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Test - DTM Race Driver 3 : DTM Race Driver 3

  • PS2
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Überholmanöver per Vorbande

Preisfrage: Was hat Juan Pablo Montoya mit der KI der Gegner aus ‘DTM Race Driver 3‘ gemeinsam? Die Fahrweise! Ähnlich wie beim heißblütigen Kolumbianer wird geschubst und gedrängelt, bis der Klügere nachgibt oder es zum Unfall kommt. Was mit den Tourenwagen und auf breiten Strecken gut funktioniert, endet bei den Formel-Rennen leider im Chaos. Diese Fahrzeuge sind sehr empfindlich und sollten sich eigentlich nicht berühren, da dann sofort die Aufhängung gebrochen sein kann oder die Flügel umherfliegen. Leider hat Codemasters bei der Entwicklung der Gegner-KI nicht zwischen Tourenwagen- und Formelsport unterschieden, sodass man ab und zu mehrere Anläufe braucht, um ein Rennen erfolgreich zu beenden. Neben der aggressiven Fahrweise haben die Gegner aber auch etwas Menschlichkeit dazugewonnen: Sie machen nachvollziehbare Fehler, fahren Kampflinie und überholen sich natürlich auch selbst. Pisten-Rambos werden vom Spiel übrigens bestraft. Ein neues Flaggen- sowie Strafsystem aghndet das Abkürzen der Strecke sowie eine zu rüpelhafte Fahrweise sowohl bei euch als auch bei den Computergegnern. Wer im Vorgänger also gerne einmal seinen Konkurrenten ins Aus befördert oder aber eine Schikane ausgelassen hat, sollte seine Fahrweise schnellstens ändern. Kommt es dann doch einmal zum Unfall, zerlegt es euren Wagen im verbesserten Schadensmodell physikalisch korrekt. Je nachdem wie schwer der Schaden ist, kann euer Motor überhitzen, die Radaufhängung brechen oder die Gangschaltung nicht mehr richtig funktionieren. Trotzdem ist ‘DTM Race Driver 3‘ nicht nur ein Spiel für Profis. Dank der vielen Fahrhilfen kommen auch Einsteiger ohne Lenkrad schnell zum Erfolg.

Online-Raserei

Der Online-Modus von ‘DTM Race Driver 2‘ war nicht ganz ausgereift. Das hat auch Codemasters bemerkt und deswegen einiges geändert. Vor allem die Rowdys, die gerne einfach mal die anderen abgeschossen haben, werden nun durch das Strafsystem ausgebremst. Aber auch an der Spielbalance und den häufigen Lags hat sich einiges getan. Eine schnelle Internet-Verbindung vorausgesetzt, können nun Rennen mit bis zu acht Spielern lagfrei dargestellt werden. Noch immer können alle Rennserien aus dem Spiel auch online befahren werden, inklusive Qualifikation usw. Es dürfen aber auch komplette Meisterschaften ausgetragen werden.

Sieht ein wenig nach Teil 2 aus

Betrachtet man das grafische Bild von ‘DTM Race Driver 3‘, fällt einem nicht allzu viel auf. Das Spiel sieht auf den ersten Blick wie sein Vorgänger aus. Im Detail entdeckt man aber doch die Unterschiede. So ist zum einen das Schadensmodell verbessert worden. Jeder Bolide lässt sich sehr detailreich in seine Einzelstücke zerlegen. Dagegen wirken die Strecken oftmals sehr steril und bieten auf den Tribünen nur Pappzuschauer. Hier und da fliegt vielleicht mal ein Zeppelin über eure Köpfe hinweg, das war’s aber auch schon. Auf wechselhafte Wetterbedingungen sowie schön modellierte Cockpits hat man ebenfalls verzichtet. Dafür kommt das Geschwindigkeitsgefühl in den unterschiedlichen Ansichten sehr schön rüber und vor allem die tollen Spiegelungen auf der Motorhaube der Touren- und Sportwagen wissen zu überzeugen. Leider fällt das leichte Flimmern der PS2-Version etwas negativ ins Auge. Soundtechnisch bietet das Spiel gelungene unterschiedliche Motorensounds. Ihr erkennt sofort, ob ein V10 oder ein brummender V8 unter der Motorhaube steckt. Einzig der Boxenfunk von eurem Mentor Rick nervt ab und zu.

Fazit

Jens Sobotta - Portraitvon Jens Sobotta
‘Gran Turismo 4 hat zwar den größeren Fuhrpark, ‘DTM Race Driver 3‘ dafür deutlich mehr Rennserien und damit auch mehr Motorsport fürs Geld. Der Umfang ist sogar so gigantisch, dass Codemasters aus dem vorhandenen Material eigentlich fünf einzelne Spiele auf den Markt hätte werfen können. Egal ob die V8 Supercars, die DTM, die Formel BMW oder die IndyCars, fast alle Rennserien werden gelungen simuliert. Das Ziel, die ultimative Rennsimulation zu entwickeln, hat Codemasters trotzdem leicht verfehlt, was auf den teilweise fehlenden Realismus zurückzuführen ist. Vor allem bei der Fahrphysik ist ‘GT4‘ deutlich anspruchsvoller. Trotzdem: Wer Rennspiele mag oder sich für den Motorsport interessiert, kommt um ‘DTM Race Driver 3‘ nicht herum!

Überblick

Pro

  • sehr viele Rennserien
  • 7 Rennserien komplett lizenziert
  • schönes Schadensmodell
  • tolle Renn-Atmosphäre

Contra

  • Gegner-KI zu aggressiv
  • zu sterile Umgebung
  • kein dedicated Server im Multiplayer
  • öde Boxenstopps

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