Test - DTM Race Driver : DTM Race Driver

Männer, Mädchen und Motoren. Codemasters PS2-Erfolgsstory rund um den jungen Ryan McKane, der auszog, um Touring Car Champion zu werden, geht in die zweite Runde. Mit frisch polierten Lack, aktuelleren Saisondaten, neuen Modi und erweiterten Fahrerfeld werden jetzt auch PC- und Xbox-User mit Codemasters hauseigenen Rennspiel-Soap ’DTM Race Driver’ bedient. Wie sich die PC-Version im hart umkämpften Rennspielgenre schlägt, könnt ihr heute in unserem umfangreichen Testbericht nachlesen.

Das Unglück nimmt seinen Lauf.

Kamera läuft
Storybasierte Games mit Rennspieleinlagen sind in Zeiten eines 'GTA 3' oder 'Mafia' nichts Besonderes mehr. Bei einem reinrassigen Rennspiel mit Hintergrundstory sieht es da schon etwas anders aus. Musste man sich lange Zeit damit begnügen, gegen mehr oder minder bekannte Rennsportgrößen lediglich um den Gewinn einer virtuellen Meisterschaft zu kämpfen, dürfen wir nun in ’DTM Race Driver DC’ die Intrigen und Geheimnisse einer harten Rennsportkarriere sozusagen Live und Backstage miterleben. Präsentiert wird uns das Geschehen anhand kurzer Cutscenes, die an aktuelle Fernsehserien erinnern und mit verhängnisvollen Liebschaften über Neid und Ehrgeiz und sogar einem hinterhältigen Mord alle Zutaten bieten, die eine gute TV-Soap ausmachen. Wer bis jetzt dachte, Michael Schumacher und Juan Pablo Montoya hätten Probleme, der sollte sich unbedingt den Story-Plot von ’DTM Race Driver DC’ näher ansehen.

Gute Zeiten, Schlechte Zeiten
Im zarten Alter von 12 Jahren gab es für den kleinen Ryan nichts Aufregenderes als mit seinen großen Bruder Donni jedes Wochenende die Rennen seines berühmten Vaters mitzuverfolgen.

Wir schreiben das Jahr 1987, Kyle McKane führt überlegen das Stockcar-Rennen am Ronkonkoma-Speedway an. Sein härtester Konkurrent, James Randel, überholt Fahrzeug um Fahrzeug und kommt McKane vor dem Ziel gefährlich nahe. Trotzdem gelingt es ihm nicht, Kyle noch rechtzeitig einzuholen. Das Rennen scheint wieder mal zu Gunsten von Kyle McKane gelaufen zu sein. Doch was ist das? Randel, im Wagen mit der Nummer 57, rammt McKanes Wagen nach der Ziellinie! Absicht oder eine Unachtsamkeit des ungestümen Fahrers? Eine beängstigende Stille zieht sich durch das bis zum letzten Platz gefüllte Oval, als es den Wagen von Ryans Vater mehrfach in Richtung Infield überschlägt. Die Reporter sind fassungslos. Minuten werden zu Stunden bis der völlig zerstörte Wagen endlich am Dach zu Liegen kommt. Eine Explosion zerreist die beängstigende Stille. Von allen Seiten eilt Streckenpersonal herbei. Doch für Ryans Vater kommt jede Hilfe zu spät.

Unser Traum wird wahr.

15 Jahre sind vergangen. Donni McKane, der große Bruder von Ryan, ist in die Fußstapfen seines berühmten Vaters getreten und bereits eine fixe Größe am Rennfahrerhimmel, während Ryan als kleiner Testfahrer für Open-Wheelers seinen Lebensunterhalt verdient. Doch wer über einen bekannten Namen verfügt, braucht dank der Fürsprache des berühmten Bruders nicht lange Angeboten nachzulaufen und so erwartet Ryan schon bald die große Welt des Motorsports, unter dem dunklen bedrohlichen Schatten einer Rennfahrerlegende, Kyle McKane. Noch schnell ein erstes Testrennen absolviert und schon seid ihr selbst mitten im Geschehen um Männer, Mädchen, Intrigen und Motoren, in der abenteuerlichen Welt des Motorsports.

