Test - Gunpoint : Point & Schleich mit Retrografik
- PC
Aktion und Reaktion
Die Wachen reagieren auf jedwede Veränderung in ihrer unmittelbaren Umgebung. Geht beispielsweise in ihrem Stockwerk das Licht aus, dann marschieren sie zum nächstbesten Schalter, um es wieder einzuschalten. Habt ihr diesen jedoch neu verdrahtet, dann lösen sie “versehentlich“ eine ganz andere Aktion aus. Kurz: Dank des Crosslink-Utensils könnt ihr kleine Kettenreaktionen planen beziehungsweise initiieren.
Wer eher handfeste Action bevorzugt, der ringt eine Standardwache mit einem Hechtsprung von hinten oder von der Decke hängend zu Boden. Doch Vorsicht: Kräftigere Einheiten, die ihr anhand ihrer schwarz-blauen Weste erkennt, sind immun gegen Angriffe dieser Art. Später tauchen zudem feindliche Agenten auf, die ihr aufgrund ihrer dunklen Anzüge kaum erkennt und die euch im Gegenzug von Weitem ohne jedwede Lichtquelle orten und abknallen.
Kurz und clever
Gunpoint gehört zu den seltenen Vertretern der modernen Design-Kunst, die mit kleinen, knackigen Aufgaben glänzen, anstatt euch durch unnötig in die Länge gezogene Missionen zu quälen. Nahezu jeder Level besitzt seinen eigenen Kniff, den ihr erst einmal herausfinden müsst. Solltet ihr dabei sterben, dann könnt ihr das Spielgeschehen wahlweise direkt vor den tödlichen Schuss oder noch weiter zurückspulen. Auch ansonsten ist die Steuerung wohldurchdacht und insbesondere bezüglich der Kabelmanipulationen erstaunlich simpel.
Die Kehrseite der Medaille: Je nach Geschick seid ihr in zwei bis drei Stunden durch, wobei gleich hinterhergesagt sei, dass davon keine Minute verschwendet oder mit langen Zwischensequenzen verplempert wird. Zudem sollte es dank des Level-Editors nicht lange dauern, bis es neuen Stoff zum Spielen gibt.
Die Präsentation ist nicht minder charmant und lebt natürlich von ihrem Retrostil. Die leicht in Richtung Film noir schielende Musik hingegen leidet unter akuter Abwechslungsarmut, während eine Sprachausgabe vollständig fehlt.
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