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Preview - Deathloop : 5 Dinge, die du über den PS5-Shooter wissen musst

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Deathloop ist eines jener Spiele, dem die Pandemie mächtig geschadet hat. Nicht nur durch die Corona-bedingte Verschiebung des Veröffentlichungstermins, sondern vor allem weil große Messen und Anspieltermine für die Presse ausfielen und so bis heute reichlich unklar ist, was sich hinter der neuen Marke und dem ungewöhnlichen Zeitschleifen-Spielprinzip des PS5-Shooters eigentlich verbirgt. Jetzt konnten wir etwa eine Stunde Gameplay aus dem Spiel sehen und haben endlich (fast) alle Antworten auf eure Fragen zum neuen Actionspiel der Dishonored-Macher.

Entwickler Arkane ist nicht gerade für weichgespülten Mainstream bekannt. Stattdessen steht das französische Studio für maximale spielerische Freiheit und berauschende kreative Vielfalt. Doch im Umkehrschluss schlingern ihre Spiele dadurch auch immer ein paar Millimeter an der Massentauglichkeit vorbei, brauchen eine gewisse Eingewöhnung und vor allem: eine ausführliche Erklärung vorab, worum es eigentlich geht und was das Spiel so faszinierend macht.

Die wenigen Trailer, aus denen sich das bis dato magere Wissen über den PS5-Shooter speist, erzählten zwar irgendwas von Attentätern, die sich auf einer Insel gegenseitig jagen, während sie in einer Zeitschleife festhängen – doch wie daraus am Ende ein Schuh bzw. ein fertiges Spiel wird, konnten selbst wir uns nicht im Entferntesten ausmalen. Gehen wir einfach alles Schritt für Schritt durch, was wir nach einer ausführlichen Präsentation durch die Entwickler jetzt wissen.

1. Setting: Blackreef – eine Insel wie von einem Bond-Bösewicht

Wir erwachen am Strand der Insel Blackreef und können uns an nichts erinnern. Colt scheint der Name unseres Helden zu sein, und uns dämmert, als wären wir soeben von einer lockenbeschopften Dame getötet worden, bevor wir uns auf rätselhafte Weise hier wiederfanden. Irgendwas in unserem Unterbewusstsein scheint uns Nachrichten übermitteln zu wollen: „break the loop“ leuchtet ein Schriftzug wie Graffiti auf der Innenseite unserer Iris. Wir finden einen Revolver und ziehen los.

Von der Küste mit ihren schroffen Felsen führt der Weg in einen unterirdischen Bunker. Die Insel Blackreef beherbergt mehrere Gebiete, die wir später auch direkt per Schnellreise ansteuern können, um Zeit zu sparen: neben Bunker und Kliff steht auf ihr auch ein altes Fort, das einer mysteriösen Organisation als Basis zu dienen scheint, und eine Stadt, die im schrillen Look der Swinging 60s erstrahlt.

Grelle Farben, extravagante Klamotten wie Schlaghosen und Rüschkragen, verspielte Blümchentapeten und Designer-Alltagsgegenstände aus stromlinienförmigem Plastik: ähnlich wie der Kultklassiker No One Lives Forever steht der Stil von Deathloop ganz und gar in der Inspiration des Jahrzehnts von Flower-Power und Beatmusik, dem lässigen Zeitgeist der frühen James-Bond-Filme oder TV-Serien wie Mit Schirm, Charme und Melone, die durch ihre Eleganz und cooles Understatement bestachen. Aber auch das nihilistische Rache-Drama Point Blank von John Boorman nennen die Entwickler explizit als Vorbild.

2. Story: ein Held gegen acht Attentatsziele

Was es mit dieser Insel auf sich hat, wer wir eigentlich genau sind und was hier vor sich geht, wissen wir zu jenem Zeitpunkt zwar immer noch nicht, doch nach ein paar Minuten schält sich zumindest ein ungefähres Ziel heraus: Wir müssen einen Weg finden, die Zeitschleife zu durchbrechen, in der Blackreef gefangen ist, und das ist nur zu bewerkstelligen, indem wir acht Attentatsziele ausschalten: eine Wissenschaftlerin, einen zwielichtigen Geschäftsmann, einen Gangsterboss usw. Sie alle scheinen irgendwie in die Geschehnisse verwickelt zu sein. Also los.

