Preview - Elite: Dangerous : Unendliche Weiten für Xbox One
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Das 31 Jahre alte Elite war vielleicht der erste vollständig funktionierende Open-World-Titel, in dem man in einem Raumschiff frei durch einen Weltraum voller Planeten reisen konnte. Nach einem Remake und zwei offiziellen Fortsetzungen, die zu ihrer Zeit höchst umstritten waren, kehrte Altmeister David Braben vor Kurzem mit Elite: Dangerous zurück auf die Bühne. Er möchte nachträglich allen Xbox-One-Jüngern ein sattes Universum mit 400 Milliarden Sternensystemen offenbaren.
400 Milliarden Sternensysteme hören sich nach einer Menge Holz an? Rein auf dem Papier betrachtet sicherlich. Doch dahinter steckt ein ausgeklügelter Algorithmus, der sämtliche Planeten inklusive ihrer Namen automatisch generiert. Die Unterschiede von System zu System halten sich allerdings arg in Grenzen.
Elite: Dangerous spielt wie seine legendären Vorgänger mit eurer Fantasie, weshalb es kein klares Spielziel gibt. Ihr könnt etwa an einer Raumstation andocken, Handelsgüter kaufen und anschließend zu einem anderen Sternensystem fliegen, um das Zeug gegen Profit zu verticken. Alternativ macht ihr euch auf die Jagd nach bösen Piraten oder werdet selbst ein skrupelloser Schurke, der einen hilflosen Händler nach dem anderen beraubt. Somit schlagt ihr je nach Spielweise ganz automatisch eine von vielen möglichen Karrieren ein. Dieses Prinzip kam bereits im alten Elite von 1984 zum Einsatz, die Neuauflage protzt nun mit moderner Grafik, einer starken Klangkulisse und gestiegenem Simulationsanspruch.
Für Geduldige und Hartnäckige
Letzteres ist zugleich der Grund, warum bereits die PC-Version nicht überall Anklang fand. Der Einstieg ist ungewöhnlich schwerfällig, insbesondere für einen Titel aus dem Jahre 2014. Die uns vorliegende Preview-Version für die Xbox One, die ihr gegen teuer Geld erstehen könnt, bietet abseits einer Handvoll halbherziger Minitutorials und lieblos dazugeklebter YouTube-Links kaum Erklärungen. Wer gar das Spiel direkt startet, der sitzt planlos mit seinem Raumschiff in einem Hangar und ist völlig auf sich alleine gestellt.
Dementsprechend mag es sich paradox anhören, wenn wir diese Design-Philosophie nicht von Grund auf verteufeln. Ganz im Gegenteil: Elite: Dangerous ist eine Simulation, die euch zum Entdecken und Erforschen anregen will. Zwar kann die Anzahl der Features und Steuerungselemente zunächst überfordern. Doch wenn ihr die Sache in Ruhe betrachtet und ein Problem nach dem anderen angeht, dann werdet ihr erstaunlich schnell Fortschritte erzielen.
Fallbeispiel einer Mission
Dazu ein Beispiel: Ihr habt einen Auftrag als Kopfgeldjäger angenommen und sollt einen bestimmten Piraten ausfindig machen. In der Missionsbeschreibung steht, in welchem System er zuletzt gesehen wurde. Ergo müsst ihr euch als Erstes damit beschäftigen, wie ihr von einem Ort zum anderen gelangt. Die besagten YouTube-Videos erklären euch die drei grundlegenden Flugmodi, mit denen ihr kurze Distanzen sowie größere Wege innerhalb eines Systems und übergreifende Hypersprünge absolviert. Doch selbst ein routinierter Flug kann bis zu fünfzehn Minuten Zeit in Anspruch nehmen. Elite: Dangerous ist eben kein flottes Action-Spiel für zwischendurch, sondern gemächlich und episch zugleich.
Habt ihr den in der Missionsbeschreibung erwähnten Ort erreicht, folgt der potenziell frustrierende Part: Manchmal habt ihr Glück und euer Ziel springt euch sofort ins Auge. Mit etwas Pech hingegen müsst ihr das halbe System durchforsten und alles, was sich bewegt, auf Verdacht scannen. Ist der Schurke entlarvt, folgt das nächste Problem: Wie könnt ihr ihn überhaupt angreifen? Gut anvisieren lässt er sich nur im Supercruise-Modus, wo ihr wiederum viel zu schnell unterwegs seid, um ihn abfangen zu können.
Erneut informiert ihr euch via YouTube-Links und Internet-Foren, bis ihr auf das Wörtchen “Interdiction“ stoßt. Damit könnt ihr den Flug eures Ziels beeinflussen und es bei Erfolg attackieren, woraufhin meist ein ebenfalls zeitaufwendiges Feuergefecht folgt. Doch Obacht: Zuvor müsst ihr natürlich den zugehörigen “Frame Shift Drive Interdictor“ kaufen und in euer Raumschiff einbauen, damit euch die Funktion überhaupt zur Verfügung steht.
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