Länderauswahl:
Du wurdest von unserer Mobile-Seite hierher weitergeleitet.

Test - GRID: Autosport : Ein kleiner Schritt nach vorne

  • PC
Von  |  |  | Kommentieren

Leider hat sich bei der Cockpit-Ansicht nichts mehr getan. Die ist immer noch verschwommen und versaut einem das Gefühl, in einem echten Rennwagen zu sitzen. Man merkt, dass Codemasters viele Abstriche gemacht hat, was womöglich auch mit einer kurzen Entwicklungszeit zu tun haben könnte. Immerhin gibt es eine gute Anzahl an Fahrzeugen und Strecken, die von Event zu Event etwas Abwechslung in die Rennfahrerkarriere bringen. Überdies gefällt uns das neue Strafsystem ziemlich gut. Wer unfair fährt, erhält dadurch sofort die Quittung. Abkürzungen werden knallhart mit einem kurzen Auslaufen eures Autos bestraft.

Ob dieses System auch im Mehrspielermodus vorkommen wird, können wir leider nicht sagen. Zwar haben wir einen Blick hineingeworfen, konnten aber nur die Einzelspielerherausforderungen testen, mit denen sich etwas Geld verdienen lässt. Trotzdem, wie bereits in der Vorschau erwähnt, ist der Mehrspielermodus nun das, was die Karriere von Race Driver: GRID war. Er bietet eigene Autos mit personalisiertem Aussehen, Sponsoren und sogar ein eigenes Team. Wir können uns gut vorstellen, dass hier das Herz von GRID: Autosport steckt. Wenn alles reibungslos umgesetzt wurde, dürften die Rennen gegen menschliche Gegner viele für längere Zeit an den Bildschirm fesseln.

Touring-Profi oder Alleskönner?
Die fünf Rennkategorien in der Einzelspielerkarriere schaffen das allerdings nur für eine kurze Zeit. Zwar könnte man denken, dass hier viel Abwechslung geboten wird, doch rasch hat man das Gefühl, alles gesehen zu haben. Mit den Touring-Wagen erwarten euch teils wirklich spannende Rennen mit viel Kontakt. Die Ausdauerrennen sind hingegen die langweiligste Disziplin. Eigentlich sollt ihr hier auf eure Reifen achten, das ist aber viel zu einfach. Immerhin kann es passieren, dass bei starker Nutzung der Reifen die Räder des Wagens in Kurven blockieren.

Im Open-Wheeler-Segment setzen euch die Teams in Formel-3-Rennwagen. Hier düst ihr dann mit hoher Geschwindigkeit um die Strecken und müsst stets voll konzentriert sein, um den Wagen nicht in einer Kurve zu verlieren. In der Tuner-Disziplin gibt es Zeitrennen und Drift-Events, die nicht sonderlich interessant sind. Vor allem bei den Drift-Events fühlt sich die Steuerung übertrieben schwammig an. Im Street-Racing müsst ihr mit schnellen und sportlichen Boliden euer Können in engen Stadtkursen beweisen. Alles in allem sind die Strecken stets herausfordernd und gut gestaltet. Zusammen mit der soliden Auswahl an Autos kommen so spannende Rennen zustande.

Fazit

Marek Orzechowski - Portraitvon Marek Orzechowski
Solides Racing für zwischendurch

Fans von Race Driver: GRID bekommen nicht das, was sie eigentlich erwartet haben. Trotzdem ziehe ich GRID: Autosport zu jeder Zeit GRID 2 vor. Codemasters hat sich auf jeden Fall in die Richtung des ersten Teils bewegt, auf dem halben Weg sind die Entwickler dann aber seitlich abgebogen. Dadurch hat GRID: Autosport zwar fast alles, was ein solides Rennspiel haben sollte, versagt aber da, wo das Original auftrumpfte. Der Karrieremodus wird sehr schnell langweilig. Es gibt kaum einen Ansporn, sich durch all die Events zu schleppen. Wo es beim ersten Teil nach jedem Event noch etwas zu tun gab, wie zum Beispiel die Auswahl der Sponsoren, die Gestaltung eurer Autos, die ihr euch in der Garage anschauen konntet, oder die Einstellung eines von euch persönlich ausgewählten Team-Kameraden, findet ihr bei GRID: Autosport nichts dergleichen. Womöglich aufgrund von Zeitmangel wurde all das den vom Computer gesteuerten Teams überlassen, die euch anwerben.

Es gibt aber hier und da einen Lichtblick. Die Rennwagen fahren sich angenehm unterschiedlich und herausfordernd. Es gibt einige Möglichkeiten zum Einstellen der Fahrhilfen und auch der Autos vor einem Rennen. Ein Strafsystem macht jedes Rennen realistischer und die Strecken sind definitiv interessant. Aber all das hält mich nur für kurze Zeit am Bildschirm. Vielleicht würde sich das ja mit dem Mehrspielermodus ändern, denn dort wird so einiges geboten. Im Grunde findet ihr hier den Großteil der Karriere aus Race Driver: GRID. Anspielen konnte man da zwar noch nicht viel, weil niemand online gespielt hat, aber es sind dieselben Strecke und Autos, nur hat man diesmal sein eigenes Team, eine Garage, selbst gestaltete Autolackierungen und Sponsoren zu Auswahl. GRID: Autosport ist kein schlechtes Rennspiel, aber im Vergleich zur Konkurrenz und zum ersten Teil stinkt es leider vor allem für Einzelspieler ab. Ich bin mir aber sicher, dass ich hier und da für ein paar Touring-Rennen zurückkehren werde, um die Wartezeit auf Project CARS zu verkürzen. Wenn ich allerdings in eine Fantasiewelt abtauchen möchte, um ein Rennfahrerleben zu führen, ist Race Driver: GRID meine erste Anlaufstation.

Überblick

Pro

  • umfangreicher Mehrspielermodus
  • anständige Anzahl an Fahrzeugen und teils schön designten Strecken
  • gute Handhabung der Autos, die etwas mehr in Richtung Simulation geht
  • mehr Kommunikation mit dem Team und Team-Kameraden
  • grafisch ansehnlich mit hübschen Effekten und einem kommenden HD-Texturenpaket für PC
  • gutes Schadensmodell

Contra

  • langweiliger Karrieremodus ohne eigenes Team oder eigene Garage
  • kein Einfluss auf Sponsoren, Aussehen der Autos und Auswahl der Team-Kameraden
  • verhunzte Cockpit-Ansicht
  • viel zu unvorsichtige KI
  • viel zu lascher Sound bei einigen Fahrzeugen
  • Sprung zwischen den Schwierigkeitsgraden zu hoch

Könnte dichinteressieren

Kommentarezum Artikel