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Test - GRID 2 : Vereinte Nationen

  • PC
  • PS3
  • X360
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Zu zweit oder online

Wer keine Lust auf die Karriere hat, der findet verschiedene Mehrspielervarianten, bei denen die Rennmodi fast vollständig vertreten sind. Im geteilten Bildschirm tretet ihr auf allen Plattformen gegen einen Mitspieler an. Das funktioniert gut, lediglich auf den Konsolen machen sich deutliche Abstriche bei der Grafik bemerkbar. Neben einer umfangreichen Auswahl an Fahrzeugen, Strecken und Rennvarianten gibt es sogar Playlists, in denen bestimmte Typen in einer Serie zusammengefasst werden. So gibt es eine Playlist, in der alle Varianten enthalten sind, eine, in der nur Rennen enthalten sind, und eine weitere bietet nur Punkte-Events, wie Überhol-Events oder Driftkurse.

Gleiches gilt für den Mehrspielermodus in der Online-Variante. Auch hier sind alle Events, Fahrzeugklassen, Strecken, Rennmodi und Playlists enthalten. Zusätzlich gibt es hier globale Herausforderungen, in denen ihr die Leistungen anderer Spieler in einer Bestenliste knacken könnt. Hinzu kommen wöchentliche Rivalen-Events, bei denen ihr euren Freunden einheizt. Im Online-Modus verdient ihr Level und Punkte, für die ihr Upgrades in den Bereichen Motor, Antrieb und Handling für eure Fahrzeuge erwerben könnt. 

Grundsätzlich funktioniert der Mehrspielermodus gut und weitgehend flüssig, was nicht zuletzt daran liegt, dass lediglich zwölf Spieler an einem Rennen teilnehmen können. Wer mit Freunden spielt, die sinnvoll fahren, ist das Spiel ein echtes Vergnügen. Offene Online-Rennen sollte man allerdings meiden, denn die gehen an die Nerven. Denn leider sorgen die Spielmechaniken dafür, dass aggressive Rammer für ihr Verhalten nicht bestraft werden und die Rennen somit schnell zu einer Crash-Orgie werden. Zudem können einige Mechaniken, wie das Zurücksetzen, missbraucht werden. Auch Kollisionen werden kaum bestraft und es passierte uns mehr als einmal, dass wir Rennen nicht beenden konnten, weil wir brachial von der Piste gerammt wurden. Und Kollisionen ausschalten ist möglich, aber wenig sinnvoll. Das kann man dem Spiel zwar nur anteilig zum Vorwurf machen, nervt aber dennoch ungemein.

Exzellente Spielbarkeit

Auf der Strecke bietet GRID 2 ein hochwertiges Erlebnis. Die Steuerung ist enorm präzise und die Handhabung der Fahrzeuge fast schon traumhaft. Man spürt sofort, wenn der Wagen beginnt auszubrechen oder wegzurutschen, und kann effektiv gegensteuern. Drifts sind erfreulich leicht zu fahren, generell geben sich die Boliden recht gutmütig in den Kurven. Überhaupt ist der Titel recht Drift-lastig und setzt nicht so sehr auf Ideallinien. Um Bestleistungen zu erzielen, ist aber dennoch einiges an Geschick und Präzision vonnöten. GRID 2 ist keine Simulation, sondern stellt erfolgreich die Spielbarkeit in den Vordergrund. Von Arcade kann man jedoch auch nicht reden, denn die Fahrzeuge verhalten sich extrem unterschiedlich und nachvollziehbar.

Hat man den Bogen raus, ist das Fahren auf höchstem Tempo ein echtes Vergnügen und eine Herausforderung. Dafür sorgt auch das Schadensmodell, das optional nicht nur visuelle Schäden, sondern auch Beeinträchtigungen des Fahrverhaltens bis hin zum Totalschaden mit sich bringt. Rempeln ist erlaubt, oft sogar erwünscht, aber übertreiben sollte man es halt nicht. Ärgerlich indes ist, dass das Kollisionsverhalten so seine Macken hat. Während unser eigener Bolide bei einer Kollision durch die aggressive KI schnell zu einem Dreher verleitet wird, ist es nahezu unmöglich, Gegner aus der Spur zu bringen. Das ist unschön und trotz der optionalen Rückspulfunktion kaum verzeihlich.

