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Special - Casual Games im Test : Mieser Kinderkram oder Spaß für Kids?

  • DS(i)
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Casual Games sind zurzeit in aller Munde. Wie gut sind die günstigen Titel mit ihrem Fokus auf die jungen Spieler wirklich? Öder Kinderkram oder spaßige Spielerei für die ganze Familie? Sind solche Spiele einfach eine Möglichkeit für verzweifelte Eltern, dem nach Videospielen gierenden Kind eine Billigdosis zu verabreichen, oder sind solche Games wirklich so gestaltet, dass sie einen guten Einstieg für unerfahrene Jungzocker darstellen? Wir haben mehrere Casual Games in die Mangel genommen - erfahrt im Bericht, was Top ist und was Flop.

Meine Baby-Welt (DS)

Genre: Denkspiel
Spieleranzahl: 1
USK/PEGI: Ohne Altersbeschränkung / 3+
Entwickler: Brain Toys
Publisher: THQ

Liebe Eltern, greift nicht einfach nach irgendeinem Spiel, das im Regal rumgammelt, sondern lest wenigstens den Text auf der Packungsrückseite - und überlegt, ob ihr als Pre-Teen so was damals wirklich hättet spielen wollen. Beispiel 'Meine Baby-Welt': Nicht genug, dass einem von der Packung so ein Mini-Skinhead entgegengrinst, die Baby-Simulation "lockt" auch noch mit Inhaltsangaben wie "Kitzel dein Baby, spiele Kuckuck und Backe-Backe-Kuchen, und freue dich über sein Lachen und Kichern." Oder: "Schalte coole Sachen wie neue Spielzeuge, süße Anziehsachen und verrückte Accessoires für dein Baby frei. Wie wär's mit Windeln im Leopardendruck?" Spätestens an dieser Stelle sollte einem klar sein, in welchem Stadium der Geisteszustand der Spielentwickler sein muss. Auf jeden Fall haben sie eine Art 'Nintendogs'-Light verbrochen, konsequenterweise mit einem Menschen anstatt einem Hundewelpen. Das Baby ist allerdings weniger clever als Nintendos Wauwaus.

Der kleine Racker hat vier Bedürfnisse, die ihr ständig befriedigen müsst, inklusive sauber machen. Ihr wascht also den Nachwuchs, pudert los, wechselt Windeln, spielt ein wenig mit dem Kerlchen, versucht, ihm das Krabbeln und das Sprechen beizubringen, und setzt alles daran, das Baby nicht spontan zu erwürgen, wenn es mal wieder kein Karottenmus essen will. Also im Grunde alles, was echte Eltern normalerweise früher oder später in den Wahnsinn und/oder zum Scheidungsanwalt treibt. Mir machte das kein Spaß, meiner sechsjährigen Nichte schon. Vielleicht will sie mich quälen, vielleicht spricht das DS-Modul tatsächlich junge Mädchen mit Mutti-Trieben an. Wir einigten uns auf ein salomonisches 'Genügend' als Wertung.

Wertung: Genügend

 

Tina in den Bergen (DS)

Genre: Adventure
Spieleranzahl: 1
USK/PEGI: Ohne Altersbeschränkung /
Entwickler: White Birds
Publisher: Nobilis

Sagt es nicht weiter, aber irgendwas stimmt mit dieser Tina nicht. Ich habe sie in die Berge begleitet, sie hat da einen Opa und einen Kumpel. Aber ich wurde ja schon misstrauisch, als auf dem DS-Modul von keiner Tina die Rede war, sondern von "Martine à la Montagne". Auch dass das Mädel mit einem Dackel tiefsinnigere Gespräche führt als mit ihrem leicht unterbelichteten Schulkameraden, gab mir zu denken. Anscheinend ist sie auch noch eine Ökoaktivistin, denn sie setzt sich dafür ein, dass die Murmeltiere wieder auftauchen - gefräßige Adler und eine Rodelbahn machten den rattenähnlichen Viechern nämlich zu schaffen.

Wie das Ziel erreicht wird? Mittels Adventure, das auf viel zu lange Dialoge und auf Minispiele setzt. Mal sucht ihr einen Schlüssel in einem unordentlichen Zimmer, mal zieht ihr Tina die richtigen Klamotten an, mal schlagt ihr eine Schneeballschlacht oder weist Spuren im Schnee den richtigen Tieren zu. Lesefreudige Jungzocker mit etwas Videospielerfahrung kommen flott durch das Abenteuer. Leider ist der Alpenausflug innerhalb einer Stunde beendet, Extras wie ein Simpel-Malkasten sind ein schwacher Trost. Insgesamt ist 'Tina in den Bergen' weder technisch noch spielerisch ein Totalausfall, aber in etwa so anspruchsvoll wie ein eine Gebirgswanderung in Holland.

Wertung: Befriedigend

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