Special - Call of Duty : Verbrauchte Zukunft?

Redet man über aktuell erfolgreiche First-Person-Shooter, fällt der Name Titanfall schon fast automatisch. Obwohl es natürlich schon davor gut verkaufte Vertreter aus dem Sub-Genre Zukunfts-Shooter gab (Crysis und Konsorten). Titanfall schlug jedoch wie eine Bombe ein. Da nun auch der Platzhirsch Call of Duty mit Advanced Warfare in eine vergleichbare Richtung tendiert, würde es wohl niemanden wundern, wenn spätestens 2015/2016 der Markt von zig Titeln ähnlicher Machart überflutet wird. Wie gesagt: Erfolg wird eben gerne kopiert und Geschichte wiederholt sich.

Blick in die Ferne

Werden uns die vielen Zukunfts-Shooter dann genauso aus dem Hals hängen, wie es einst mit den Zweiter-Weltkriegs-Shootern passiert ist? Möglicherweise nicht, trotz der schlechten Vorzeichen. Denn es gibt einen großen Unterschied zwischen diesen beiden Schauplätzen. Der Schauplatz Zweite Weltkrieg bewegt sich immer in seinem geschichtlich vorgegebenen, größtenteils starren Rahmen. Alternative Realitäten ausgenommen, weil das wieder eine andere Art von Schauplatz wäre.

Die Zukunft, auch die nahe, muss sich nur bedingt an einen realistischen Rahmen halten. Dementsprechend mehr Platz wird der Fantasie und der Kreativität der Entwickler geboten. Und dementsprechend abwechslungsreich könnte dieses Sub-Genre dann trotz einer wahrscheinlichen Flut an Konkurrenztiteln irgendwann aussehen.

Ob die Zukunfts-Shooter früher oder später dieselben Fehler machen wie einst die Zweiter-Weltkriegs-Shooter, liegt also vollkommen in den Händen der Spieleentwickler. Uns als Konsumenten bleibt es aber überlassen, mit unseren Käufen, unserem Geld entsprechende Signale zu senden, sollte der Markt drohen, wieder mit kaum voneinander zu unterscheidenden Titeln überschüttet zu werden. Call of Duty: Advanced Warfare ist höchstens ein bisschen Crysis und definitiv kein Titanfall-Klon. Die Alarmglocken müssen also noch nicht läuten. Es schadet jedoch nicht, mit offenen Augen in die Zukunft zu gehen und die Vergangenheit im Hinterkopf zu behalten. Geschichte muss sich nicht wiederholen, so lange man aus den Fehlern lernt.