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Test - Der Pate : Der Pate

  • PS2
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Geld ist Macht

’Money makes the world go round’ – dies weiß natürlich auch Don Vito. Und so macht ihr euch also auf den Weg, die Gewerbetreibenden New Yorks davon zu überzeugen, sich unter den “Schutz“ der Corleones zu stellen. Eine solche Schutzgelderpressung läuft meist folgendermaßen ab: Auf der – im Gegensatz zum zu kleinen Radar – übersichtlichen Karte erklärt ihr das nächste, von einer der vier feindlichen Familien kontrollierte Geschäft zu eurem Reiseziel. Dort mittels geknacktem oder gekapertem Fahrzeug angekommen entledigt ihr euch zunächst per Nahkampf oder einer der aufrüstbaren fünf Feuerwaffen der anwesenden Schläger. Die stets sehr passive Polizei greift nur beiläufig und kaum merklich in das blutige Gemetzel ein. Habt ihr jegliche Widerstände aus dem Weg geräumt, beginnt ihr, die Ladenbesitzer zu erpressen. Diese haben neben einer Lebensenergieanzeige auch einen Kapitulationsbalken, der euch anzeigt, wie sehr ihr euren Argumenten bisher nachdruckt verliehen habt. Dies geschieht auf unterschiedliche – mal mehr, mal weniger aber stets moralisch bedenkliche – Weisen: Angelegte Feuerwaffen können die eingeschüchterten Selbstständigen ebenso wenig verkraften wie eine Tracht Prügel. Packt die zu akquirierenden Kunden beim Kragen, schüttelt und schubst sie und lasst mit dem rechtem Stick die Fäuste sprechen. In diesen Sequenzen müssen weniger grob gestrickte Naturen sicherlich schwer schlucken, zumal es das wirklich interessante Kampfsystem zusätzlich ermöglicht das wimmernde Gegenüber brutal gegen Wände zu schmettern und beispielsweise die Kasse mit dem Kopf des Unglücklichen zu demolieren.

Schon makaber, dass man sich vor allem auch durch solche Aktionen eure ’Respektpunkte’, verdienen müsst, um eure Fähigkeiten (Nahkampf, Schießen, Gesundheit, Cleverness, und so weiter) zu verbessern.

Blood Money

Doch die Spur der Gewalt setzt sich fort. Wer nun argumentiert, ein Spiel vor diesem Hintergrund bedinge brutales Vorgehen schon per se, hat sicherlich recht. Die zahlreichen “Exekutionsweisen“, wie das Spiel seine Fatalities selbst nennt, stoßen allerdings auch bei abgebrühten Zockern an diverse Geschmacksgrenzen. Zwar gibt es eine spezielle Taste für diese besonders martialischen Animationen, besonders in Feuergefechten aus nächster Nähe löst das Spiel seine blutrünstigen Hinrichtungen schon mal automatisch aus.

Davon abgesehen funktioniert die Mafiosi-Schießbude mit einigen Abstrichen aber durchaus erfreulich. Ihr solltet stets eine angemessene Deckung wählen, und bereits aus dieser Position Gegner aufschalten und einzelne Körperpartien anvisieren. Wer sich auf freiem Feld einer gegnerischen Übermacht in den Weg stellt, sollte lieber Fersengeld geben. Schade nur, dass das Durchschalten der Gegner nicht immer nach Wunsch funktioniert.

Auf eurem Feldzug alle Geschäfte, Lagerhäuser und Drehscheiben der ebenfalls arg halbseidenen Konkurrenz einzunehmen, um schließlich deren Anwesen zu sprengen sticht aber vor allem die fehlende Abwechslung Hobby-Mafiosis schmerzhaft ins Auge. Die einzelnen Gebäudetypen gleichen sich wie eine Spaghetti der Nächsten. Einzig und allein der guten Action und der vor allem durch den hervorragenden Soundtrack erzeugten, stimmigen Mafia-Atmosphäre ist es zu verdanken, dass der Spieler am Ball bleibt – zumindest bis man die Storymissionen hinter sich gebracht und den Corleones zur New Yorker Allmacht verholfen hat.

Fazit

von Alexander Bohn
EAs Ode an den wichtigsten Mafiafilm aller Zeiten erinnert mich ein bisschen an meine letzte selbst gemachte Pizza: 1A Zutaten – aber irgendwie nicht ganz durch. Die gelungene Atmosphäre und die netten Action-Elemente stehen abwechslungsarmer Architektur und dem ewig gleichen Tagwerk gegenüber - von der Komplexität und den ungezählten Möglichkeiten eines ’GTA’ keine Spur. Dass ich diesen Vergleich bei einem “Spiel zum Film“ überhaupt anstrenge liegt wohl daran, dass der Titel vor allem im Bereich der Erzählweise nur sehr halbherzig versucht, seiner Vorlage gerecht zu werden und stattdessen – eventuell ungewollt – den Fokus auf den Freiheitsaspekt des Spiels legt. Da wäre soviel mehr drin gewesen.

Überblick

Pro

  • belebtes, frei befahrbares New York
  • grandioses Ambiente
  • brauchbares Kampfsystem

Contra

  • zu wenig Abwechslung
  • lange Fahrtwege
  • relativ kurze Hauptstory
  • passive Polizei
  • für Filmfans fragwürdige Eingriffe in die Story
  • blasser Hauptcharakter
  • ab und an unnötig blutrünstig

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