Test - Lust from Beyond : Erotik-Horror aus dem Lovecraft-Kosmos
- PC
Fazit
Ich ging nie davon aus, dass Lust from Beyond ein großer Hit werden würde. Viele Spiele dieser Art brechen unter ihren eigenen Ansprüchen zusammen, wenn sich Indie-Studios übernehmen. Aber ich hatte gehofft, dass dieses Spiel vielleicht eine Lanze für erotische Inhalte bricht. Horror gibt es schließlich genug im Reich der Videospiele, während Sex noch immer verpönt ist.
Die Grundidee des Spiels ist gar nicht mal schlecht, aber die Designer haben auf das falsche Pferd gesetzt. Wäre nur ansatzweise so viel Mühe in die Charaktere geflossen, wie in die Umgebungsgrafik investiert wurde, hätte dieses Horror-Erotik-Adventure eine Chance gehabt, einen soliden Eindruck zu hinterlassen, und – selbst mit einigen Mängeln – einen Kult zu begründen. Mit Charaktergestaltung meine ich allerdings das gesamte Paket, das hier voll in die Hose geht. Angefangen beim Script und der Leistung der Sprecher bis hin zu den normalen Animationen im Horror-Anteil. Ganz besonders aber die Darstellung von Sex und erotischen Nuancen. Wenn man Sex darstellen will, müssen die Darsteller glaubhaft sein, sowohl physisch als auch in ihrer geistigen Haltung. Und wenn noch so viele explizit sichtbare Schwänze, Vulva-Flure und phallische Türme zu sehen sind, es bringt der erotischen Note nichts ein, wenn es dann mies texturierte Holzpuppen mechanisch miteinander treiben.
>> Pervers? Oder einfach nur peinlich? 10 Spiele zum Fremdschämen <<
Dass der Horror-Anteil, der in anderen Spielen genügend positive Umsetzungen kennt, aufgrund billiger Stilmittel unter Par performt, ist dann der letzte Sargnagel. Schade um die gute Idee und die wenigen Szenen, die tatsächlich gruselig sind.
Überblick
Pro
- interessante Umgebungsgestaltung
- viel Echtzeitbeleuchtung mit wirksamen Effekten
- echter Ab-18-Inhalt
- Lovecraft‘sche Designeinflüsse
- passable Grundidee
- einige wenige gute Horror-Momente
Contra
- viele billige Schreckeffekte
- miese Charaktergestaltung
- noch schlechtere Charakteranimationen
- teilweise grausames Voice-Acting
- mechanische Sex-Darstellung
- altbackenes Puzzle-Design
- unnötige, schlecht einsehbare Fallen und billige Tode
- steifes Gegenstands-Menü
- unterdurchschnittliche, teils schlecht abgemischte Soundeffekte
Kommentarezum Artikel