Preview - F1 2020 : Angespielt: Neue Strecken und gewohnte Qualitäten
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Aktuell ist noch nicht sicher, wie die kommende Formel-1-Saison genau stattfinden wird. Egal wie viele Rennen es am Ende werden und ob die Tribünen dauerhaft leer bleiben: Codemasters wird auch in diesem Jahr eine Rennsimulation zur Königsklasse des Motorsports veröffentlichen. Wir konnten eine Vorschauversion anspielen und bereits die ersten Strecken in den PS-Monstern absolvieren.
In der spielbaren Preview-Version von F1 2020 stehen sieben Rennstrecken zur Auswahl, die ich im Rahmen eines Grand Prix oder Zeitrennen genauer unter die Lupe nehmen durfte. Der populäre Karrieremodus, seit Jahren das Herzstück der Rennsimulation, glänzt gegenwärtig leider noch durch Abwesenheit. Zu den spielbaren Strecken zählen neben Bahrain, Spanien, Österreich, Ungarn und Italien auch die neuen Austragungsorte Hanoi Circuit und Zandvoort.
Gerade die Rennstrecke in den Niederlanden, die bereits vor vielen Jahren ein Austragungsort der Rennsport-Königsklasse war, überzeugt durch das klassische Strecken-Layout. Der unebene Asphalt und die von Betonmauern eingepferchten engen Kurven geben der Strecke Charakter. Das kann man von Hanoi Circuit, dem zweiten Neuzugang nicht unbedingt behaupten. Der Grand Prix in Vietnam wirkt im direkten Vergleich wie das Paradebeispiel einer modernen Rennstrecke. Aber natürlich ist es schön zu sehen, dass in F1 2020 sämtliche Änderungen der kommenden Formel-1-Saison auch in der Rennsimulation Beachtung finden.
So viele Knöpfe am Lenkrad!
Sitzt man aber erstmal hinterm Steuer der F1-Boliden, erliegt man schnell dem irren Geschwindigkeitsgefühl von F1 2020. Auch in diesem Jahr scheint Codemasters den F1-Zirkus authentisch einzufangen. Wer mit der Rennserie nicht vertraut ist, kann in den Einstellungen diverse Fahrhilfen in verschiedenen Stufen anpassen. Darüber hinaus verfügt ihr im Cockpit der F1-Boliden über Systeme, die ihr zuschalten könnt, um euch auf der Rennstrecke einen Vorteil zu verschaffen.
Auf Knopfdruck aktiviert ihr in den Geraden DRS oder nehmt während des Rennens im Multifunktions-Display diverse Einstellungen an eurem Fahrzeug vor. Ihr kontrolliert so zum Beispiel den Kraftstoffverbrauch: Erhöht ihr den Verbrauch, kitzelt das etwas mehr Leistung aus dem Fahrzeug. Praktisch, wenn ein Überholmanöver eingeleitet oder eine Position verteidigt wird. Die Batterie des Energierückgewinnungssystem lässt sich auch in mehreren Stufen einstellen: Je höher die Stufe, desto mehr Leistung wird freigesetzt. Dadurch entlädt sich die Batterie jedoch schneller.
Im Rausch der Geschwindigkeit
Dazu könnt ihr diverse Anzeigen aufrufen oder euch mit eurem Team in der Boxengasse in Verbindung setzen, um Informationen zum Fahrerfeld zu erfahren oder den Status des eigenen Bolidens abzufragen. All diese Möglichkeiten machen F1 2020 zu einer authentischen Rennsimulation. Dazu kommen aktuelle Teams sowie Strecken, selbst die Fahrer sehen ihren realen Vorbildern ähnlich, auch wenn die Gesichter maskenhaft anmuten, was gerade bei Sequenzen wie der Siegerehrung deutlich wird.
Bevor ihr auf dem Siegertreppchen steht und mit Champagner feiern könnt, müsst ihr auf der Rennstrecke eine konzentrierte Leistung abliefern. Die F1-Boliden sind irre schnell. Kaum ein anderes Rennspiel kommt an dem Geschwindigkeitsgefühl der Formel 1 heran. Seit meinen ersten Ausflügen in die virtuelle Königsklasse des Rennsports, sei es F1 97 auf der PlayStation 1 oder F1 World Grand Prix auf dem Nintendo 64, ist der stetige Drang nach Perfektion ungebrochen.
Wo in anderen Rennspielen Hundertstelsekunden quasi nur ein Wimpernschlag sind, bedeutet diese Zeiteinheit in der der Welt der Formel 1 so viel mehr. Selbst in der Vorschauversion des kommenden Ablegers erwischte ich mich dabei, wie ich im freien Training immer wieder an meinem Fahrzeug tüftelte und auf der Strecke die Ideallinie ausreizte, um Runde für Runde meine Bestzeit zu optimieren. Wenn das Setup stimmt, die Streckenkenntnis steigt und dadurch die Spitzenposition im Qualifying herausspringt, fühlt sich das tatsächlich wie eine Errungenschaft an.
Gewohnt authentisch
Schon in den vergangenen Jahren konnte Codemasters‘ F1-Reihe überzeugen. Alteingesessene Fans erfreuen sich sicherlich an der Möglichkeit, den Overtake-Knopf mit LB zu aktivieren und ihr euch nicht mehr durch das Multifunktions-Display schalten müsst. Optisch hat sich nicht sonderlich viel bei der Rennsimulation getan. Das Spiel weiß grafisch zu überzeugen, auch wenn sein Look für meinen Geschmack etwas zu clean wirkt.
Das ist aber absolut nicht wild, denn F1 2020 sieht wirklich gut aus. Gerade die F1- oder F2-Fahrzeuge wirken realitätsgetreu. Viele unterschiedliche Kameraperspektiven stehen zur Auswahl und fangen das Renngeschehen gut und übersichtlich ein. Was ich persönlich schade finde: Als Lenkradbesitzer würde ich gerne wie in Project Cars das virtuelle Lenkrad in der Cockpitperspektive ausschalten.
Das ist in F1 2020 leider nicht möglich, ich kann nur die Bewegung des Lenkrads sowie der Hände ausschalten, was für mich jedoch keine adäquate Lösung ist. Mich stört es einfach, neben meinem echten Lenkrad noch ein weiteres Lenkrad auf dem Bildschirm zu sehen. Sogar Forza Motorsport bietet einen Blickwinkel ohne Lenkrad an.
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