Test - Champions of Norrath : Spiel der Woche 24/04
- PS2
Futter für Sammelwütige
Alles richtig gemacht hat Snowblind dafür in Sachen Ausrüstung, denn 'Champions of Norrath' ist eine wunderbare Suchtdroge in Sachen Sammlerwut. Es gibt im Spiel wahre Unmassen an Gegenständen zu finden, bereits nach kürzester Zeit bräuchte euer Recke eigentlich eine ganze Wagenkolonne, um die Beute zu transportieren. Natürlich ist das meiste, was ihr findet, ziemlicher Müll, doch so ab und an sind auch echte Schnäppchen dabei. Damit ihr nicht an Überfrachtung leidet, könnt ihr – sofern vorhanden – mit einer Portal-Schriftrolle flugs zum nächstbesten Händler eurer Wahl beamen und den Schrott zu Gold machen oder euch auf dem Weg mit Tränken oder einer neuen Ausrüstung eindecken.
Doch damit nicht genug: nicht nur, dass es unterschiedlichste Gegenstände sowohl in Hinblick auf die Eigenschaften als auch die Optik gibt, zu allem Überfluss könnt ihr den Krempel auch noch modifizieren. Im Spiel findet ihr nämlich ab und an Gegenstände und Objekte, welche in verfügbare Slots in Waffen und Rüstungsgegenständen eingestöpselt werden können. Damit bekommt eure Ausrüstung natürlich zusätzlichen Wert, denn abhängig vom Gegenstand gibt es unterschiedlichste Modifikationen. Doch lieber etwas mehr Schaden oder doch mehr Rüstung, oder vielleicht lieber einen Schutz-Bonus vor Feuer? Da ihr den Kram aber nicht wieder ausbauen könnt, habt ihr natürlich die Qual der Wahl vor euch, was denn nun wo rein soll.
Steuerung – Grafik – Sound
Die Steuerung ist so simpel, wie eingängig: mit dem Stick manövriert ihr euren Charakter aus einer zoombaren Third-Person-Perspektive durch die Dungeons, mit der X-Taste kloppt ihr alles weg, was nicht bei zehn auf den Bäumen ist, zwei Schultertasten dienen zum Nachtanken von Gesundheit und Mana, die entsprechenden Pullen im Inventar vorausgesetzt. Weitere Aktionstasten können – wie schon erwähnt – mit Skills und Zaubersprüchen frei belegt werden. Eine Minimap, einblendbar in verschiedenen Größen und Positionen, sorgt für Orientierung. Des Weiteren gibt es gut verteilte Speicherpunkte und Bookmarks.
Im Hinblick auf die Grafik gibt es ebenfalls wenig zu bemängeln, denn Snowblind hat der Grafikvielfalt von 'Dark Alliance' nochmals einen draufgesetzt. Nicht nur wirken die Landschaften und Umgebungen noch detaillierter und vielfältiger, allein schon die Unmengen an Ausrüstungsgegenständen und deren Auswirkung auf das Erscheinungsbild des Charakters kann begeistern. Schicke Texturen, die überraschend schöne Levelausleuchtung, die gute Atmosphäre – Herz, was willst du mehr? Da nimmt man es gern in Kauf, dass die Grafikpracht hier und da mal zu Slowdowns oder Popups führt, die aber nie den Spielspaß einschränken. Schade nur, dass die wenigen Zwischensequenzen viel zu statisch wirken.
Auch auf der akustischen Seite ist weitgehend alles im grünen Bereich. Die Kampfgeräusche, das Gebrüll der Monster, die Auswirkung der Umgebung auf die Geräusche, nahezu alles wurde vorbildlich umgesetzt. Wäre da nur nicht die Sprachausgabe, die einem von Zeit zu Zeit zumindest in der englischen Version einen leichten Brechreiz versetzt. Na ja, der orchestrale, aber unaufdringliche Soundtrack ist vielleicht auch Geschmackssache, passt aber unterm Strich exzellent zu den jeweiligen Umgebungen und verleiht diesen das gewisse Etwas.
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