Test - IndyCar Series : IndyCar Series
- PS2
- Xbox
Sinnloses im Kreis Fahren oder extremer Nervenkitzel? Die Meinungen gehen weit auseinander, diskutiert man mit Rennsportfans über die IRL, das amerikanische Pendant zur Formel 1. Da sich der 'American Racing Sport' in Europa kaum besonders großer Beliebtheit erfreut, werden die Spieler auch selten mit Umsetzungen desselben bedacht. Nicht so bei Codemasters - mit 'IndyCar Series' steht uns für Xbox und PS2 eine akkurate Umsetzung der Indy Racing League ins Haus. Wir haben uns für euch mit Sam Hornish Jr. (IRL-Weltmeister 2002) auf die gnadenlosen Oval-Rennstrecken begeben.
|
Die IRL, Hardfacts
Mehr als 313 Millionen Haushalte sehen jährlich die 14 Rennen der Indy Racing League-Rennserie im TV. Über 400.000 Zuschauer besuchen jährlich das Spektakel der Indy 500 und den berühmten Brickyard. Zahlen, die nur ungefähr die hohe Popularität dieses Hochgeschwindigkeitsrennsports wiedergeben können. Apropos Hochgeschwindigkeit: Mit rund 400 Sachen Spitze ist ein IndyCar schneller unterwegs als ein amerikanischer Air Force-Jet beim Abheben!
Alle Rennen, jedes im Schnitt 200 bis 250 Runden lang, werden zwischen März und Oktober und ausschließlich auf Ovalkursen in Amerika ausgetragen. 2003 wird erstmals auch in Japan gefahren. Der größte Unterschied zur Formel 1, abgesehen von den Ovalkursen, sind die unzähligen Überholmanöver, die einem Fahrer pro Rennen gut 3,5 Kilogramm Körpergewicht abverlangen können. Aufgrund der identischen Motorleistung der Boliden ist extremes Taktieren angesagt.
|
Nur ein Spiel
Codemasters, in erster Linie bekannt durch das hervorragende 'Colin McRae Rally', wagt sich erstmals auf rein amerikanisches Terrain und präsentiert uns 'IndyCar Series'. Verantwortlich für die Programmierung zeichnet die relativ unbekannte Spieleschmiede Brain in a Jar, die bereits an 'Ferrari 360 Challenge' mitgearbeitet hat. Sämtliche Original-Teams und -Fahrzeuge inklusive der 14 Ovalkurse sind selbstverständlich mit von der Partie.
Als kompetenter Lehrmeister konnte Indy-Profi Eddie Cheever Jr. gewonnen werden, der euch in verdammt schwer zu meisternden Lektionen die Feinheiten des Indy Racings näher bringen soll. Aber ihr habt das ja als Formel-Rennspielprofi wohl kaum notwendig, ergo stürzt ihr euch sofort ins Renngeschehen. Wie, ihr werdet ständig auf die letzten Plätze verwiesen? Eines wird einem sofort verdeutlicht, wenn man überheblich und wie Michael Schumacher und Juan Pablo Montoya in einer Person auf die 'einfachen' Ovale geht - das Fahren eines IndyCars ist nicht nur unheimlich schwer, sondern auch taktisch ungeheuer aufwändig. Ohne langwieriges Training geht hier gar nichts, selbst wenn ihr den leichtesten der drei Schwierigkeitsgrade gewählt habt. Nur ein kleiner Fahrfehler und ihr klebt entweder an der Wand wie eine Fliege im Oktober oder ihr könnt tatenlos dabei zusehen, wie wieder der ganze Pulk an euch vorüberzieht. Ein Umstand, der Anfänger vor allem bei den ersten Rennen ganz schön in den Adrenalinwahnsinn treiben kann.
|
An Optionen wird auch einiges geboten: Ungeduldige stürzen sich in ein schnelles Rennen, während Profis sofort den Weltmeisterschafts-Modus in Angriff nehmen. Unbedingt zu empfehlen ist der Besuch der sehr umfangreichen Fahrschule. Erst wenn ihr dort annehmbare Ergebnisse erzielen könnt, seid ihr wirklich reif für Größeres. Dann dürft ihr euch sogar in den Profi-Modus wagen. Ein vollwertiges Schadensmodell, Yellow Flags und die genaue Einhaltung des Regelwerks inklusive schön animierter Boxenstops sollten auch Simulationsfans befriedigen. Erst wenn ihr wirklich vorne mit dabei seid, dürft ihr sogar als 'ihr selbst' ins Renngeschehen eingreifen. Bis es soweit ist, müsst ihr aber mit einer der bekannten Renngrößen Vorlieb nehmen. Erwähnenswert ist noch, dass zwar kein Online-Modus zur Verfügung steht, aber zumindest im Splitscreen gemeinsam mit einem Freund gegen beliebige Computergegner angetreten werden kann.
Kommentarezum Artikel