Preview - Call of Duty: Black Ops III : Multiplayer auf der E3
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Schon Black Ops II war für Call-of-Duty-Verhältnisse einigermaßen innovativ und bot eine abwechslungsreiche und spannende Kampagne mit mehreren Endsequenzen. Außerdem wird dieser Shooter noch heute gerne und häufig von vielen Spielern im Multiplayer-Modus gespielt. Es sind also große Fußstapfen, in die Black Ops III treten muss. Zumal Sledgehammer Games in Advanced Warfare mit Kevin Spacey einen namhaften Schauspieler für die Rolle des Antagonisten gewinnen konnte. Nach der ersten Präsentation bei Treyarch kann man trotzdem folgende Behauptung aufstellen: Call of Duty: Black Ops III wird ziemlich progressiv.
(Unser Update von der E3 findet ihr in diesem Artikel auf Seite 3!)
Was die Kampagne betrifft, hielten die Entwickler sich ziemlich bedeckt, wurden aber nicht müde zu betonen, wie düster die Handlung im kommenden Ableger wird. Der Begriff „mindfuck“ fiel in dem Zusammenhang des Öfteren. Euer Gehirn soll also fleißig durch den Fleischwolf gedreht werden. Trotz aller Bedecktheit gab es einen ersten kurzen Einblick in die Solokampagne, die in diesem Teil gar nicht so solo ausfällt. Ihr dürft die Kampagne nämlich mit bis zu drei weiteren Freunden erleben. Jason Blundell, Campaign Director für Call of Duty: Black Ops III, erklärte diesbezüglich während seiner Präsentation, dass schon sehr früh im Entwicklungsprozess der Entschluss gefasst wurde, den Story-Modus auf kooperativen Spielspaß auszulegen.
Das bedeutet, dass ihr und eure Kollegen euch häufiger in offeneren Gebieten austoben dürft. Das Level-Design fördert den kooperativen Einschlag. Außerdem wurde eine komplett neue künstliche Intelligenz entwickelt, die euch auf insgesamt 20 unterschiedliche Arten das Leben erschweren soll. Je nach Anzahl der Spieler und der gegenwärtigen Situation reagiert sie entsprechend anders und konfrontiert euch sogar mit verschiedenen Widersachern.
Die vom Computer befehligten Einheiten sprechen sich untereinander ab, um stellenweise in Formation zu agieren oder euch zu flankieren. Der gezeigte Ausschnitt war allerdings zu kurz, um die Auswirkungen der neuen künstlichen Intelligenz zu spüren. Laut Treyarch wird sie den Wiederspielwert erhöhen und sich auch auf einige weitere Aspekte auswirken. Der Schritt, die Kampagne mit anderen Spielern erleben zu können, dürfte den meisten jedoch entgegenkommen. Was die Spielzeit betrifft, verspricht Treyarch die umfangreichste Kampagne, an der das Studio jemals gearbeitet hat.
Ihr spielt die Hauptrolle
Während ihr in den vorherigen Black-Ops-Teilen Anhänger der Mason-Familie verkörpert habt, schlagen die Entwickler für den dritten Ableger eine ungewohnte Richtung ein: Ihr kreiert euren eigenen Charakter. Nach der Wahl des Geschlechts habt ihr im Anschluss diverse Anpassungsmöglichkeiten. Mit dem Fortschreiten des Spielverlaufs schaltetet ihr neue Fähigkeiten, unterteilt in Cyber Cores und Cyber Rigs, durch Tokens frei. Dabei handelt es sich sowohl um aktive als auch passive Fertigkeiten, die euren Soldaten in eine noch gefährlichere Killer-Maschine verwandeln.
In der Präsentation wurde zum Beispiel das Hacken vorgestellt. Kurz die Fähigkeit ausgewählt, konnte man wenig später Roboter oder Drohnen kontrollieren und damit Feinde aufs Korn nehmen. Gab sonst immer das Spiel an festen Momenten vor, wann ihr Drohnen oder andere Geräte bedienen dürft, entscheidet ihr das im neuen Teil nun selbst. Das festgeschnürte Gameplay-Korsett öffnet sich ein wenig.
