Test - Juiced 2 : Saftige Raserei
- PS3
Während fast die gesamte Konkurrenz eher auf Realismus als Arcade setzt, schlagen die Entwickler Juice Games die entgegengesetzte Richtung ein. Kam der erste Teil von 'Juiced' noch eher realistisch daher, herrscht im zweiten Teil Arcade-Racing inklusive umfangreicher Tuningmöglichkeiten, Fahrer-DNA und Driftwettbewerben.
Hobbyrennfahrer haben es dieses Jahr besonders schwer. Einige hochkarätige Titel stehen bis Weihnachten in den Regalen. Angefangen beim sehr guten 'Sega Rally' über das seit Monaten erhältliche 'Forza Motorsport 2' bis hin zum Weihnachtsdauerbrenner 'Need for Speed'. Nicht zu vergessen 'Project Gotham Racing 4' natürlich. Da ist es mitunter schwer, seine eigene Nische oder Fans zu finden. 'Juiced 2' gehört zu den Kandidaten, denen wir im Vorfeld gute Chancen ausgerechnet hatten. Ja, hatten. Mit der nun vorliegenden Verkaufsversion haben sich ein paar Hoffnungen zerstreut. Bevor ihr jetzt aber entsetzt die Vorbestellungen storniert, solltet ihr die folgenden Absätze lesen, denn so schlecht ist 'Juiced 2' nun auch wieder nicht. Es ist nur ein bisschen anders, als wir erwartet hatten.
Gib dir ein GesichtDie Karriere beginnt zunächst mit der Erstellung eines männlichen oder weiblichen Fahrers. Aus fünf vorgegebenen Typen könnt ihr wählen und danach einige Feineinstellungen vornehmen. Einzige Sache, die wirklich störend wirkt, ist die Optik. Irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass die Grafiker zu viel mit Ken und Barbie gespielt haben. Zu puppenhaft sind Mimik und Animation der Figuren. Daran wollen wir uns aber nicht weiter in einem Rennspiel stören, in dem die Fahrzeuge die eigentlichen Superstars sein sollten. Als blutiger Anfänger wird in der hohen Karriereleiter ganz unten gestartet und beim Händler stehen günstige Mittelklassewagen und ein paar Muscle-Cars zur Auswahl. Mit jeder höheren Stufe erweitert sich auch die Auswahl an Fahrzeugen. Am Ende warten schon echte Highspeed-Granaten wie der Saleen S7 auf euch. Bis dahin ist es allerdings ein langer und vor allem steiniger Weg. Für den Anfang müssen wir mit einem VW Beetle, Ford Focus oder entsprechenden Pendants aus Japan oder den USA vorlieb nehmen. Einige Autos sind für bestimmte Rennwettbewerbe besonders geeignet, weshalb es Sinn macht, sich zu Beginn mindestens zwei fahrbare Untersätze zuzulegen. Einen für Rundstreckenrennen und einen für Driftevents.
Optik ist nicht allesBevor wir uns jedoch auf die Piste wagen, muss das Vehikel ein wenig aufgehübscht werden. In der Garage stehen schon viele namhafte Hersteller parat, die uns eine Fülle von Spoilern, Motorhauben, Rennsitzen, Verbreiterungen und Felgen anbieten. Dank üppig gefülltem Geldbeutel kann schon zu Beginn aus dem Vollen geschöpft werden. Optik ist nicht alles, auch die Leistung muss stimmen. Also ab zum Tuner. Allerdings ist nur die erste Leistungsstufe frei zugänglich, Stufe zwei und drei müssen erst durch kurze Wettbewerbe, wie schnelle Runden fahren, verdient werden. Danach stehen die besseren Leistungspakete zum Kauf für alle Fahrzeuge der Klasse zur Verfügung. Leider macht es absolut keinen Unterschied, ob ihr Fahrwerke von Eibach oder Koni verbaut. Weshalb man sich die Auswahl auch gleich hätte sparen können. Anhand einer Punktzahl können wir sehen, wie sich die Leistung des Fahrzeugs bessert und sich ihrer Grenze nähert. Jedes Auto kann nur in bestimmten Klassen eingesetzt werden. Leider fehlen Angaben wie Motorleistung, Beschleunigungswerte oder Gewicht komplett, sodass es ein wenig schwer fällt, Fahrzeuge richtig einzuschätzen.
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