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Test - Chaos auf Deponia : Meisterhafter zweiter Akt

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Daedalic Entertainment ist ein Phänomen: Jahr für Jahr veröffentlicht der Entwickler ein gutes Adventure nach dem anderen. Seit Januar 2012 hat sich die Produktionsmenge plötzlich verdreifacht, siehe Deponia, siehe Satinavs Ketten und siehe das jüngst fertig gestellte Chaos auf Deponia. Wo nun bei anderen Herstellern große Sorgen angebracht wären, dass die Qualität für Quantität weichen könnte, da schafft Daedalic ganz im Gegenteil noch eine weitere Steigerung. Vorhang auf für eine Ode an die Rätseldesignkunst.

Wir erinnern uns: Rufus hat es satt, weiter auf seinem vermüllten Heimatplanet Deponia zu versauern. Bereits unzählige Male plante er seine Flucht nach Elysium, einer glorreichen Himmelsstadt. Doch keiner seiner Versuche sollte von Erfolg gekrönt sein. Zuletzt sorgte er gar für Kollateralschaden, weil er versehentlich eine Elysianerin namens Goal vom Himmel holte. Nachdem er das junge wie bildhübsche Mädchen aus ihrem Koma erweckte, folgte gleich der nächste Schock: Der Organon, eine militärische Organisation aufseiten Elysiums, will Deponia in die Luft sprengen.

Goal war Teil einer Mission, um den Status des Planeten zu erkunden. Vorrangig ging es um die Frage: Ist dieser überhaupt bewohnt? Falls ja, dann müsste man die Sprengung absagen. Falls nein, dann stünde dem nichts mehr im Wege. Während Goal ihre Aufgabe gewissenhaft in Angriff nahm, scheint es innerhalb des Organons den einen oder anderen zu geben, der Deponia ohne Skrupel auf Verluste aus dem Weg räumen möchte und dem deshalb das Verschwinden Goals recht gelegen kam.

Der erste Teil von Deponia endete mit einem Cliffhanger: Goal hat ein Gehirnimplantat, das der zwielichtige Cletus gegen ein Backup vertauschte. Mit diesem im Kopf glaubte Goal, der Müllplanet sei unbewohnt. Doch im letzten Moment konnte Rufus das Implantat vertauschen, weshalb Goal ohne Gedächtnisverlust gemeinsam mit Cletus zurück nach Elysium reiste – dem Anschein nach.

Die Dreifaltigkeit als Problem

Chaos auf Deponia knüpft nicht direkt an diesen Cliffhanger an, sondern ein paar Stunden später. Rufus hat erneut in seinem Wahn, Deponia verlassen zu wollen, einen völlig irren Plan ausgeheckt und möchte mithilfe einer großen, raketenbetriebenen Kreissäge (!) gen Himmel fliegen. Dabei landet er versehentlich in der Rettungskapsel, mit der Goal und Cletus eigentlich zu ihrem Organon-Frachter zurückkehren wollten.

Ein paar weitere Missgeschicke später fallen sowohl Rufus als auch Goal erneut zurück nach Deponia, genauer gesagt landen sie auf dem schwimmenden Schwarzmarkt. Die gute Frau verliert dabei wieder ihr Bewusstsein und muss gar operiert werden, weshalb eine Kopie ihres Implantates vonnöten ist. Rufus erste Aufgabe lautet dementsprechend, leere Backup-Datasetten zu besorgen. Freilich geht beim Kopieren etwas schief und Goals grundlegende Persönlichkeiten liegen plötzlich auf drei verschiedene Datenträgern verteilt. Und dann beginnt erst das eigentliche Chaos …

Chaos auf Deponia - Ghronk Gastrollen Trailer
Daedalic Entertainment zeigt in diesem Video zu Chaos auf Deponia Ghronk in Aktion.

Einige der besten Rätsel der Adventure-Welt

Nach der Veröffentlichung des ersten Deponia war Skepsis angebracht: Warum hat Daedalic die Geschichte in drei Teile gespalten? Die ersten Spielstunden von Chaos auf Deponia untermauern zunächst diese Skepsis, allein weil sich der Plot zu wiederholen scheint. Schließlich geht es erneut darum, die versehentlich abgestürzte Goal aufzupäppeln und mehr oder weniger aus einer Art Koma zu holen. Doch sobald die Gute wach ist und ihr mit einer schnöden Fernbedienung zwischen ihrer verwöhnten, ihrer aggressiven sowie ihrer naiven Persönlichkeit hin- und herschaltet, sind alle Zweifel ausgeräumt: Dies hier ist Daedalics bislang bestes Adventure.

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