Vom Bunker aus schleichen wir uns in eine pompöse Villa, in der wir das erste Attentatsziel vermuten. Schnell haben wir es ausfindig gemacht: Dort steht es, mit dem Rücken zu uns gewandt am großen Panoramafenster mit herrlichem Ausblick über die Bucht. Jetzt nur anschleichen und … auf einmal taucht die Lockenschopf-Lady aus unserer Erinnerung wieder auf, vereitelt das Attentat und stürzt uns über die Klippe. Bumm, tot. Doch zuvor konnte uns ein Verbündeter noch eine wichtige Information zurufen: angeblich steht ein geheimer Code auf der Rückseite einer Postkarte.

3. Zeitschleife – aber KEIN Roguelike!

Wir erwachen erneut am Strand. Die Zeitschleife beginnt von vorne. Doch diesmal wissen wir, dass wir nach einer Postkarte Ausschau halten sollten. Und tatsächlich finden wir diese im Bunker, was uns in die Lage versetzt, eine verschlossene Tür zu öffnen und damit eine Abkürzung ins Anwesen freizulegen, die uns einen Großteil des Wegs aus der letzten Zeitschleife erspart.

Die Befürchtung vieler Spieler, meine Wenigkeit eingeschlossen, die Zeitschleifen-Thematik von Deathloop enthalte eine Roguelike-Spielmechanik, wie es etwa kürzlich erst im ebenfalls PS5-exklusiven Returnal der Fall war, darf damit voll und ganz entkräftet werden. „Auch wenn es auf den ersten Blick den Eindruck macht: Bei Deathloop handelt es sich um KEIN Roguelike. Absolut überhaupt nicht!“, betonen die Entwickler mit Nachdruck und mehrfach in der Online-Pressekonferenz an diesem Tage. Stattdessen würde ich den Spielablauf eher entfernt mit einem Metroidvania-Aufbau vergleichen: In jedem Durchlauf erhaltet ihr neue Hinweise, Informationen und Gegenstände, die euch erhalten bleiben und in der nächsten „Loop“ an anderer Stelle weiterhelfen. Wer das Indie-Meisterwerk Outer Wilds gespielt hat, kann sich das vielleicht ein bisschen so ähnlich vorstellen, denn auch dort steckte die Welt in einer Zeitschleife fest, die stets in einer Supernova-Explosion endete, aber bei jedem Durchlauf an beliebiger Stelle mit den bis hierhin gewonnen Informationen fortgesetzt werden konnte.

Auch in Deathloop steht euch der Ablauf vollkommen frei: Ihr könnt direkt am Beginn einer neuen Loop in jede der vier Regionen springen und dort weitermachen, wo ihr aufgehört habt. Selbst die Tageszeit lässt sich beliebig vorspulen: Habt ihr etwa in der vorherigen Zeitschleife herausgefunden, dass euer Attentatsziel am Abend zu Gast auf einer mondänen Party zugegen sein wird, dann springt ihr einfach direkt dorthin.

Auf diese Weise wird Deathloop zu einer der freiesten und offensten Spielerfahrungen, die es vermutlich überhaupt gibt – ganz in der Tradition, die mit Dishonored, Prey und Dark Messiah zum Markenzeichen von Arkane geworden ist. „Im Gegensatz zu einem Roguelike geht es in unserem Spiel nicht um einen hohen Schwierigkeitsgrad“, beschwichtigen die Entwickler die letzten skeptischen Nachfragen.

„Tatsächlich spielt die Schwierigkeit ab einem gewissen Punkt überhaupt keine Rolle mehr. Wenn ihr erstmal genug Superkräfte erhalten habt, seid ihr so übermächtig, dass die Kämpfe nicht mehr die eigentliche Herausforderung darstellen. Dann geht es darum, die Verhaltensmuster der Attentatsziele auszukundschaften und herauszufinden, an welcher Stellschraube ihr Veränderungen herbeiführen müsst, um die Zeitschleife zu durchbrechen. Wir vergleichen den Ablauf daher eher mit einem Murder-Mystery, wie ein Hercule-Poirot-Kriminalfall von Agatha Christie, bei dem alles mit allem zusammenhängt und am Ende eine scheinbare Kleinigkeit die Lösung aus dem Dilemma ergibt.“ Klingt höchst faszinierend. Doch Moment mal, was war das mit den Superkräften? Ach ja …

