Preview - Call of Juarez: Bound in Blood : Zwei Colts für alle Fälle
- PC
- PS3
- X360
Dich konzentrier ich weg!
Nicht standardmäßig ist der Konzentrationsmodus. Jeder Treffer eines Feindes lädt diesen auf. Sobald er voll ist, habt ihr für 60 Sekunden Zeit, in den Konzentrationsmodus zu schalten, der euch zum schnellsten Revolverhelden nördlich des Rio Grande macht. Während die Welt sich dann in Zeitlupe bewegt, erledigt ihr die Gegner. Bei Ray reicht es, wenn man alle Feinde auf dem Bildschirm mit dem Zielkreuz markiert. Sobald man aus der Konzentration „erwacht", ballert Ray automatisch alle markierten Feinde über den Haufen. Bei Thomas ist der Modus etwas anders. Er zielt automatisch auf alle Feinde in Reichweite. Ihr müsst lediglich den rechten Stick ungefähr wie den Hahn der Waffe nach hinten schnellen lassen. Auf dem PC bewegt ihr stellvertretend die Maus vor und zurück.
Das Spiel gestaltet sich auch sonst recht abwechslungsreich, denn ihr seid nicht nur zu Fuß unterwegs, sondern steigt auch mal aufs Pferd. Oder fahrt auf einer Kutsche mit. An anderer Stelle schnappt ihr euch eine kleine Haubitze und versucht, einen herannahenden Dampfer zu versenken. Alles in allem ergeben die ganzen Elemente einen atmosphärischen Western-Mix.
Zieh, Fremder!
Was ist in einem Western immer das Highlight? Genau, der große finale Shootout am Ende, bei welchem sich der Underdog und der Bösewicht gegenüberstehen. Alle Fensterläden sind zugezogen und verbergen ängstliche Augen, die voller Spannung auf das Geschehen gerichtet sind. Ein abgemagerter Hund bringt sich noch schnell in Sicherheit, während die Kontrahenten sich mit ihren Blicken aufspießen. Im Einklang mit der Kirchenglocke feuern die beiden Männer ihre Colts ab, doch nur einer steht am Ende noch aufrecht. Auch solche Duelle fehlen im Spiel jetzt nicht mehr.
Aus der Ego-Sicht wechselt die Perspektive zur Hüftkamera. Dabei seht ihr nur den Hüftausschnitt eurer Spielfigur und die Person, die euch gegenübersteht. Mit dem linken Stick des Controllers bewegt ihr euch leicht nach links und rechts, um euch der Position des Gegners anzupassen. Mit dem rechten Stick steuert ihr eure Schießhand. Je näher die an der Waffe ist, desto schneller zieht ihr. Sobald die Glocke bimmelt, drückt ihr den rechten Stick ganz nach links. Somit zieht der Pistolero seine Waffe. Im gleichen Moment wandert das Fadenkreuz auf und ab und über den Feind. Dann heißt es nur noch im richtigen Moment abdrücken und schon geht ihr als Sieger aus dem Duell hervor. Oder auch nicht.
Grafik hui, Synchro pfui
Techland hat auch grafisch einiges geleistet. Die eigene Grafik-Engine zaubert wirklich ein sehr ansehnliches Bild auf den Schirm. Vor allem die Explosionen, bei denen viel durch die Luft gewirbelt wird, sehen klasse aus. Die Lichteffekte sind ebenfalls sehr gut. Das Einzige, was etwas weniger gefällt, ist die Farbwahl. Das Spiel sieht aus, als hätte man einen leichten Braun-Gelb-Filter über alles gelegt. Selbst grüne Bäume kommen recht farbarm daher.
Große Abstriche gibt es allerdings bei der Synchronisation. Im Vergleich zum Original, welches vor Cowboy-Flair nur so strotzt, wirken die Sprecher in der deutschen Fassung einfach deplatziert. Sehr schade, dass hier wieder auf Kosten der Atmosphäre gespart wird.
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