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Test - God of War III : Der Thron ist ab jetzt besetzt!

  • PS3
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Habt ihr die Obermotze schließlich auf derbste Art und Weise erledigt, lassen diese nette Goodies übrig, die euch im weiteren Spielverlauf nützliche Dienste erweisen. So machen sich die Panzerhandschuhe von Herkules beim Zermatschen der Feinde ebenso gut wie die Flügelschuhe von Hermes, mit denen Kratos im Affentempo Wände hoch- oder entlangwetzen kann. Dem armen Apollon reißt Kratos übrigens in einer grenzwertig expliziten Darstellung gleich die ganze Rübe ab, um den Kopf als Lichtquelle zum Aufspüren versteckter Türen und Truhen zu benutzen.

Olympischer Mehrkampf

Da aber nicht nur pausenlos gehackt, zerstückelt, enthauptet und zermatscht werden kann, lockern eingestreute Geschicklichkeitspassagen das epische Abenteuer auf. Da müssen dann mal wieder Hebel umgelegt, Plattformen gedreht oder verschoben werden, an Seilen oder Häuservorsprüngen müsst ihr euch entlanghangeln oder Gefahren ausweichen. Hier liegen leider die etwas schwächeren Momente von God of War III.

Okay, das gehört auch zur Serie, aber gerade im Jahr 2010 wird man inzwischen das Gefühl nicht los, dass diese Einlagen teilweise nur implementiert wurden, damit der Rachefeldzug des mies gelaunten Muskelprotzes nicht zu schnell zu Ende geht. Allein die fantastische Darstellung der Flug-, Sprung- und Rätseleinlagen sorgt hier dafür, dass Spielernaturen mit kurzem Geduldsfaden den Controller nicht vorzeitig aus der Hand legen. Auch das ab und zu auftauchende Backtracking (das erneute Betreten bereits erforschter Levelabschnitte) gehört nicht gerade zu den Glanzstücken im Spiel.

Die Quick-Time-Events konzentrieren sich traditionell auf die hammerharten Finishing-Manöver, mit denen die monströsen Unholde zu Hunderten ins Nirwana geschickt werden. Dabei wird Minotauren das Genick gebrochen, Steingolems werden mit dem eigenen Hammer zu Staub zerschlagen und Medusen wird der Kopf abgerissen. Etwas weniger explizite Gewaltdarstellung hätte es auch getan, andererseits ist das Spiel ab 18 Jahren freigegeben und gehört halt einfach nicht in Kinderhände.

Ein rauschendes Fest für die Sinne

God of War III kann zwar insgesamt nicht ganz den Aha-Effekt kopieren, den die ersten beiden Teile auf der Vorgänger-Hardware beim Spieler ausgelöst haben, es ist aber verdammt nah dran. Angefangen bei den sehenswerten Animationen der Götter über die detaillierten Texturen, die geniale Wasserdarstellung inklusive sehenswerter Spiegelungen bis hin zu Licht- und Schatteneffekten, die die Bezeichnung „Augenweide" wirklich verdient haben, bietet der Abschluss der Sage ganz großes Kino. Und das alles vollkommen ruckelfrei! Die Zwischensequenzen mit der guten deutschen Sprachausgabe können das hohe technische Niveau halten.

Ebenfalls erwähnenswert sind die ständig wechselnden Kameraperspektiven, die Kratos' unbarmherzige Aktionen fast immer perfekt einfangen und durch ständige Wechsel für Dynamik und tolle Atmosphäre sorgen. Allein die Abschnitte, bei denen Kratos als winziges Männlein auf den riesigen Titanen rumturnt, sind einfach atemberaubend. Atmosphärisch ganz vorn ist auch wieder der brachial-orchestrale Soundtrack, der die Dramatik der Schlacht um den Olymp packend verdichtet. Dagegen kann selbst ein Uncharted 2 nicht anstinken.

Fazit

von Jens Quentin
Eigentlich widerstrebt es mir, einem Spiel, das im dritten Teil der Serie nichts wirklich Neues in Sachen Spielmechanik, Leveldesign oder Rätseleinlagen zu bieten hat, eine Wertung jenseits der magischen 90er-Grenze zu verpassen. Ich mache das in diesem Fall aber trotzdem gerne, weil die epische Schlacht um den Olymp so umwerfend und atemberaubend erzählt und präsentiert wird, dass dies einfach gewürdigt werden muss. Die unfassbar genialen Bosskämpfe, die packenden, ständig wechselnden Kameraperspektiven und das schwer zu übertreffende Effektfeuerwerk, das die Entwickler auf der PlayStation 3 abbrennen, machen God of War III in Kombination mit der handwerklich fehlerfreien Spielmechanik zu einem echten Erlebnis, das sich kein PlayStation-3-Besitzer über 18 entgehen lassen darf. Kaufen. Spielen. Göttlich fühlen. Glücklich sein.

Überblick

Pro

  • fantastische Licht- und Schatteneffekte
  • tolle Animationen
  • dynamische Kameraperspektiven
  • geniale Bosskämpfe
  • orchestraler Soundtrack
  • gutes Leveldesign
  • neue Waffen
  • ruckelfreie Darstellung
  • bewährte Spielmechanik
  • ausreichend Speicherpunkte

Contra

  • altbackene Rätseleinlagen
  • Backtracking

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