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Preview - Desperados: Wanted Dead or Alive : Desperados: Wanted Dead or Alive

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Desperados: Wanted Dead or Alive
Aufmerksame Wachen versperren die Tür.

Zusätzlich verfügt das Spiel über ein weiteres interessantes Feature, nämlich den Quick-Action-Modus, der ein ausgesprochen sinnvolles Instrument zur Koordinierung bestimmter Aktionen bietet. Hier kann nämlich eine Aktion vorbelegt werden, die dann per Tastendruck ausgeführt wird. So könnt ihr zum Beispiel für alle Charaktere Aktionen vorbelegen, und diese ohne grossen Aufwand nahezu parallel anstarten. Das ist sehr praktisch, wenn es zum Beispiel gegen mehrere Gegner auf einmal geht. Statt nach und nach mit jedem Charakter die normalen Aktionen auszuführen, könnt ihr diese vorplanen und koordiniert anstossen. Auch die Verkettung von Aktionen ist damit möglich. Müsst ihr mit einem Charakter zwei dicht bei einander stehende Gegner bekämpfen, was einzeln so gut wie unmöglich ist, belegt einfach mit der Aktion für den zweiten Gegner die Quick-Action-Funktion. Bekämpft den ersten Gegner normal und startet dann per Tastendruck die zweite vorbelegte Aktion ohne Zeitverlust durch Aktionsauswahl hinterher. Auf diese Art und Weise könnt ihr sogar Fluchtpunkte setzen.

'Desperados' wird aus der isometrischen Perspektive gespielt. Die Umgebung wird dabei mit atemberaubend detaillierten Grafiken in 2D dargestellt, dahinter tuckert aber eine 3D-Engine, die Höhenstufen berücksichtigt. Die stilechten Grafiken könnt ihr in den Auflösungen 640x480, 800x600 und 1024x768 bewundern. Die enorme Detailfreude, zusammen mit den Tag-/Nachtwechseln und der sehr abwechslungsreichen Gestaltung der Level sind ein echter Augenschmaus und erzeugen eine enorm dichte Atmosphäre, in der man sich als Spieler sofort wohlfühlt. Auch hier haben die Entwickler darauf geachtet, bekannte Elemente aus den Wildwest-Filmen wiederzugeben, jedes Level verfügt über ein anderes Grafikset. So findet ihr Forts, Städte mit Saloons, Haziendas und Farmen, aber auch wilde Wüstengegenden bis hin zum Mississippi-Dampfer. Gebäude sind dabei zum Teil begehbar, wobei einfach ein Teil des Daches ausgeblendet wird. Verdeckte Personen werden als Umriss angezeigt, entgehen also nicht eurem Blick. Selbst die Menus und Karten sind selbstverständlich im gleichen Stil dargestellt, so dass die optische Präsentation eine runde Sache sind. Hinzu kommen über 20 qualitativ hochwertige Zwischensequenzen, in denen die Story weitererzählt wird, und die sich hinter einem 'The Calling' (dem 'Diablo II'-Video von Blizzard) nicht verstecken müssen.

Höhenstufen wirken sich auf Sichtfeld, Schussfeld und auch die Geräusche aus. Die Personen, aber auch die Tierwelt sind bestens animiert und bewegen sich munter in ihrer Umgebung umher. Bei den Gegnern wurde darauf geachtet, dass deren Klassifizierung auch optisch gut erkennbar ist, zum Beispiel durch unterschiedliche Bekleidung, aber auch durch ihr Verhalten. Zusätzlich verfügt das Spiel über drei Zoomstufen (50, 100 und 200%), mit denen ihr euch einen Überblick verschaffen oder bestimmte Dinge etwas genauer anschauen könnt. Witzigerweise verändert sich beim Zoomen auch die Geräuschkulisse. Je näher ihr heranzoomt, desto lauter werden die Umgebungsgeräusche und desto leiser die Hintergrundmusik, und umgekehrt.

