Preview - Homefront : Krieg ist doch nicht immer gleich
- PC
- X360
Da ist der eher ruhige und besonnene Anführer Boone, der die Truppe zusammenhält. Der Ex-Soldat Connor hingegen ist eher der ungeduldige Typ, ein beinharter Kämpfer. Er verliert schon mal die Nerven, zum Beispiel als er sieht, wie seine toten Mitbürger mit Baggern in Massengräbern versenkt werden. Hopper hat es ebenfalls nicht leicht, denn er ist Koreaner, aber in den USA geboren und aufgewachsen. Rianna bildet den Gegensatz zu Connor. Zwar kämpft sie ebenso unerbittlich, ist aber emotional die Anfälligste im Team. Das Zusammenspiel dieser Charaktere tut der Handlung gut und verpasst dem Spiel eine Facette, die einen immer wieder zum Nachdenken anregt.
Ein Auf und Ab der Gefühle
Im Gegensatz zu vielen anderen Shootern wird hier nicht pausenlos geballert, sondern es gibt immer wieder ruhigere Abschnitte. Dieser stetige Wechsel dient dazu, Spannung aufzubauen, dem Spieler aber auch die nötigen Ruhepausen zu gönnen, beispielsweise wenn ihr das gut getarnte Refugium der Widerständler erreicht und dort einfach mal mit den Leuten plaudert. In den Missionen, die aufeinander aufbauen, gibt es allerdings weniger Atempausen. Mal werdet ihr von der Armee der GKR durch Gärten und Hinterhöfe gehetzt. Dann infiltriert ihr ein Arbeitslager und müsst feststellen, dass der Feind auch in den eigenen Reihen lauern kann. Oder ihr schreitet zum Gegenschlag und versucht, Tanklaster mit Peilsendern zu versehen oder einen Supermarkt zu erobern, der der GKR als Stützpunkt dient.
Dann entwickelt sich Homefront zum brettharten Shooter mit rasant gescripteten Ereignissen. In Sachen Intensität der Erlebnisse muss sich das Spiel beileibe nicht vor der Konkurrenz verstecken. Die Shooter-Mechanik funktioniert prima. Ihr könnt zwei Waffen mit euch herumtragen, Munition und neue Waffen sammelt ihr von erledigten Gegnern auf. Das Waffenverhalten ist okay, der Rückschlag moderat, die Spielbarkeit sehr gut. Und die Gegner halten euch ordentlich auf Trab.
Die KI schwächelt zwar dann und wann ein wenig, aber insgesamt bekommt ihr einiges zu tun und werdet im Lauf der Kampagne sicherlich mehr als einmal in den Rasen beißen. Vor allem die Granaten haben es in sich, die Kerlchen pflastern euch damit mitunter immens effektiv zu. Eure Kollegen werden ebenfalls von der KI gesteuert und leisten im Großen und Ganzen gute Arbeit. Lediglich einige Trigger für die gescripteten Abschnitte könnten noch etwas verfeinert werden.
Mit Gore-Effekten oder übermäßigem Einsatz von Blut werdet ihr nicht konfrontiert, was dem Titel dazu verholfen hat, in Deutschland ungeschnitten das Ab-18-Siegel der USK zu erhalten. Was nicht heißen soll, dass es ein Spiel für schwache Nerven ist. Das Szenario drum herum wurde sehr intensiv in Szene gesetzt und verpasst einem mehr als einmal ein flaues Gefühl in der Magengegend. Die drei angespielten Abschnitte waren jedenfalls abwechslungsreich und ungemein fesselnd. Gern hätten wir noch mehr gesehen, aber der gute PR-Mann riss uns die Version dann doch wieder aus den zitternden Fingern.
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