Preview - F1 2016 : Hinter den Kulissen der Formel 1
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In Bahrain hingegen lag unser Auto fantastisch und der Reifenpoker ging immer auf. Ob dies etwas mit den Strecken, dem Auto oder dessen Einstellungen zu tun hatte, konnten wir nicht herausfinden. Fakt ist allerdings, dass ihr sofort den Unterschied zwischen aufgewärmten und kalten Reifen merken werdet, genauso wie den Unterschied zwischen Ultra, Super, Soft und Medium.
Zu guter Letzt schraubten wir uns die Super-Soft-Reifen drauf und fuhren in P3 so schnell, wie der Sauber uns es erlaubte. Dies ist dafür da, um herausfinden, wie gut die Pace im Qualifying oder Rennen sein konnte, sollte man die schnellsten Reifen nutzen und eine geringe Benzinmenge getankt haben. Wobei die geringe Benzinmenge eher fürs Qualifying nützlich ist.
Wir belegten Platz 15 in P3, was vier Plätze über der vom Team vorhergesehenen Position lag. Alle waren glücklich und wir als Fahrer natürlich auch. Wir schafften es, uns perfekt mit der Strecke anzufreunden, fuhren eine fantastische Pace und erledigten alle vom Team vorgegebenen Tests mit Bravour. Na ja, bis auf das Programm zum Reifenverschleiß, das wir mit Pauken und Trompeten in den Sand setzten.
Technik die begeistert
Das freie Training ist dieses Jahr wichtiger als je zuvor. Durch die oben erwähnten Testprogramme konnte unser Team wichtige Daten sammeln, die uns in Zukunft dabei helfen sollen, das Auto weiter zu verbessern. Ihr erhaltet Punkte für das Abschließen dieser Testprogramme, die ihr dann mit eurem Ingenieur, der für die Weiterentwicklung des Fahrzeugs zuständig ist, in Upgrades umwandelt. Dadurch wird es möglich sein, mit einem Sauber oder Manor oder in drei oder vier Jahren - je nachdem wie gut ihr euch in den Saisons geschlagen habt - mit einem Ferarri mitzuhalten. Dies motiviert ungemein und bereits in der Vorschauversion, die allerdings noch nicht die finalen Preise für die Upgrades hatte, konnte man bereits ein Gefühl für ein paar Verbesserungen bekommen.
Wir schafften es zum Beispiel in China bereits, mehr Performance auf die Strecke zu zaubern als unser stärkster Konkurrent, der Renault. Doch nun wieder zurück nach Australien, dort wartet nämlich das Qualifying auf uns. Natürlich werden wir nicht in die Top 10 kommen, aber Q2 könnte möglich sein, wenn wir den Speed aus P3 mitnehmen. Leider belegen wir in der Regenschlacht von Q1 nur Platz 17. Der Regen hat uns ziemlich aus der Bahn geworfen. Die Autos bei solchen Bedingungen auf der Strecke und bei schnellen Runden unter Kontrolle zu halten, ist kein leichtes Unterfangen, aber eine spaßige Herausforderung. Auch wenn es nicht ganz für Q2 gereicht hat, sind wir zuversichtlich fürs Rennen. Wenigstens soll es dort nicht regnen.
Grosjean, du Sack!
Nach einem Blick auf die Startaufstellung geht es los mit der Einführungsrunde. Hier gilt es, die Reifen und Bremsen auf Temperatur zu bringen und keinen der anderen Fahrer zu überholen. Eine Einführungsrunde klingt vielleicht nur nach einem Gimmick, trägt allerdings stark zur allgemeinen Atmosphäre bei. Genau wie das Safety Car. In unserem Rennen, nach einem fantastisch manuell ausgeführten Start, musste es in der ersten Runde auf die Strecke, nachdem Ricciardo sein Auto nach einem Motorschaden nicht vernünftig parken konnte. Nun auf Platz 14, müssen wir auf unsere Geschwindigkeit aufpassen und so lange dem Safety Car hinterherfahren, bis die Gefahrenstelle beseitigt ist.
In der Zeit kontaktieren wir in Ruhe unsere Box und fragen, wie es um die momentane Taktik steht. Die haben wir vor dem Rennen ausgewählt, überwiegend anhand des Reifentestprogramms im freien Training. Da wir nur 25 Prozent der eigentlichen Renndistanz fahren wollen, kommen wir in Runde 6 in die Box und wechseln auf Medium-Reifen, mit denen dann durchgefahren wird. Taktiken lassen sich noch etwas genauer planen, wenn ihr möchtet auch mitten im Rennen. Nachdem das Safety Car endlich wieder in der Box verschwunden ist, drücken wir ordentlich auf die Tube. In vier Runden geht es an die Box, also können wir die Reifen nun richtig plattfahren, ohne uns groß Gedanken machen zu müssen.
Allerdings hat Romain Grosjean etwas dagegen. Sich auf Platz 15 befindend und noch in einem etwas schnelleren Auto, sitzt er uns seit mehreren Runden im Nacken. In der ersten Kurve, nach der ersten DRS-Zone, versucht die KI von Romain Grosjean uns außen zu überholen, berührt uns leicht am Hinterrad, dreht sich selbst und unser Auto gleich mit. Romain Grosjean steckt nun im Kies, während wir versuchen, uns wieder auf die Strecke zu drehen. Leider ziehen in der Zeit Jenson Button und Sergio Perez an uns vorbei. Wir retten uns am Ende noch auf Platz 16 und schauen bei der Siegerehrung nur von unten zu. Aber das ist nur der Anfang unserer Karriere. Wir haben große Pläne mit Sauber und irgendwann, irgendwann wird sich Ferrari vor uns fürchten!
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