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Test - Delta Force: Land Warrior : Delta Force: Land Warrior

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Delta Force: Land Warrior
Hm, eigentlich mag ich keine Vögel...

Vom grafischen Standpunkt her gesehen bietet ‚Delta Force: Land Warrior' im Vergleich zum Vorgänger eine wahre Grafikpracht. Endlich hat es Novalogic geschafft, ihrer Voxel-Technologie die Verwendung von 3D-Karten vollständig beizubringen. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen und erinnert mich teilweise sogar an die Grafikpracht von Motocross Madness 2. Indoor- und Outdoor-Szenen gehen fließend ineinander über und durch die freiwerdenden Performanceressourcen der früher ungenutzten 3D-Karten ist alles detaillierter als je zuvor. Natürlich kann ‚Delta Force: Land Warrior' nicht mit der Grafikpracht der ‚Quake III'- und ‚Unreal Tournament'-Engines mithalten, diese bieten dafür aber nicht derart umfangreiche Level. Jedenfalls könnt ihr in diesem Spiel 30 Minuten in eine Richtung rennen und werdet kein Ende finden.

Trotzdem muss man aber leidvoll anmerken, dass Novalogic ihr Voxel Patent zu sehr beherzigen. In ‚Project IGI' kann man in ähnlich großen Welten, die voll und ganz aus Polygonen bestehen, umher rennen. Sicherlich, diese haben etwas mehr Ecken und Kanten, aber durch die fortschreitende Grafikkartenentwicklung kann es nicht mehr lange dauern, bis die Polygonwelten genau so organisch und rund wie in ‚Delta Force: Land Warrior' aussehen. Wenn der Spieler sich nicht bewegt, sehen die runden Hügel, gespickt mit vielen Bäumen, Gebäuden und einem atmosphärischen Himmel, geradezu atemberaubend aus. Durch die Sonne werfen die verschiedenen Gegenstände jeweils den richtigen Schatten, sogar passend zur Wetterlage. Fängt der Spieler allerdings an, sich zu bewegen, wird er an den Hügeln ein Flackern zum Horizont feststellen. Des weiteren ist festzustellen, dass die Schatten leicht über dem Boden schweben. Im großen und ganzen kann man das aber wegen dem perfekten Gameplay ignorieren, auch wenn Grafikfanatiker damit nie richtig glücklich werden. Special Effekts, wie Rauch, Feuer und Explosionen sind immerhin auf jeden Fall ein Hingucker. Auch die am Himmel fliegenden Vögel könnt ihr nun gezielt auf den Boden der Tatsachen zurückholen. Detailverliebte Animationen der Models müsst ihr dafür leider missen. Novalogic schafft es weiterhin hartnäckig, auch wenn die Animationen scheinbar verbessert wurden, bei diesem Punkt Minimalismus in Reinkultur zu betreiben. Vielleicht liegt es ja auch daran, dass ‚Delta Force: Land Warrior' relativ schnell läuft. Wer Delta Force 2 in der Auflösung 800*600 leicht ruckelig spielen konnte, kann sich nun dank der 100%igen 3D-Beschleunigung auf ein sauberes und ruckelfreies Spielen freuen.

Delta Force: Land Warrior
Longbow im gerenderten Intro.

Alle Gegner stehen zumeist mehr oder weniger regungslos da. Sobald ihr aber einen Schuss abgebt, werden die Feinde alarmiert und feuern genau in eure Richtung. Da ist es völlig egal, wie gut oder schlecht ihr euch versteckt habt. Die Gegner rennen allerhöchstens ein paar Meter durch die Gegend, knien oder legen sich hin und feuern genau in eure Richtung. Damit währen wir dann auch schon bei einem sehr negativen Punkt von ‚Delta Force: Land Warrior'. Die AI (Artificial Intelligence = Künstliche Intelligenz) der Gegner ist sehr schlecht, beziehungsweise man könnte manchmal glauben, dass sie gar nicht vorhanden ist. Erstens sehen die Gegner den Spieler kaum oder erst sehr spät. Wenn sie das aber geschafft haben, brauchen sie noch einige Sekunden, bis sie sich trauen, auf den Spieler zu schießen. In Gebäuden gibt es das Problem, dass die Gegner in Richtung Wand zielen, weil ich kurz davor hinter selbiger gestanden habe. Aber das ist ja leider schon von den Vorgängern bekannt. Manchmal fragt sich der erfahrende Spieler auch, wann die Gegner in Computerspielen endlich lernen, dass es nicht gut ist, sich hinter hochexplosiven Fässern zu verstecken. Ehrlich gesagt wäre das Spiel ja ohne solche Situationen nur halb so spaßig.

