Test - King's Bounty: Armored Princess : Mehr als ein Schokoriegel?
- PC
Stetiger Aufstieg beim Insel-Hopping
Habt ihr den Dreh aber erst einmal heraus, macht sich schnell der berüchtigte Suchtfaktor bemerkbar. Nur noch einen Gegner besiegen oder eine Quest lösen - und ehe ihr euchs verseht, habt ihr mehr Stunden am PC verbracht, als ihr eigentlich wolltet. Besonders motivierend ist hier das Belohnungssystem. Boni gibt es nicht nur für gewonnene Kämpfe, sondern auch für das Erreichen kleinerer Ziele, wie das Ausgraben einer bestimmten Anzahl an Schätzen. Je nach der bei Spielstart gewählten Ausrichtung wandelt sich die Prinzessin schließlich zu einer starken Kämpferin, einer mächtigen Magierin oder einem in beiden Bereichen gut bestückten Paladin.
Alle Attribute und Gegenstände wirken sich dabei direkt auf eure Truppen aus. Euer Drache gewinnt dagegen vor allem im Kampf an Stärke, was ihm neue oder verbesserte Fähigkeiten beschert. So könnt ihr euch dann zu weiteren Inseln des Königreichs aufmachen, die erst nach und nach zugänglich gemacht werden. Das Spiel lässt euch hier nicht im Regen stehen und sorgt dafür, dass ihr erst dann Karten für neue Gebiete bekommt, wenn ihr auch stark genug dafür seid. Die Laufwege halten sich übrigens trotz der großen Karte in Grenzen, da die Entwickler an eine Schnellreisefunktion gedacht haben und ihr zusätzlich nach einer bestimmten Quest euer Reittier in einen Pegasus verwandeln könnt.
Textwüsten in quietschbunter Welt
Diese und viele, viele andere Quests findet ihr quasi an jeder Straßenecke. Sie sind zwar meistens nicht sonderlich originell, dafür aber manchmal recht witzig und bringen euch auf jeden Fall immer reichlich Belohnungen. Die Präsentation der Quests ist allerdings fast schon eine Zumutung. Wer lesefaul ist, wird nicht viel Freude daran haben, denn ihr müsst euch durch endlose Textwüsten klicken. Eine Sprachausgabe war offensichtlich zu kostspielig. Auch an der Grafik dürften sich die Geister scheiden. Mag manch einer auch die knallbunte Fantasy-Optik lieben, lässt sich doch nicht leugnen, dass die Grafik aktuellen Standards Jahre hinterherhinkt. Das hat aber immerhin den Vorteil, dass das Spiel auch auf betagten Rechnern ohne Probleme läuft.
Ein weiteres Manko ist sicherlich das Fehlen eines Mehrspielerteils. Das ist schade, wenn auch klar ist, dass aufgrund des Echtzeitanteils eine Umsetzung wie in der Heroes-Reihe nicht möglich ist. Das Spiel bietet dafür aber gut 40 bis 50 Stunden Spielspaß und kann im Grunde immer wieder gespielt werden, da die Hauptgeschichte durchaus zu vernachlässigen ist und bei jedem Spielstart große Teile der Spielwelt neu generiert werden. Zudem beeinflusst die Ausrichtung des Charakters zu Beginn den Verlauf des Spiels doch wesentlich.
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