Test - FIFA Street 2 : FIFA Street 2
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Das neue Kontersystem ermöglicht euch, allzu forsch dribbelnden Widersachern die Pille abspenstig zu machen. Hierzu sollte die Bewegung eures rechten Sticks ungefähr der des gegnerischen Tricks entsprechen. Diese nett gemeinte Ergänzung verkommt aber vor allem gegen die KI zur munteren Ratestunde. Mit einem beherzten Tritt in das feindliche Laufwerkzeug ist man fast immer besser bedient, will man nicht einen Großteil der Spielzeit ausgetanzt auf dem Hosenboden zubringen. Die grobe Spielweise macht eine Weile durchaus Laune, sofern man selbst mit dem Austeilen an der Reihe ist. Aber besonders in Multiplayer-Partien wird man sich übertrieben oft am anderen Ende eine solchen Attacke wieder finden. Ein sehr frustgestähltes Gemüt ist also unabdinglich.
Ebenfalls wenig erfreulich ist die Tatsache, dass der Torwart selbst freistehend genommene und gezielte Schüsse meist problemlos abfängt. Hier zwingt euch das Spiel gern, selbst bei freier Bahn zum Tor noch einen überflüssigen Trick einzustreuen. Auch ein Pass zu einem eher schlecht platzierten Mitspieler erhöht die Trefferchancen des folgenden Schusses deutlich. Fußballlogik? Fehlanzeige! Werdet ihr zu einem Spiel mit traditionellem Regelwerk – also ganz ohne ’Gamebreaker’-Einsatz – geladen wird schnell deutlich, dass die ’FIFA Street’-Mechanik als pures Fußballspiel nicht besonders überzeugend funktioniert. Der Ball klebt am Fuß wie ein alter Kaugummi und eure Mitspieler warten eher auf den Ball, anstatt Initiative zu zeigen und sich freizulaufen. Doch ’FIFA Street 2’ ist zum Glück kein reinrassiges Fußballspiel.
BreakballDas Highlight eines jeden ’Street’-Titels ist der ’Gamebreaker’. Durch gelungene Aktionen füllt ihr diese separate Punkteleiste, bis sie am Maximum angelangt ist. Betretet ihr nun einen festgelegten Punkt auf dem Platz, dürft ihr versuchen die komplette Gegnerriege K.O. zu fummeln und den Ball samt Torwart mit dem satten Gamebreaker-Schuss ins feindliche Tornetz zu donnern. Dieser schlägt selbst blind und aus großer Distanz getreten noch krachend im gegnerischen Kasten ein. Ein erfolgreicher Gamebreaker-K.O. überlagert sämtliche Siegesbedingungen und bedeutet den unmittelbaren Triumph. Alles in allem fühlt sich der überarbeitete ’Gamebreaker’ sehr viel spannender und vor allem strategisch sinnvoller an.
SchokoladenseitenWas sich bis hierher zugegebenermaßen wie ein doppelt beglaubigtes Armutszeugnis liest macht in der Praxis aber dennoch Spaß. Das liegt vor allem daran, dass ’FIFA Street 2’ gegenüber dem Vorgänger tatsächlich deutlich stärker aufspielt. Mehr und vor allem hübschere Moves, die perfekte Kameraperspektive sowie der routinierte Karrieremodus reichen Fans des ersten Teils voll und ganz als Kaufargument. Habt ihr erst einmal genügend Skillpunkte auf die fünf Fähigkeitswerte Geschwindigkeit, Schuss, Tricks, Verteidigung und Power verteilt, avanciert ihr zum waschechten Teamcaptain. Nun rekrutiert ihr neben fiktiven Sportlern auch Modellathleten vom schlage eines Zidane oder Ronaldinho in euren Kader. Wenn man dann auf dem selbst erstellten Court zum Marsch auf den Straßenfußball-Thron bläst oder in den ’Juggle’-Minispielen den Ball möglichst lange hochhalten muss, verzeiht man ’FIFA Street 2’ einige – wenn auch nicht alle – seiner spielerischen Probleme.
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