Test - The Pillars of the Earth : Mist, ich habe den Käse verschenkt
- PC
- One
- Mob
Fazit
Mit Die Säulen der Erde setzt sich Daedalic irgendwo auf die Schnittstelle zwischen ihren eigenen 2D-Adventures und den interaktiven Erzählungen der Telltale-Spiele. Statt der Geschichte durch haarsträubend herbeikonstruierte Rätsel Steine in den Weg zu legen, pflastern sie ihn mit Entscheidungen, die sich mal mehr, meist weniger auf den Handlungsverlauf auswirken, und staffieren den Wegesrand mit optionalen Aufgaben aus wie in einem Rollenspiel, die vor allem das Beziehungsgeflecht zwischen den Personen beeinflussen. Wie stark die getroffenen Entscheidungen auf die Geschichte letztlich Einfluss nehmen werden, muss sich in den kommenden Episoden noch zeigen, da sie durch die Buchvorlage aber weitestgehend vorgegeben ist, sind große Abweichungen davon jedenfalls kaum zu erwarten. Die Säulen der Erde ist in erster Linie ein prachtvoll bebildertes Buch zum Mitspielen, das seinen Fokus auf die epischen Entwicklungen legt und die Frage, wie man sich selbst darin positionieren würde.
Die Frage ist von daher immer weniger auf die Handlung, sondern den Spieler selbst gerichtet: Soll ich meine wertvollen Nahrungsmittel an den bedürftigen Mönch verschenken oder sie für jemanden aufbewahren, der sie möglicherweise nötiger hat? Lasse ich die Flüchtlinge ins Kloster, auch wenn ich weiß, dass die Einrichtungen und Vorräte dafür nicht ansatzweise ausgelegt sind? Solcherlei Spiele funktionieren im besten Falle wie ein Rorschach-Test, der letzten Endes mehr Antworten über mich selbst zutage fördert als über epische Verwicklungen. Das Potenzial dafür ist in The Pillars of the Earth vorhanden, das hoffentlich in den kommenden beiden Episoden noch mehr ausgeschöpft wird.
Das könnte dich auch interessieren:
Schwierige Entscheidungen: Top 10 Arschlochaktionen: Nein, ich will das nicht tun!
Alle Rätsel, alle Entscheidungen: Die Säulen der Erde - Komplettlösung
Überblick
Pro
- Entscheidungen haben zahlreiche klar erkennbare Konsequenzen
- optionale Rätsel wie in einem RPG
- Grafik wie aus einem Ölgemälde
- atmosphärische Musik
- epische Story mit zahlreichen Personen und Handlungssträngen
Contra
- Entscheidungen haben (noch?) wenig Auswirkungen auf die Hauptstory
- Rätsel für Adventure-Profis recht einfach
Kommentarezum Artikel