augen mehr drin gewesen. Die Neuinterpretation ist mir abseits des Umschwungs auf Polygongrafik zu konservativ. Und doch hielt sie mich bis zum Schluss gut bei Laune. Mir fehlen noch immer sechs Metroids, die kommen mir garantiert nicht davon!

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