Über die Geräuschkulisse kann derzeit nur teilweise etwas gesagt werden, da die Sprachausgabe noch nicht implementiert ist. Diese soll später so eingebunden werden, dass ähnlich wie bei Konsolenspielen ein Fenster mit einem animierten Portrait des jeweiligen Sprechers erscheint, zusammen mit Text und Sprache. Die Umgebungsgeräusche sind jedoch ebenso stilecht wie der Rest des Spieles und lassen selbst in dieser Entwicklungsphase kaum Wünsche offen. Die Hintergrundmusik besteht dankbarer weise nicht aus nervigem Banjo-Geklimper, sondern geht eher in eine modernere Richtung, in der sowohl Rock, als auch Western-Sounds ihren Platz finden. Die Musik ist dabei dynamisch gestaltet und passt sich den Spielsituationen an.

Lediglich einen Multiplayer-Modus werdet ihr in diesem Spiel nicht geboten bekommen. Da 'Desperados: Wanted Dead or Alive' aus aufeinander aufbauenden Missionen im Rahmen einer fortlaufenden Story besteht, und ausserdem extreme Koordination der Aktionen der einzelnen Charaktere fordert, wäre ein Multiplayer-Modus ohnehin schwer zu realisieren. Für Wiederspielbarkeit ist aber dennoch gesorgt, allein dadurch, dass die Missionen sich auf unterschiedlichste Weise lösen lassen und von daher immer wieder eine neue Herausforderung bieten. Des weiteren ist in Planung später auf der offiziellen Website zum Spiel weitere Missionen zum Download anzubieten. Zusätzlich haben die Entwickler noch einige witzige Eastereggs eingebaut, so werdet ihr in einem Sumpflevel eine kleine 'Star Wars'-Szene aktivieren können. Auch so etwas reizt zum nochmaligen Spielen, denn welcher echte Spiel-Freak möchte nicht auch solche verdeckte Feinheiten entdecken.

Desperados: Wanted Dead or Alive
Die Hazienda wird schwer bewacht.

Insgesamt gesehen wird bei 'Desperados' sehr darauf geachtet, das Setting stilgerecht umzusetzen und alle bekannten Dinge aus Wild-West-Filmen akkurat umzusetzen. Man merkt dabei dem Spiel deutlich an, dass die Entwickler mit Spass bei der Sache sind und einiges an einschlägigen Filmen studiert haben. Auf historische Detailtreue wird allerdings nicht in dem Masse geachtet, wobei aber auch keine groben Schnitzer zu entdecken sind.

Neben akkurater Präsentation und intelligentem Missions-Design steht aber auch noch ein anderer Punkt im Vordergrund, der beim potentiellen Konkurrenten 'Commandos' zum Teil sträflich vernachlässigt wurde, nämlich die Einsteigerfreundlichkeit. 'Desperados' ist eindeutig auf ein breiteres Publikum zugeschnitten, und nicht nur auf den Hardcore-Strategen, ohne letzteren aber zu unterfordern. Denn die vielen Optionen des Spieles und die unterschiedlichen Lösungswege der einzelnen Level regen auch deren Verstand noch kräftig an. Das übersichtliche Interface, die einfache Bedienung per Point & Click und die eingebetteten Tutorials werden auch Anfängern einen guten Einstieg in das Spiel ermöglichen.

 

Fazit

Andreas Philipp - Portraitvon Andreas Philipp
Zuerst dachte ich, der lange Ritt hätte meine Augen zugestaubt, aber auch auf den zweiten Blick hat das Spiel jede Menge Potential. Einsteigerfreundlichkeit und einfache Bedienung werden grossgeschrieben, und das Gameplay hat es wirklich in sich. Das unverbrauchte Szenario unterscheidet sich wohltuend vom Science-Fiction-, Fantasy- und Weltkriegs-Einheitsbrei, den wir derzeit serviert bekommen. Hinzu kommt noch jede Menge Charme und Atmosphäre, nahezu jedes Western-Klischee wurde umgesetzt, ohne im Geringsten peinlich zu wirken. Der Vergleich mit 'Commandos' hinkt teilweise, denn das Spiel hat allem Anschein nach mehr zu bieten, und vermeidet gleichzeitig die Fehler von Pyros Referenz-Hit. Einziger Knackpunkt dürfte das Balancing werden, denn immerhin soll das Spiel sowohl Einsteiger als auch Hardcore-Spieler zufrieden stellen, aber wenn Spellbound das in den Griff bekommt, könnte 'Desperados: Wanted Dead or Alive' ein ganz grosser Titel werden.

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