Test - Catherine: Full Body : Test: So clever kann Erotik sein
- PS4
Fazit
Wer temporeiche Puzzlespiele wie Tetris mag, die darüber hinaus die grauen Zellen strapazieren, der sollte einen Blick auf Catherine werfen. Oder auch Katherine. Denn der Ausdruck ist in diesem Fall mit voller Absicht doppeldeutig gemeint. Die erotisch-frivole Rahmenhandlung um einen Tunichtgut, der sich in einem Lebensabschnitt zwischen Selbstfindung und Verantwortung den Verlockungen mehrerer Damen gleichzeitig ausgesetzt sieht, mag hierzulande sicherlich zunächst einmal hochgradig befremdlich wirken, offenbart aber auf den zweiten Blick eine erstaunliche dramaturgische Tiefe. Catherine wirkt wie ein großer Psychotest für deine persönliche Antwort auf die Frage, ob Männer wirklich Schweine sind.
Hoch anrechnen muss man es den Entwicklern von Atlus, dass sie ihr Spiel nicht lediglich 1:1 auf die aktuellen Konsolen portieren, wie es sonst leider oft üblich ist, sondern es inhaltlich stark erweitern: mit einer zusätzlichen, dritten Frau, die sich in die Ménage-à-trois-Geschichte eingliedert und deren Handlungsstrang geschickt in die bestehenden verwoben wurde. Sogar ein neuer (optionaler) Spielmodus ergänzt die bisherigen, der die Rätsel mit neuen Puzzlesteinen noch komplexer macht. Catherine: Full Body wird dadurch für Spieler des Originals zwar noch nicht zum Muss, aber durchaus zu einem herzhaften Kann.
Überblick
Pro
- cleveres und temporeiches Puzzle-Spielprinzip
- bizarre Story zwischen Erotik-Travestie, Verwechslungskomödie und Slacker-Drama
- wirkt wie ein Persönlichkeitstest
- komplett neuer Handlungsstrang fürs Remaster
- neuer Spielmodus
Contra
- Rahmenhandlung für manche Geschmäcker zu schräg oder frivol
- Rätsel werden schnell recht anspruchsvoll
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