Ebenfalls neu ist das Safe House, sozusagen euer Rückzugsort zwischen den einzelnen Einsätzen. Hier rüstet ihr und eure Mitstreiter euch neu aus, verschönert eure Kajüte und stöbert im spielinternen Wiki, um Details zu den Hintergründen der Story zu erfahren und die stark futuristische Welt besser zu begreifen. So spielen technologisch hochentwickelte Prothesen und Bio-Augmentationen eine gewichtige Rolle. Soldaten, die früher aufgrund weggesprengter Extremitäten dem Schlachtfeld den Rücken kehren mussten, können erstarkt wieder aktiv am Kriegsgeschehen teilnehmen. Auch ist Raul Menendez, der Antagonist aus Black Ops II, immer noch in aller Munde. Er wird in einigen Ländern als Held gefeiert, was in der bei Treyarch präsentierten Szene zu Spannungen zwischen zwei mit allerhand Technik am und im Körper ausgestatteten Soldaten führte.
Ihr seid ebenfalls einer dieser Supersoldaten und Teil der geheimen Black-Ops-Einheit. Als eure Kollegen bei einem Einsatz plötzlich von der Bildfläche verschwinden, macht ihr euch auf die Suche und versucht, den Vorfall aufzuklären. Gleichzeitig sickern im Internet Tausende wichtige Geheimdienstinformationen durch. Call of Duty: Black Ops III leiht sich also genüsslich aktuelle politische Brennpunkte für seine Geschichte. Immerhin das ließ Blundell aus sich herauskitzeln. Mehr wollte er aber nicht verraten.
Multiplayer mit Charakter
Es gibt eine interessante Entwicklung bei Call of Duty zu beobachten: Die Kampagne leiht sich Elemente aus dem Multiplayer, also dass ihr Erfahrungspunkte sammelt und euch euren eigenen Protagonisten zimmert. Mit ihm könnt ihr immer wieder bereits besuchte Schauplätze erkunden, um in bester Metroid-Manier mit neu gewonnenen Fähigkeiten alternative Wege auszukundschaften. In den Mehrspielergefechten hingegen schlüpft ihr in die Rolle markanter Persönlichkeiten, sogenannter Specialists. In Santa Monica wurden insgesamt vier vorgestellt, die Vollversion wird am Ende neun enthalten. Die Specialists haben eine Hintergrundgeschichte und unterscheiden sich stark voneinander - nicht nur was die Persönlichkeit betrifft, sondern auch in ihren Spezialfähigkeiten.
Da wäre zum Beispiel „Ruin“ alias Donny Walsh. Der kernige Soldat wuchs in einer Militärfamilie auf, was seinen Werdegang früh in Stein meißelte. Donny grätscht nicht nur gerne dorthin, wo es besonders wehtut, sondern kommentiert seine raue Vorgehensweise auch mit zahlreichen Kraftausdrücken. Wie jeder Spezialist besitzt er eine einzigartige Waffenfähigkeit sowie eine besondere passive Fertigkeit, die einen bestimmten Spielstil fördert. Zusätzlich zu den standardmäßigen Ballermännern verfügt Donny über Gravity Spikes. Damit lässt sich ein besonders verheerender Nahkampfangriff ausführen, der Feinde in der Umgebung sofort ausschaltet. Seine zweite Besonderheit ist das Overclocking. Einmal aktiviert, seid ihr in der Lage, für eine begrenzte Zeit sagenhaft schnell zu sprinten.
Allerdings gibt es einen Haken: Ihr müsst euch vor dem Spielstart für eine der beiden Fertigkeiten entscheiden. Doch im Gegensatz zu den Scorestreaks laden sich diese Manöver automatisch auf. Laut Multiplayer Director Dan Bunting sollen dadurch jene Spieler gefördert und motiviert werden, die aufgrund fehlendes Können selten oder gar nicht in den Genuss der Scorestreaks kommen. Aber auch hier wird differenziert. Wer gar nichts zum Kampf beiträgt, muss länger auf seine Spezialfähigkeit warten als Spieler, die aktiv am Gefecht teilnehmen. Faulpelze warten in der momentanen Prä-Prä-Alphaversion circa vier Minuten, bis die Fertigkeit aufgeladen ist, während der durchschnittlich begabte CoD-Spieler mit entsprechenden Statistiken nur zwei Minuten ausharren muss.
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