Special - Gran Turismo vs. Forza Motorsport : Duell der Dauerrivalen
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Es kommt nicht mehr oft vor, dass sich zwei exklusive Videospielreihen in einem Genre Kopf an Kopf gegenüberstehen. Klar, es gibt zum Beispiel FIFA gegen PES, aber die Spiele erscheinen auf sämtlichen Plattformen. Die Gran-Turismo-Titel von Polyphony Digital sind hingegen ausschließlich auf PlayStation-Konsolen zu Hause, während die Forza-Reihe von Turn 10 Microsoft treu bleibt. Wir werfen einen Blick auf die Geschichte der beiden Rennspielgiganten und klären nebenbei auch die Frage, wer denn nun mehr unter der Haube hat.
1992 regierte Super Mario Kart die Welt der Rennspiele. Nintendo steckte seine beliebtesten Charaktere in Go-Karts, fügte zahlreiche Power-ups hinzu und ließ die Kontrahenten um die Wette düsen. Vor allem dank seines Multiplayer-Modus gehört das Spiel heute zu den großen Klassikern – auch über das Racing-Genre hinaus. Kein Wunder, dass Mario Kart zahlreiche Nachahmer auf den Plan rief.
Einer davon hörte auf den Namen Motor Toon Grand Prix, erschien Ende 1994 in Japan und wurde unter der Leitung eines gewissen Kazunori Yamauchi entwickelt. Der emsige Japaner arbeitete damals parallel an einem weiteren Titel, der dem Streben seines Schöpfers nach einer möglichst akkuraten Fahrphysik stärker entgegenkommen sollte: Gran Turismo.
So echt wie nie
Die Entwicklungszeit für den "Real Driving Simulator" verschlang insgesamt fünf Jahre. Yamauchi berichtete später, er habe während dieser Zeit quasi im Büro gelebt und sei lediglich eine Handvoll Tage pro Jahr zu Hause gewesen. Die Anstrengungen, die das kleine Team auf sich nahm, machten sich aber bezahlt. Als Gran Turismo an Weihnachten 1997 erschien, wurde es einhellig gefeiert.
Fahrphysik, Spielgefühl, Grafik und auch künstliche Intelligenz setzten neue Maßstäbe für Rennsimulationen. 140 verschiedene Vehikel ließen sich über die fiktiven Strecken steuern, der Großteil davon bestand aus Modellen japanischer Hersteller. Für viele Spieler war es der erste Kontakt mit fernöstlichen Sportwagen wie dem Nissan Skyline oder Mitsubishi GTO.
Im Herzstück des Spiels, dem Gran-Turismo-Modus, galt es nicht nur, Wettbewerbe zu bestreiten und neue Autos zu gewinnen. Ihr musstet auch verschiedene Lizenzprüfungen absolvieren, die seitdem fester Bestandteil der Serie sind. Beliebt waren auch die zahlreichen Tuning-Optionen, mit denen ihr euren Straßenwagen zu einem 1000-PS-Monster hochzüchten konntet. Yamauchi selbst war mit dem Spiel damals nicht vollends zufrieden, trotzdem ist Gran Turismo auch heute noch das laut GameRankings am besten bewertete Rennspiel aller Zeiten.
(Gran Turismo - Bild: mobygames.com)
Einsam an der Spitze
Spätere Teile der Reihe ließen die Erfolgsformel nahezu unangetastet. Gran Turismo 3: A-Spec war der erste Teil für die neue PlayStation 2. Das Spiel bot einen überarbeiteten Karrieremodus und mehr Tuning-Optionen als je zuvor. Bestanden die Fahrzeuge in GT 1 und 2 noch aus je 300 Polygonen, war deren Anzahl für Teil 3 auf 4.000 angewachsen. Der grafische Aufwand führte aber zu einem drastisch reduzierten Fuhrpark. Von den 650 Vehikeln aus Gran Turismo 2 blieben lediglich 180 übrig. Dem Erfolg tat das keinen Abbruch. Mit 15 Millionen verkauften Exemplaren ist Gran Turismo 3 der erfolgreichste Teil der Reihe.
Es lief gut für Gran Turismo. Zwar versuchten immer wieder andere Titel den Genre-Primus zu attackieren, ernsthaft in Gefahr geriet dessen Pole Position aber nicht. Doch im Frühjahr 2005, kurz nach dem Release von Gran Turismo 4 im Westen, meldete sich ein weiterer Mitbewerber an. Forza Motorsport, entwickelt vom eigens dafür aus der Taufe gehobenen Studio Turn 10, erschien auf dem Höhepunkt der Xbox-Ära. Das Spiel schloss eine Lücke im Konsolenportfolio und bot 231 Autos von sämtlichen namhaften Herstellern, darunter Edelkarossen von Ferrari, Porsche, Koenigsegg und McLaren. Die Fahrzeuge der britischen Manufaktur sollten später zum Aushängeschild der Reihe werden.
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