4. Ballern und zaubern: Dishonored mit Knarren

Die Entwickler sind so ehrlich und beschreiben den spielerischen Kern von Deathloop von sich aus als „Dishonored mit Knarren“, bevor wir in die Verlegenheit geraten, diesen Vergleich selbst ziehen zu müssen. Denn schon im ersten Gameplay-Trailer lagen die Gemeinsamkeiten zwischen ihrem bisher größten Meisterwerk und dem neuen Spiel augenblicklich auf der Hand: Erneut verleibt ihr eurem Charakter Colt nach und nach mächtige Zauberfähigkeiten ein, die ihn irgendwann in eine Liga aufsteigen lassen, in der sonst nur Superhelden anzutreffen sind.

Am auffälligsten ist natürlich der für die Dishonored-Reihe ikonische Teleportations-Zauber, mit dem ihr euch blitzschnell auf Balkone und Dächer versetzt oder mal eben in den Rücken eures Gegners fallt, während dieser euch noch vor sich vermutet. Wie in Dishonored 2 könnt ihr mehrere Gegner telepathisch miteinander verbinden, sodass alle gleichzeitig umfallen, wenn ihr einen davon ausschaltet; dringt ihr heimlich in ein schwer bewachtes Gebiet vor, könnt ihr euren Schleichgang durch vorübergehende Unsichtbarkeit absichern. Und schließlich reißt ihr ganze Gegnergruppen per Telekinese in die Luft und schleudert sie wie ein wütender Sith-Lord mit einer simplen Geste aus dem Handgelenk über die Klippe oder zerschmettert ihre Schädel an der Decke.

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Wie an diesen Beispielen zu sehen ist, folgt Arkane mit Deathloop voll und ganz der eigenen Philosophie und gewährt euch die größtmögliche Freiheit in eurer Vorgehensweise: neben schleichen, ballern und zaubern, könnt ihr auch wieder Geschütztürme hacken oder Gegenstände aus der Umgebung in eure Taktik einbinden. In gewisser Weise entwirft Deathloop eine coolere Superhelden-Interpretation der Hitman-Reihe um Attentäter Agent 47.

5. Und sonst so: PS5 und Multiplayer-Invasionen

Deathloop erscheint konsolen-exklusiv für die Playstation 5 (und PC) - was geradezu einen Hauch von Realsatire verströmt, wurde doch Publisher Bethesda erst kürzlich ausgerechnet von Sony-Konkurrent Microsoft gekauft. Wenngleich der Comic-Look der Charaktere in den Trailern zunächst den Eindruck nahelegte, Deathloop übertünche, wie schon Dishonored, technische Zweitklassigkeit durch seinen ausgefallenen, cool stilisierten 60s-Look, so täuscht das Vorurteil bei näherer Betrachtung. Auch die offiziellen Pressefotos auf dieser Seite geben meiner Ansicht nach leider auch nur einen verzerrten Eindruck von der tatsächlichen Grafikqualität wieder.

Deathloop - Deathloop Explained

Im Rahmen eines neuen Videos zu Deathloop erklärt euch Game Director Dinga Bakaba von Arkane Studios verschiedene Aspekte des Spiels.

Die Umgebungen fallen extrem detailliert aus und versprühen mit Effekten wie Nebel in der Bucht und farbenfroher Ausleuchtung in stimmungsvollen Innenräumen echtes Next-Gen-Flair. Auch für die speziellen Möglichkeiten des DualSense-Controllers versprechen die Entwickler ein Plus an Immersion bei der Haptik von Waffen und Zauberkräften.

Und dann ist da noch der Multiplayer-Modus, der nochmal eine ganz andere Facette ins außergewöhnliche Spielgeschehen bringt: Denn Held Colt wird seinerseits von einer Attentäterin gejagt - der eingangs erwähnten Lockenkopf-Widersacherin Julianna - die ihn daran zu hindern versucht, die Zeitschleife zu durchbrechen. Ihre Rolle kann sogar von einem andere Spieler als „Invader“ übernehmen werden – was verdächtig nach den berüchtigten Online-Invasionen aus Dark Souls klingt. Die Entwickler versprechen aber, dass fürs Spielen von Deathloop keine Internetverbindung notwendig ist. Was es mit diesem ungewöhnlichen Modus auf sich hat, erfahren wir hoffentlich beim nächsten Mal genauer …

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