Es gibt viel zu tun, fangt schon mal an
Obwohl Codemasters Vorzeigerenner in unseren Landen unter dem Namen ’DTM Race Driver’ vertrieben wird werden insgesamt 13 internationale Rennserien simuliert. Darunter die britische TOCA Serie, die Australische V8 oder eine amerikanische Stockcar-Serie. Insgesamt laden 42 lizenzierte Touren- und Rennwagen so wie 38 internationale Rennstrecken zum Probe fahren ein. Einer der Unterschiede zur bereits 2002 erschienen PS2-Version ist die Verwendung der 2002er Lizenzdaten sowie, sofern die simulierte Rennserie es im Reglement zulässt, die Anzahl von gleichzeitig 20 Fahrzeugen on Track. Sogar vorgeschriebene Boxenstops und das K.O.-Qualifying in der Australischen V8 Serie wurden umgesetzt. Zusätzlich darf an Werks-Einladungsrennen teilgenommen werden, in denen dann im Zuge einer Werbeveranstaltung unterschiedlichste Fahrzeuge bewegt werden dürfen. Gelingt es euch gar, in den Top 3 einer Meisterschaft Fuß zu fassen, werdet ihr von euren Konkurrenten zu einem heißen Kopf an Kopf Duell mit rasanten Sportwagen vom Mini bis zum amerikanischen Musclecar aufgefordert, die ihr bei einem Rennsieg behalten dürft. Die Rennlängen im Storymodus betragen zu Beginn meist nur zwei bis fünf bzw. acht Runden auf Ovalkursen. Dies mag zwar etwas kurz erscheinen, kommt dem Storyverlauf aber dennoch positiv zu Gute.

Klein aber Oho.

Zwischen den Rennen wird der Handlungsfaden weiterzählt und manchmal sogar Ereignisse aus dem soeben beendeten Rennen mehr oder weniger sanft diskutiert. Die Kontaktaufnahme erfolgt entweder persönlich oder, so wie in den meisten Fällen, per E-Mail. Klar, dass ihr je nach Erfolg in der ersten Meisterschaft mehr oder weniger attraktive Angebote zum Start eurer Karriere vorgelegt bekommt. Viele Rennserien und Fahrzeuge müssen erst durch das Auffüllen des Punktekontos freigespielt werden. Anderes Bonuszubehör gibt es hingegen über die umstrittene Möglichkeit, per gebührenpflichtigem Telefonanruf bei der Bonus-Hotline von Codemasters anzufragen oder per Kreditkarte Online zu bestellen. Wenn das mal nur nicht zu unangenehmen Fragen der Eltern am Ende einer Abrechnungsperiode führt. "...aber Papa ich habe die 0190er Nummer doch nur angerufen um den neuen Panoz Rennwagen freizuschalten..." klingt nicht gerade glaubwürdig.

Abwechslung bieten die in Umfang und Streckenauswahl frei zusammenstellbaren Einzel-Meisterschaften. Diese bilden sozusagen ein Spiel im Spiel. Hat man sich erst mal seine Lieblingsstrecken zusammengestellt, die Konkurrenz ausgewählt und über die zu simulierende Rennserie entschieden, erhält man einen vollwertigen Meisterschaftsmodus, inklusive Training, Qualifikation und frei wählbarer Rundenanzahl. Nicht nur eine nette Beigabe, wie wir meinen, sondern eine echte Alternative für alle diejenigen, die gerne auf die gebotene Seifenoper verzichten und sich einzig und alleine auf das Rennfahren konzentrieren wollen. Hier findet ihr auch den oft geforderten Qualifikationsmodus, der im Storymodus aufgrund des durch den Handlungsfaden festgelegten Spielablaufes nicht umgesetzt werden konnte.