Test - Dead Space : Intergalaktische Angst – blutig serviert
- PS3
- X360
Trotz der vielen Feinde verkommt der Grusler nicht zum platten Sci-Fi-Shooter. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass ihr immer wieder Momente erlebt, in denen kein Monster sichtbar ist, ihr aber ängstlich jede Sekunde mit einem Überraschungsangriff rechnet (so paradox das auch klingen mag). Des Weiteren muss Isaac nicht nur kämpfen, sondern auch so manches Rätsel lösen. Hierbei kommen oftmals seine Spezialfähigkeiten, wie das Verlangsamen der Zeit oder das mühelose Bewegen von schweren Gegenständen per Telekinese, zum Einsatz. Das Rätseldesign ist nicht sonderlich aufregend, bringt aber etwas Abwechslung ins Geschehen. Das gilt im Übrigen auch für eine Meteoritenballersequenz, die allerdings aufgrund des frustigen Schwierigkeitsgrades der schwächste Teil des Spiels ist.
Das Gegenteil trifft auf das Upgrade-System zu, das überraschend intelligent ausgefallen ist. Ihr findet in den Levels vereinzelte Tokens, mit denen ihr an speziellen Stationen euer Equipment aufmotzen könnt. Ähnlich wie in einem Rollenspiel setzt ihr in einer Art Aststruktur die Tokens Punkt für Punkt und müsst euch somit entscheiden, welchen "Weg" ihr zu welchen Verbesserungen einschlagen wollt. Ihr verbessert unter anderem eure Waffen, die Energieanzeige, die Luftmenge in Abschnitten, in denen Isaac in der Schwerelosigkeit arbeiten muss, sowie die Verlangsamungsenergie.
Ein strategisches Element bringen auch die Shop-Stationen: Da ihr nur eine begrenzte Menge an Items mit euch herumschleppen könnt, müsst ihr genau überlegen, welche Munitionspacks, Energieriegel und sonstigen Goodies ihr bei euch tragt, in einer Aufbewahrungskiste verstaut oder gegen Bares verschachert. Mit den Moneten kauft ihr unter anderem neue Waffen und Raumanzüge - Metroid lässt grüßen.
Atmosphäre-Knaller
Dead Space ist ein reines Singleplayer-Erlebnis. Habt ihr nach etwa zwölf Stunden den Abspann gesehen, locken zum einen die noch fehlenden Upgrades und Story-Infohäppchen zum erneuten Durchspielen. Oder aber ihr startet noch mal ganz von vorne auf einer höheren Schwierigkeitsstufe. Das fällt trotz des happigen Schwierigkeitsgrads leicht, denn Dead Space brilliert mit einer fantastischen Atmosphäre.
Den Entwicklern ist es unheimlich gut gelungen, die Horror-Atmosphäre, das Gefühl der Enge in dem Raumschiff sowie die Panik durch die latente Bedrohung zu vermitteln. Immer wieder trefft ihr auf toll inszenierte Highlights, etwa wenn euer Fluchtschiff explodiert, kurz vor einer Alien-Attacke plötzlich der Strom ausfällt oder ihr euch durch die Schwerelosigkeit an schwebenden Leichenteilen vorbeibewegt.
Die technische Seite des Titels ist schlicht hervorragend. Die Grafik bietet beeindruckende Licht- und Schatteneffekte. Aber auch der verschwenderische Detailreichtum, die vielen einzigartig gestalteten Räume, die stimmigen Zwischensequenzen und natürlich die Splatter-Effekte sind mehr als gelungen. Das Monsterdesign ist Geschmackssache, überzeugt jedoch insgesamt.
Noch besser als die Grafik ist der Sound ausgefallen. Eine derart dichte Geräuschkulisse mit einer dermaßen hohen Qualität und einer so überzeugenden Surround-Abmischung hat man bislang noch auf keiner Konsole gehört. Klar, dass diese Soundqualität in Kombination mit der erstklassigen Musikuntermalung viel zur Atmosphäre beiträgt. Die deutsche Sprachausgabe ist nicht so gut wie die der englischen Fassung, klingt aber trotzdem sehr professionell.
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