Test - Men of War : Brettharter Strategiebrocken
- PC
Die Entwickler von Best Way haben sich inzwischen im hart umkämpften Echtzeitstrategie-Genre einen recht guten Ruf erarbeitet. Soldiers aus dem Jahr 2004 und Faces of War aus 2006 boten genug, um eine eigene Fan-Gemeinde um sich zu scharen. Doch wie sieht es mit Men of War, mit dem neuesten Werk der russischen Strategen, aus?
Welches Schweinderl hätten S' denn gern?
Men of War wartet mit einer russischen, einer deutschen und einer alliierten Kampagne auf, zusätzlich stehen ausgewählte Einzelspielermissionen als Bonus bereit. Bei den einzelnen Levels hat man darauf geachtet, wichtige Kriegsereignisse heranzuziehen, ohne bereits tausendmal gespielte Szenarien, wie die Landung in der Normandie, wieder zu verwursten. So startet der deutsche Feldzug mit den berühmten, aber bisher kaum in Spielen umgesetzten Fallschirmspringerangriffen auf Kreta. Die Alliierten hingegen bereiten in Tunesien mit Kommando-Aktionen alles für die Landung in Afrika und eine anschließende Invasion Südeuropas vor.
Nervenaufreibend wie ein echter Einsatz
Selten haben wir bei einem Echtzeitstrategietitel dabei so viel geschickt inszenierte Spannung erlebt. Dies wird durch gestaffelte Einsätze geschafft, die euch immer neue Aufgaben geben und zum Reagieren zwingen. Teilweise werden selbst die Karten noch einmal erweitert, wenn ihr einen bestimmten Abschnitt bewältigt habt. Ihr selbst agiert fast immer am Limit, was Verstärkung und Ressourcen betrifft. So gut wie nie sind eure Truppen in der Überzahl, jeder noch so kleine Vorteil muss hart erkämpft werden.
Im Krieg zählt jeder Mann!
Echtzeitstrategiespiele, bei denen man keinen ständigen Strom von Nachschub aus seiner Basis zur Verfügung hat, gibt es schon länger. Dass man das Prinzip noch weiter ausbauen kann, indem man dem Spieler die direkte Kontrolle über eine Einheit oder ein Fahrzeug gibt, ist ebenfalls keine neue Idee. Das Ganze mit herausfordernden Missionen und einer actionreichen Präsentation wie im Film zu verbinden, ist allerdings eine Aufgabe, die schon so manchen Entwickler an seine Grenzen brachte. Best Way hatte damit im dritten Anlauf keine Probleme und schickt euch an bedeutende Frontabschnitte des Zweiten Weltkriegs, die euch alles abverlangen.
Krieg ist grausam
„Euch alles abverlangen" meinen wir dabei wohlgemerkt wörtlich, denn trotz seiner Klasse ist Men of War kein Spiel für jedermann. Einige Einsätze sind so intensiv und auch schlichtweg schwer, dass sie euch neben Nerven aus Stahl auch eine gehörige Portion Können abverlangen. Wer Begabungen, wie ein taktisch messendes Auge, dreidimensionales Vorstellungsvermögen und eine schnelle Auffassungsgabe, besitzt, ist hier klar im Vorteil. Sie erleichtern euch, auf den teils riesigen Karten den Überblick zu behalten und so schnell zu reagieren, wie es Men of War von euch verlangt. Zum Beispiel wenn eine Einheit in Bedrängnis geraten ist und ihr hastig in den so genannten Direct-Control-Modus springt, um eure Jungs persönlich rauszuhauen, während die ganze Welt um euch herum zu explodieren scheint.
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