Preview - Hunted: Die Schmiede der Finsternis : Hübsches Spiel, doofer Titel

Erkundung wird belohnt

Das Artefakt, das wir so leichtsinnig eingesammelt haben, eröffnet uns ganz neue Möglichkeiten. Hunted bietet nämlich nicht nur eine lineare Hauptgeschichte, sondern immer wieder Nebenaufgaben und -gebiete. Besagtes Artefakt ermöglicht es uns, mit Toten zu sprechen. Die wiederum verpassen uns gern mal eine Nebenquest. In diesem Falle geht es um eine magische Axt, die bei einem Altar im Sumpf versteckt sein soll. Der Tote erzählt uns das Ganze allerdings in Form eines rätselhaften Gedichts, sodass wir zumindest ein wenig unsere grauen Zellen nutzen müssen, um den Standort erreichen zu können.

Als Belohnung für Erkundung und Nebenaufgaben bekommt man üblicherweise magische Waffen oder aber Kristalle, die im Spiel als Währung für das Kaufen von Skills und Fähigkeiten genutzt werden. Die beiden Helden können jeweils zwei Primärwaffen tragen, ein Inventar in diesem Sinne ist aber nicht vorhanden. Waffen, Wiederbelebungs-, Heil- und Manatränke benutzt ihr per Knopfdruck. Beide Charaktere beherrschen Nahkampf, Fernkampf und Magie. Caddoc konzentriert sich aber auf Axt, Schwert und Keule, während E'lara mit normalem Bogen, Scharfschützenbogen und schwerem Bogen unterwegs ist. Eine Karte gibt es übrigens nicht im Spiel. Die Entwickler betonen, dass sie durch sinnvolles Leveldesign erreichen wollen, dass der Spieler immer die volle Orientierung hat. Ob das funktioniert, bleibt abzuwarten.

Nur gemeinsam sind wir stark

Wie auch immer, besagte Axt liegt auf einem Podest, das nicht erreichbar ist, und so lernen wir eines der Rätsel im Spiel kennen. Selbige sind meist auf bestimmte Fähigkeiten der beiden Charaktere ausgerichtet, wie zum Beispiel Caddocs Stärke oder bestimmte Schüsse von E'lara. So wie in diesem Fall: E'lara muss per Feuerpfeil verschiedene Kohlepfannen in einer bestimmten Reihenfolge anzünden, um Caddoc den Zugang zur Axt zu ermöglichen. Auch Kooperativrätsel sind angesagt, wenn Caddoc beispielsweise einen Schalter halten muss, während E'lara über die dadurch passierbare Brücke rennt, um am anderen Ende einen weiteren Hebel zu aktivieren. Reißt es mal einen der beiden im Kampf nieder, kann der andere aus der Distanz mit einem Wiederbelebungstrank eingreifen.

Das Kampfsystem ist relativ simpel gehalten, bietet aber einiges an Dreier-Kombos sowie natürlich den Einsatz von Spezialfähigkeiten. So kann Caddoc beispielsweise Gegner mit seinem Schild rammen oder E'lara Feinde mit Magie einfrieren, sodass Caddoc sie zerschmettern kann. Hinzu kommen magische Fähigkeiten, um die Kräfte des Partners zu verstärken. Generell ist auch hier alles auf das kooperative Spiel ausgelegt. Entsprechend spielt der Online-Koop eine Hauptrolle, wobei ihr dort erlangte Fähigkeiten und Kristalle mit in den Einzelspielermodus übernehmen könnt. Weitere Mehrspielermodi sind geplant, aber dazu gab es noch keine Details. Einen Modus mit geteiltem Bildschirm gibt es leider nicht, laut Aussage der Entwickler wäre das bei der verwendeten Unreal-Engine zu aufwendig gewesen.

Fazit

von Andreas Philipp

Die Idee, ein kooperatives Fantasy-Actionspiel zu machen, ist im Grunde gar nicht so schlecht und die Grafik sieht ziemlich gut aus. Mir fehlt nach dem Gezeigten aber immer noch ein bisschen Abwechslung. Nach gefühlten 374.235 Skeletten wirkt das Ganze doch ein wenig ermüdend und insgesamt scheint das Spiel recht anspruchslos. Zudem bin ich mir nicht sicher, ob die Aufteilung in Nahkämpfer und Fernkämpfer, die eigentlich fast immer weit voneinander entfernt sind, im Koop-Modus auch wirklich funktioniert. Denn was nutzt einem das Zusammenspiel, wenn man den Partner eigentlich nahezu unsichtbar an der Seite hat? Bis zum Release Anfang 2011 fließt noch viel Wasser die Isar herunter und ich lasse mich dann gern davon überzeugen, dass das fertige Spiel mehr zu bieten haben wird.