Special - Gamescom-Meinungen : Unser Messefazit
Die gamescom ist vorbei und verzeichnet einen neuen Rekord: Vom 5. bis 9. August sollen sich nicht weniger als rund 345.000 Menschen auf dem Messegelände eingefunden haben. Im Vorjahr waren es noch circa 335.000, das Jahr davor in etwa 340.000 Besucher. Ist damit die Messe klar als Erfolg zu bezeichnen oder sollte man diese Zahlen eher kritisch betrachten? Konnten die vielen Besucher genug Neues sehen oder gab es nur aufgewärmten E3-Brei? Hier ist die Meinung der Redaktion. Teilt uns eure Eindrücke von der gamescom 2015 gerne im Kommentarbereich mit. Wart ihr vielleicht sogar selbst vor Ort?
Felix Rick:
Andreas Philipp:
Wie zu erwarten war, gab es auf der diesjährigen gamescom jede Menge Aufgewärmtes von der erst kurz zuvor abgehaltenen E3. Bei nur wenigen Wochen zwischen den Messen mag ich den Entwicklern und Publishern da allerdings auch keinen Vorwurf machen. Umso schöner, dass es dann doch noch die eine oder andere Überraschung gab. So hat sich meine Vorhersage erfüllt und Mafia III wurde angekündigt. Wobei mir das in den ersten Szenen noch viel zu sehr nach GTA New Orleans aussieht. Ich hoffe, bei aller Action kommen Charaktere und Story nicht zu kurz.
Aber auch sonst gab es einiges, was mich verzückte, zum Beispiel der vielversprechende Ersteindruck von Master of Orion, die Infos zum Raumschiff bei XCOM 2 oder auch die Ankündigung einer weiteren WoW-Erweiterung. Ja, der alte Mann spielt das tatsächlich noch ab und zu. Schön auch, dass in meinem Lieblingsgenre, den Rollenspielen, wieder einiges in Sicht ist mit Fallout 4, Horizon: Zero Dawn, Kingdom Come: Deliverance oder ELEX.
Noch mehr aber freue ich mich, dass den Besuchern bei dem Riesengedränge und der Hitze offenbar nichts allzu Schwerwiegendes passiert ist. Die Messe Köln sollte da ein wenig in sich gehen und mehr Verantwortung zeigen, statt die Besucherzahlen noch höher zu treiben. Bei den Bildern aus den vollgestopften Gängen – ich war ja selbst nicht vor Ort - kam mir jedenfalls immer wieder der Gedanke, was wohl passieren mag, wenn mittendrin Leute zusammenklappen oder gar eine Panik ausbricht.
Michael Zeis:
Ich schließe direkt an Andis letzten Punkt an: Die Messe war wieder viel zu vollgestopft. Angeblich sollen durchaus Leute zusammengebrochen sein, aber verlässliche Informationen darüber habe ich nicht. Es wäre zumindest kein Wunder bei der Hitze, die trotz klimatisierter Hallen durch die Menschenmengen entsteht, dem stundenlangen Anstehen und wahrscheinlich leider wieder zu vielen Besuchern mit zu wenig Wasser im Gepäck.
Ernsthaft: Ich mache mir von Jahr zu Jahr mehr Sorgen, dass irgendwann etwas Schlimmeres passieren könnte und dass die Veranstalter erst dann ihre Prioritäten richtig setzen. Man sollte nicht mehr nur neue Besucherrekorde anvisieren, sondern eine auch körperlich für alle erträglichere Messe.
Obwohl ich erst mal losgeschimpft habe, behalte ich diese gamescom letztendlich aber positiv in Erinnerung. Nicht wegen der Spiele, weil die meisten eben schon durch die E3 bekannt waren, sondern weil sich die gamescom jedes Jahr wie ein großes Klassentreffen anfühlt. Damit meine ich nicht nur die lieb gewonnenen Branchenkollegen, sondern auch die vielen Leser, Zuschauer und Fans. Es ist schön, die Begeisterung für unser Lieblingshobby mit so vielen Gleichgesinnten teilen zu können.
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