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Test - Dead Island 2: SoLA : Test: Das blutigste Festival des Jahres

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Die Dambuster Studios machten schon im Hauptprogramm von Dead Island 2 keine halben Sachen, wenn es darum ging, sich über Hipster, Rocker, Raver und anderweitige Subkulturen lustig zu machen. Mit der zweiten Erweiterung für die Zombie-Metzel-Sause schicken euch die Entwicklerinnen und Entwickler auf die untote Version eines trendigen Musik-Festivals. Ich bin in mein schönstes Coachella-Outfit geschlüpft und hab mich der Frage gestellt: Lohnt sich der DLC oder ist er doch eher SoLA-la?

Die Reise zum SoLA-Festival gestaltet sich erfreulich problemlos, vollgepackte Wacken-Züge oder stundenlange Autokolonnen braucht ihr nicht zu befürchten. Sobald ihr die Hauptspiel-Mission „Der Drachentöter“ abgeschlossen habt, erreicht ihr den DLC bequem über die Schnellreise-Karte, alternativ findet sich ein physischer Übergang in Beverly Hills.

Ich sehe untote Hipster

Bereits die ersten Schritte auf dem SoLA-Gelände verdeutlichen, welches reale Vorbild die Dambuster Studios durch den Kakao ziehen. Die Parallelen zu Coachella treffen euch wie der Drop eures liebsten EDM-Tracks und fallen so offensichtlich aus, dass es eine wahre Freude ist. Ihr streift durch Container-Konstrukte, die reale Stadtviertel mit ihren schicken Bars, hippen Foodtrucks und komplett überzogenen Hygiene-Angeboten ohne Weiteres in die Tasche stecken und das Prinzip eines Musikfestivals komplett über den Haufen werfen. Von vollwertigen Swimming-Pools und ähnlichen Späßen fange ich gar nicht erst an.

Die Outfits der untoten Besucher schwanken zwischen Häkelbikinis, Cowboystiefeln und grellen Neon-Klamotten, das Schaulaufen des realen Coachella fangen die Entwicklerinnen und Entwickler perfekt ein. Im Eco-Village offenbaren sich euch regelrecht absurde Anblicke, hier stehen modern ausgestattete Jurten herum, in denen die Musikfans ihr Umweltbewusstsein beweisen. Musikalisch begleiten euch größtenteils EDM-Beats, auf deren generische Natur David Guetta wohl neidisch wäre, die aber natürlich perfekt zum allgemeinen Tonus von SoLA passen.

In Sachen Story zeigt sich der DLC ähnlich dünn wie das Hauptspiel, der Fokus liegt klar auf zynischen Seitenhieben zur aktuellen Popkultur. Erzählt wird von einem seltsamen Virus, den ein mysteriöser Übeltäter über spezielle Lautsprecher-Boxen verteilt, was den Untoten-Moshpit erklären soll. Ihr sollt dem bösen Treiben Einhalt gebieten und den wenigen Überlebenden von SoLA unter die Arme greifen.

Peitschen und Portale

Die Laune mag zu Start des Festivals super gewesen sein, nach der unfreiwilligen Untotenumwandlung hat das Partyvolk aber außer Menschenzerfleischen nicht mehr viel anderes im Sinn. Im Kern ändert SoLA an der Formel des Hauptspiels nur wenig, ihr bastelt Waffen mit den unterschiedlichsten Elementareffekten zusammen und rückt den Zombies damit ordentlich den Kopf zurecht. Natürlich ließen sich die Dambuster Studios ein paar kleine Details einfallen, um die Musikfestival-Stimmung aufzufangen.

Beispielsweise fungieren die Mitarbeitenden des Festivals mit einem Wassertank auf dem Rücken als Selbstmord-Bomber mit Elementar-Effekt. Diese kennt ihr in ähnlicher Form schon aus dem Hauptspiel, hier setzen sie eben Wasser- anstelle von Schock-Schaden frei. Das offenbart unterhaltsame Möglichkeiten. Erledigt den Flüssigkeitsspender aus sicherer Distanz, werft eine Elektrowaffe in die entstandene Pfütze und erfreut euch an den reihenweise geschockten Gegnern.

Die neuen Zombie-Arten fallen weitaus weniger hipp aus, als ihr vielleicht denkt. Der Peitscher beispielsweise nutzt seine heraushängenden Gedärme und schnalzt sie euch schmerzhaft um die Ohren. Das kann aufgrund der großen Reichweite durchaus nerven, ihr müsst eure Distanz zu den Biestern also möglichst schnell verringern und sie betäuben. Selbiges gelingt euch beim Gerinner voraussichtlich weniger, dem zweiten neuen Zombie-Typ. Dieser erschafft quasi eigene Portale, indem er sich kurzerhand auflöst und sich an anderer Stelle wieder materialisiert.

>> Die zehn verrücktesten Waffen, die keine sind: Totlachen, tottanzen, totlabern <<

Insgesamt fällt der Schwierigkeitsgrad von SoLA durchaus knackig aus. Die neuen Zombie-Arten hauen ordentlich zu, stecken jede Menge ein und bringen euch durch ihre Skills ordentlich ins Schwitzen. Richtig frustriert war ich nie, stand in den etwa fünf Stunden Spielzeit aber durchgehend gehörig unter Druck.

Was lange währt, wird endlich Blut? - Video-Review zu Dead Island 2

Nach mehreren Studiowechseln und knapp zehn Jahren Entwicklung erscheint die Zombie-Sause tatsächlich.

Glücklicherweise geben euch die Dambuster Studios einige neue Waffen und Skills an die Hand. Der Ripper beispielsweise vereint einen Baseballschläger und eine Kettensäge in sich, je mehr Hiebe ihr in schneller Folge ausführt, desto mehr Schaden verursacht ihr. Die Hornissennest-Granate hingegen lässt fiese Insekten auf Zombie-Gruppen los. Dank dem „Rammen“-Vorteil rennt ihr arme Untote einfach über den Haufen. Sämtliche Neuerungen stellen das Spiel nicht komplett auf den Kopf, erweitern das bestehende System aber zumeist sinnvoll.

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