Test - Jet Set Radio : Dreamcast-Klassiker Reloaded
- PS3
- X360
Die Zeit, in der Sega einen erinnerungswürdigen Hit nach dem anderen aus dem Hut zauberte, mag vorbei sein. Doch dank Xbox Live Arcade sowie PSN-Store werden die alten Klassiker nach und nach wieder unter das Volk gebracht. Diesmal hat es einen der obskursten und bizarrsten Titel erwischt, die jemals das Licht der Dreamcast-Konsole erblickten: Jet Set Radio.
Wann sieht sich die Polizei dazu genötigt, eine heiße Verfolgungsjagd zu starten? Wenn jemand mit einem Affenzahn über die Autobahn braust? Oder gerade ein Banküberfall stattfindet? Vielleicht gar, weil man einem lang gesuchten Serienmörder auf der Spur ist? Geht es nach Sega, dann steht ein “Verbrechen“ über allen anderen: das Sprayen von Graffiti an öffentlichen Plätzen.
Darum geht es in Jet Set Radio: Ihr sammelt Spraydosen und besprüht frisch geputzte Wände. Die Hüter des Gesetzes dulden solch Schmierereien nicht, weshalb sie euch mit ihren Motorrädern, Panzern oder gar mit Raketen bestückten Hubschraubern verfolgen. Ihr hingegen könnt euch nicht wehren, sondern nur flüchten. Zur besseren Fortbewegung flitzt ihr deshalb mit Inlineskates durch die Gegend: Wie in Tony Hawk's Skateboarding grindet ihr auf diese Weise über Geländer oder Plattformkanten, um möglichst schnell von A nach B zu gelangen.
Suchen, finden, sprühen
Das Spiel ist in einzelne Levels unterteilt, die ihr nach und nach bestreitet. Meist sollt ihr in einem Stadtteil mehrere markierte Stellen mit Graffiti verschönern. Ihr düst hierfür nicht nur über breite Straßen und durch enge Gassen, sondern müsst auch über dünne Seile balancieren oder über zahlreiche Dächer hüpfen.
Alternativ taucht ein neues potenzielles Bandenmitglied auf, das sich eurer Sache anschließen möchte und fortan als alternative Spielfigur zur Verfügung steht. Im Gegenzug müsst ihr euch als würdig erweisen und diverse Fahrtricks sowie tollkühne Sprünge nachahmen. Zudem steht ihr mit rivalisierenden Banden im Konflikt, die ihr beispielsweise in ausgewählten Levels verfolgen sowie mit eurem Logo besprühen sollt.
Einmaliges Konzept, problematische Steuerung
Jet Set Radio war ein innovativer Geschicklichkeitsklassiker, der anno 2000 exklusiv für Segas glücklose Dreamcast-Konsole erschien. Die Idee der Graffitisprüherei ist simpel und passt sehr gut zur dominierenden Jump-’n’-Run-Mechanik. Bei kleinen Graffiti reicht ein einfacher Druck auf die Schultertaste, während ihr bei größeren wie in einer QTE-Sequenz mehrere halbe oder ganze Kreisdrehungen mit eurem Analog-Stick zeichnen müsst.
Kommentarezum Artikel