GRID 2 - Live Gameplay ft. Brands Hatch, Chicago & Miami Trailer
Ein weiteres Video zu GRID 2 am heutigen Freitag hält weitere Spielszenen für euch bereit.

Bildschön, aber unausgewogen

Die KI leistet insgesamt gute Arbeit. Die Gegner sind aggressiv und kämpfen um jeden Millimeter. Der Kampf um die so wichtigen Plätze unter den ersten drei sind alles andere als ein Zuckerschlecken. Auffällig ist allerdings, dass sowohl die Schwierigkeitsgrade als auch einzelne Rennen nicht gut ausbalanciert wirken – eine typische Codemasters-Krankheit. Zu oft kommt es vor, dass man ein Rennen mit hohem Vorsprung gewinnt, ein anderes aber nur schwer zu schaffen ist, obwohl man in etwa die gleiche Leistung bringt. Etwas mehr Ausgewogenheit wäre hier durchaus angebracht gewesen.

Technisch indes gibt es sich das Spiel kaum eine Blöße. Die Grafik ist mehr als sehenswert und rauscht auf allen Plattformen enorm flüssig und fehlerlos über den Bildschirm. Einziger Negativpunkt sind die deutliche reduzierten Details beim geteilten Bildschirm auf der Konsole. Die Raucheffekte sind klasse, das Schadensmodell beeindruckt mit abfallenden Fahrzeugteilen. Die Strecken sind ungemein detailliert. Vor allem einige der Stadtstrecken sehen zum Niederknien gut aus. Mehr dürfte in der aktuellen Generation kaum möglich sein. Schade ist allerdings, dass Codemasters zwar die üblichen Ansichten wie Motorhaube oder Draufsicht liefert, aber auf die beliebte Cockpit-Ansicht komplett verzichtet hat.  Auch nerven auf der Konsole die extrem langen Ladezeiten. Dafür versöhnt der makellose Sound mit satten Motorengeräuschen.

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp

In Sachen Spielbarkeit hat Codemasters einfach den Bogen raus. GRID 2 macht von der ersten bis zur letzten Minute Laune, weil Tempo, Fahrgefühl und Steuerung passen. Und dazu noch diese hinreißende Grafik, die einmal mehr flüssig und mit tollen Details daherkommt. Schade nur, dass das  „erzählerische“ Drumherum trotz guten Ansatzes ziemlich enttäuscht. Leider haben sich wieder bekannte Macken eingeschlichen, wie die unausgewogen wirkenden Schwierigkeitsniveaus selbst innerhalb eines Schwierigkeitsgrades und die remplige KI nebst unfairen Kollisionsverhaltens. Das ändert aber nichts daran, dass man sich etliche Stunden mit dem Titel beschäftigen kann, zumal dank der unzähligen Rennmodi, der schönen Fahrzeugklassen und der abwechslungsreichen Strecken nie Langeweile aufkommt. Auch der Online-Modus läuft gut und macht viel Spaß, allerdings nur, wenn ihr mit guten Fahrern unterwegs seid, denn einige Mechaniken laden zum Missbrauch geradezu ein und offene Rennen enden oft in einem "Destruction Derby", weil kollisionslüsterne Fahrer kaum bestraft werden. Das ist sehr schade und auch durch die Einstellungen nicht immer abfangbar. Insgesamt ist GRID 2 aber ein unterhaltsames Arcade-Rennspiel.

Überblick

Pro

  • sehr schicke Grafik
  • gutes Schadensmodell
  • bissige KI
  • spannendes Live-Routes-System
  • hohes Tempogefühl
  • viele Rennvarianten
  • gutes Fahrzeugangebot
  • sehr schöne und abwechslungsreiche Strecken
  • sehr präzise Steuerung
  • hervorragendes Fahrgefühl
  • sehr abwechslungsreich
  • enorm flüssig
  • geteilter Bildschirm auf allen Plattformen

Contra

  • keine Cockpit-Perspektive
  • keine Fahrzeug-Setups
  • Schwierigkeitsgrad der Rennen oft unausgeglichen
  • Gegner zeigen kaum Reaktion bei Kollisionen
  • keine Fahrzeug-Upgrades
  • lange Ladezeiten (X360)
  • hässlicher geteilter Bildschirm (X360)
  • enttäuschende Rahmenhandlung
  • einige Spielmechaniken können online leicht missbraucht werden
  • absichtliche Kollisionen im Multiplayer werden kaum bestraft

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