Des weiteren gibt es in 'Delta Force: Land Warrior' keine körperbezogene Trefferabfrage. Ihr könnt den Gegner jeweils mit einem Schuss töten, egal ob in den Fuß, ins Knie oder in die Hand - der Gegner fällt tot um. Ich schätze, dass dies dadurch erklärt wird, dass der Getroffene in einen extremen Schockzustand fällt. Auf jeden Fall ist somit das genaue Zielen nicht mehr nötig. Zwar werden Kopfschüsse im Multiplayer mit mehr Punkten gewertet, aber im großen und ganzen ist es nicht besonders wichtig.

Delta Force: Land Warrior
So viele Ranger? - Ich sollte weniger trinken...

'Delta Force: Land Warrior' bietet zwar im Menu Hintergrundmusik, diese fällt aber zugunsten des Realismus in den Missionen selber völlig weg. Dafür kann das Spiel mit vielen guten Waffensounds, Umgebungsgeräuschen und sehr wohltuendem Gegnergeschrei aufwarten. Die Geräusche beim Laufen differenzieren je nach Untergrund, sind aber, wenn dies auch realistisch sein mag, etwas eintönig. Falls die Soundkarte 3D-Sound unterstützt, könnt ihr im Verteidigungsfall wirklich im wahrsten Sinne des Wortes die Kugeln um euren Kopf fliegen hören. Insgesamt gibt es am Sound nichts auszusetzen, der durch die Bodenständigkeit und der guten Qualität überzeugt.

Der Singleplayer-Modus scheint nicht unbedingt das Hauptaugenmerk des Spiels sein. Der beste Teil von 'Delta Force: Land Warrior' ist nämlich eindeutig der Multiplayer-Modus. Er unterstützt viele verschiedene Spiel-Modi, wie zum Beispiel Deathmatch, Team Deathmatch, Capture the Flag, King of the Hill (einen Hügel so lange wie möglich halten), Search and Destroy (die Teams müssen verschiedene Ziele bekämpfen), Attack and Defend und Flagball, was sehr an den Murderball-Modus von ‚Team Fortress 1.5' erinnert.

Das ganze läuft, wie bei Novalogic-Spielen üblich, über ihre hauseigenen Novaworld-Server ab. Das heißt, dass ihr recht schnell und einfach viele Gleichgesinnte zum Onlinespielen findet - völlig egal, ob ihr euch bei Novaworld nun anmeldet, oder nur in dem für alle Spieler zugänglichen Raum nach Servern sucht. Außerdem ist der Netzwerk-Code ziemlich schnell und gut programmiert worden. Jedenfalls könnt ihr auch schon mit einem 56k-Modem zufriedenstellende Ergebnisse erreichen und das ist ja in der heutigen Zeit nicht unbedingt immer der Fall. Laut Novalogic kann das Spiel sogar 50 Spieler in einem Match verkraften. Ich würde das nur einmal zu gerne selber miterleben. Aber ich kann euch sagen, dass ein 8-vs-8-Match schon jeden Menge Spaß bereitet.

Delta Force: Land Warrior
Aufwendig gestaltet und trotzdem flüssig.

Im Multiplayer-Modus ist es nicht unbedingt ratsam, den Nahkampf zu suchen. Viel effektiver ist es, sich in 500 Meter Entfernung einen guten Berg zu suchen, um es sich dort mit dem Scharfschützengewehr gemütlich zu machen und genüsslich auf das Auftauchen des Feindes zu warten. Der Nachteil daran ist leider, dass man beim Ableben meist gar nicht weiß, von wo der Feind geschossen hat. Falls ihr ein Headset euer eigen nennt, könnt ihr euch mit der integrierten VON-Technologie (Voice over Internet) mit den Teamkameraden absprechen und somit das taktische Potential von ‚Delta Force: Land Warrior' voll ausschöpfen.

 

Fazit

von lordkiller
'Delta Force: Land Warrior' ist ein Kompromiss aus der Komplexität von taktischen Shootern, wie 'Rainbow Six: Rouge Spear', und normalen Ego-Shootern. Auch wenn Novalogic es mehr in die erstgenannte Riege einordnen will, erfüllt es leider nicht ganz die gesteckten Ziele in punkto Realität, zudem ist die AI einfach zu schlecht. Trotzdem macht 'Delta Force: Land Warrior' unglaublich viel Spaß. Das Gefühl, meist ganz allein gegen eine Übermacht von Terroristen anzutreten und im Spiel auf alles zu schießen, was sich bewegt, ist unbeschreiblich. Durch die geradezu riesigen Outdoor-Level wird dem ganzen noch die Krone aufgesetzt. Der Multiplayer-Modus sorgt für einen hohen Wiederspielfaktor und lässt euch in eine neue Dimension des Hightech-Kriegs eintauchen. Mit dem mitgelieferten Leveleditor kann man dazu noch sicher sein, dass sich eine Community bildet, die für weitere interessante Level sorgt.  

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