Special - Gran Turismo vs. Forza Motorsport : Duell der Dauerrivalen
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Auge um Auge
Ende 2013 kam es dann zum großen Showdown zwischen Forza 5 und Gran Turismo 6. Die beiden Spiele erschienen beide innerhalb von zwei Wochen, ersteres als Launch-Titel für die Xbox One. Mit Wettersystem und Tag-und-Nacht-Wechsel lieferte Polyphony Features, die bei Forza fehlten. Die Anzahl der Autos wurde noch mal erhöht und belief sich auf sage und schreibe 1.200 Stück.
Zusammen mit der tollen Fahrphysik waren das gute Argumente für GT6, aber der Reihe war viel von dem ehemaligen Esprit abhanden gekommen. Unser Tester Kuro schrieb damals treffend: "GT6 richtet sich an diejenigen, die am sonnigen Wochenende ihr Auto mit der Hand waschen und anschließend mit viel Liebe polieren."
Und Forza 5? Ließ mit 60 fps und 1080p die Muskeln der neuen Konsolengeneration spielen. Neben den optischen Verbesserungen überzeugte vor allem die Drivatar-KI, die sich das Fahrverhalten menschlicher Kontrahenten zum Vorbild nahm, es adaptierte und sich weiterentwickelte. Ein großes Plus gegenüber der schnarchnasigen Gran-Turismo-KI.
Mit Forza Motorsport 6 erschien im vergangenen Jahr der bislang letzte Teil der Reihe, der sogar Wettereffekte und Nachtrennen bot – allerdings nicht dynamisch. Das ist zwar schade, dafür waren diese Effekte fantastisch in Szene gesetzt. In den Regenrennen fühlte sich jede Pfütze authentisch an. Sonst gab es Stagnation auf hohem Niveau. Die Fahrphysik blieb erste Klasse, der Karrieremodus nach wie vor verbesserungswürdig.
Forza 6 hatte gegenüber seinem direkten Vorgänger dennoch die Nase vorn und ließ auch das mittlerweile schon etwas angegraute Gran Turismo 6 links liegen. Der neueste Spross der Sony-Reihe wird den Namen Gran Turismo Sport tragen und soll im November erscheinen. Ob Microsoft mit einem neuen Forza Horizon antwortet? Behält man den Rhythmus bei, wäre es dieses Jahr eigentlich wieder so weit.
Das Rennen geht weiter
Wer fährt nach diesem Ausdauerrennen denn nun als Erster über die Ziellinie? Die Pionierarbeit von Gran Turismo ist nicht hoch genug einzuschätzen. Es war für Konsolenrennspiele das, was Halo später für Shooter war: das Erweckungserlebnis eines ganzen Genres. Doch die lange Monopolstellung hat dafür gesorgt, dass die Reihe den frechen Emporkömmling aus dem Hause Microsoft unterschätze. Entwickler Polyphony lieferte immer gute bis sehr gute Arbeit ab und klotzte stets beim Umfang. Währenddessen vergaßen die Japaner aber, echten Enthusiasmus zu vermitteln.
Beide Reihen schrauben seit ihrem Bestehen akribisch an der Fahrphysik, werten Daten aus und schaffen damit echte Liebeserklärungen an das Automobil. Sony hat mit seiner GT Academy sogar schon den einen oder anderen Profirennfahrer hervorgebracht. Trotzdem geht Forza unserer Ansicht nach als Sieger von der Strecke. Die Reihe ist nach ein paar kleineren Durchhängern so gut wie nie und kann sich in Zukunft eigentlich nur selbst ein Rad stellen. Goldene Zeiten für Bleifüße!
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