Test - Guitar Hero Live : Musikspiel-Modernisierung
- PS4
Ob man diese Darstellung mag oder nicht, sei jedem selbst überlassen. Beim reinen Zuschauen kommt schon ein wenig Fremdschämen auf. Lässt man sich aber darauf ein und versinkt ein wenig im Spiel, kommt tatsächlich eine recht coole Atmosphäre auf, wenn auch manchmal ein wenig zu hip und überzogen. Dafür erfreuen wir uns an den abwechslungsreichen Stages, die gut zur Musik passend gewählt sind. Die Karriere ist insgesamt leider relativ kurz geraten und bietet kaum Drumherum. Insgesamt spielt ihr 42 Songs, dann ist die Karriere abgefrühstückt, außer, ihr wollt sie in einem anderen Schwierigkeitsgrad wiederholen.
Moderner Langzeitmodus
Darum gibt es noch einen zweiten Modus, nämlich Guitar Hero TV. Dieser Modus ist quasi das Langzeitsteckenpferd der virtuellen Gitarreros. Kernstück hierbei sind zwei Sender, auf denen ununterbrochen Musiksendungen mit unterschiedlichen Themen laufen, deren Songs ihr einfach mitspielen könnt. Ob ihr euch eine halbe Stunde „Rock Giants“ oder „Metal Anthems“ oder mal die „Indie Hour“ antut, ist ganz euch überlassen. Ein schönes und sehr modernes System, ein Musikspiel mit Inhalt zu befüttern. Übrigens spielt ihr hier nicht mehr vor der Pseudo-Live-Kulisse, sondern im Hintergrund laufen die originalen Musikvideos der einzelnen Songs ab. Daumen hoch dafür.
Läuft gerade nichts passendes, könnt ihr im umfangreichen und filterbaren Musikkatalog wühlen und euch dort einzelne Songs herauspicken oder eine Setlist zusammenstellen. Allerdings sind hierfür sogenannte „Durchgänge“ nötig. Dazu gleich mehr. Das Songangebot ist sehr umfangreich und soll künftiger immer weiter befüttert werden. Oder aber ihr widmet euch den Premium-Shows – quasi wechselnde Events mit bestimmten Songs, die (noch) nicht im normalen Katalog vorhanden sind. Allerdings müssen hierzu bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden oder ihr müsst euch einkaufen.
Level, Coins und Durchgänge
Spielt ihr Songs im GHTV-Modus, erhaltet ihr Erfahrungspunkte und levelt euren Gitarristen auf. Dadurch verdient ihr Hero Coins und besagte Durchgänge, mit denen ihr einzelne Songs eurer Wahl aus dem Katalog spielen könnt. Des weiteren schaltet ihr verschiedene Skins für den „Highway“ frei, sowie Visitenkarten, Hero Powers und Gitarren-Upgrades, die ihr wiederum für Hero Coins erwerben könnt. Hero Powers ersetzen übrigens die normale Hero-Power des Offline-Modus durch wählbare Power-ups, die während des Spielens genutzt werden können. Gitarren-Upgrades hingegen verpassen euch verschiedene Boni, wie beispielsweise ein höheres Maximum bei den Punktemultiplikatoren.
Für etwas Wettbewerbs-Feeling sorgen die Ergebnisse aus eurer Freundesliste, oder von anderen Spielern im gleichen Schwierigkeitsgrad, die während der Stücke angezeigt werden. Zudem gibt es im Katalog eine Anzeige der Highscores nebst Bestenlisten. Alles in allem wirkt der Modus frisch und modern. Augenscheinlich wird hier auf kontinuierliche Erweiterung gesetzt, statt alle paar Monate ein neues Spiel auf den Markt zu werfen. Über GHTV ist einiges möglich, vom nahtlosen Einspielen neuer Songs bis hin zu weiteren Sendern oder speziellen Events.
Musik gegen Bares?
Es gibt jedoch noch eine weitere Währung, aufgrund derer wir derzeit noch keine Wertung für das Spiel vergeben können: Hero Cash. Selbiges kann offenbar im PSN-Store erworben werden gegen echtes Geld, was aber während der Testphase noch nicht aktiviert war. Mit Hero Cash kauft ihr „Durchgänge“, schaltet die Premium-Show frei, sofern ihr diese nicht freispielen wollt, oder liefert euch den Party Pass, der euch für 24 Stunden den gesamtenm Musikkatalog zur Verfügung stellt.
Zwar bleibt das Ausgeben echter Kohle optional, doch wer darauf verzichtet und dennoch auf alle Features zugreifen oder Songs nach Wahl spielen will, dem bleibt ein Grinding nicht erspart. Der Party-Pass, der das komplette Portfolio für 24 Stunden freischaltet, schlägt mit immerhin 5,99 Euro zu Buche. Hero Cash bekommt ihr ab 0,99 Euro für 300 HC. Das heißt unterm Strich, dass ihr fürs einmalige Spielen eines Songs aus dem Katalog, der nicht im Spiel enthalten ist, satte 15 Cent bezahlt. Ihr "mietet" also die Songs quasi nur, im Gegensatz zum DLC-Kauf bei Rock Band 4, wo euch der jeweilige Song unbegrenzt zur Verfügung steht.
Natürlich ist das optional, aber mal gegengerechnet, erwartet euch eine Menge Arbeit. Wollt ihr beispielsweise zehn Durchgänge kaufen, kostet euch das etwa 1,50 Euro. Alternativ braucht ihr 6.000 Hero Coins, also die erspielbare Ingame-Währung. Das wären dann grob gerechnet etwas 35-40 Songs, die ihr spielen müsst. Eine ganz schöne Hausnummer, wir sind gespannt, ob und wie sich das System am Ende bewähren wird. Unserem Empfinden nach ist das Rock-Band-System da um einiges fairer.
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