Die verschiedenen Forschungszweige sind abwechslungsreich und bieten eine Fülle an neuen Gebäuden, stärkeren Waffen oder Raumschiffen. Jedoch schaltet ihr nicht vorgefertigte Schiffe der Reihe nach frei, sondern erhaltet nur einen speziellen Typ, der dann nach eurem Belieben mit Waffen, Sensoren, Generatoren oder sogar Erweiterungen ausgerüstet werden kann. Eine tolle Idee, die für eine kurze Zeit wirklich Laune macht.
Leider will das Spiel die Schiffspläne, die wir erstellt haben, nicht mehr löschen. Dreimal dürft ihr raten, was passiert, wenn wir es trotzdem versuchen. Genau, das Spiel stürzt ab. Bei einem Neustart wurden sogar all unsere Pläne einfach gelöscht und wir durften von Neuem anfangen. Abgesehen davon hat das Spiel im derzeitigen Zustand nicht viel Abwechslung zu bieten. Nach einer halben Stunde Einarbeitung hat man so gut wie alles gesehen und klickt sich nur noch von Runde zu Runde, um Gebäude zu bauen oder zu forschen. Ah ja, hier und da gibt es auch mal wenig herausfordernde Kämpfe, wenn das Spiel nicht vorher abstürzt.
Sind wir alleine im All?
Liebhaber von Statistiken und dem Herumschieben von Reglern werden an Legends of Pegasus keine Freude haben. Zwar gibt es eine ganze Menge verschiedener Anzeigen, wie die Moral oder Produktivität des Planeten, wie genau sich die aber auf das Spiel auswirken, ist unklar. Es reicht, wenn einfach nur die Steuereinnahmen fließen, alles andere scheint eher platzhalterische Aufgaben zu haben. Da wir gerade von Platzhaltern beziehungsweise unnötigen Optionen sprechen: Wollt ihr zum Forschungszweig gelangen, ist vorher eine Entscheidung fällig. Klicke ich nun oben links auf den Balken oder lieber unten links auf das Icon? Total egal, beides führt euch zum gleichen Menü und ist somit Platzverschwendung.
Sollte jemand nach all dem bereits beschriebenen Chaos das Spiel noch nicht deinstalliert haben, gibt es für die Hartgesottenen noch den Mehrspielermodus, der zum Ausprobieren einlädt. Pustekuchen, den spielt nämlich momentan überhaupt niemand! Irgendwann werdet ihr aber doch Partien finden, in denen sich bis zu acht Spieler mit ihren selbst erbauten Raumschiffen die Lasergeschosse um die Ohren feuern. Dabei sehen die Kämpfe mit mehr als nur einer Handvoll Schiffe besonders hübsch aus. Aus einer gewissen Distanz können die verschiedenen Raumschiffe sowie die Effekte und Planeten überzeugen. Geht man allerdings zu nah an das Geschehen heran, ändert sich diese Sichtweise schlagartig.
Wer heutzutage ein fehlerhaftes Spiel auf den Markt bringt, muss sich nicht wundern, dass die wütenden Spieler die Foren kurz und klein hauen. Uns als Betatester zu missbrauchen oder der Meinung zu sein, dass einige das Spiel ja sowieso erst mal kaufen werden, ist selbstverständlich eine Unverschämtheit. Woran es bei Legends of Pegasus nun gelegen hat, dass man so eine Version in die Ladenregale stellte, können wir nur vermuten. Hat der Publisher Druck gemacht und war keine Zeit mehr übrig, um das Spiel zu testen, da das Geld langsam knapp wurde? Wir wissen es nicht, sondern sehen nur, dass das Ergebnis für so ein kleines und neues Studio wie Novacore eine Katastrophe ist. Ich klicke auf die Galaxiekarte, Absturz. Ich klicke auf meine Einheiten, Absturz. Ich will meinen Planeten bebauen, Absturz. Ich kratze mich am Bein, Absturz. Als würde man ein schrottreifes Auto fahren. Es ist klar, das die Karre jederzeit den Geist aufgeben kann, nur wann das sein wird, weiß man nicht. Dass nach den gefühlten 50 Abstürzen meine Tastatur nicht in den Monitor geflogen ist, habe ich nur einem vor kurzem beendeten, entspannenden Urlaub zu verdanken.
Dabei versteckt sich hinter diesen frustrierenden Fehlern ein durchaus solides Strategiespiel mit ein paar wirklich spaßigen Elementen, wie zum Beispiel der Option zum Erstellen eigener Raumschiffe. Momentan wird bei den Entwicklern mit Hochdruck an Updates gearbeitet, die Legends of Pegasus endlich spielbar machen sollen. Sollte das kleine Entwicklerstudio Novacore es schaffen, all die Fehler sowie Ungereimtheiten auszubügeln, und sollte am Ende der Patch-Zeit ein wenigstens solides Weltraumstrategiespiel zum Vorschein kommen, würde ich es mir noch mal überlegen, ob ich zurückkehre, um die Menschheit zu retten.
Überblick
Pro
interessante Geschichte, erzählt durch gute Sprecher und hübsche Zeichnungen
Viele Gebäude- und Raumschiffarten mit ebenso vielen Upgrade-Möglichkeiten
Raumschiffe können nach Belieben aus einer großen Anzahl an Teilen selbst erstellt werden
detaillierte Schiffsmodelle und ansehnliche Effekte
Endlosmodus und drei Kampagnen mit drei verschiedenen Rassen
Contra
fehlerhaftes, unverständliches Interface mit unnötigen Optionen
KI reagiert selten clever, wenn sie denn überhaupt mal reagiert - sowohl bei Feinden als auch eigenen Truppen
unnützes Tutorial, das den Spieler beinahe komplett im Dunkeln lässt
regelmäßige Abstürze auch nach einer Handvoll Updates
wenig Herausforderung
zu Anfang gibt es so gut wie nichts zu tun, außer ständig die Runden zu beenden und warten
unnötige Statistiken
Sound-Aussetzer
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