Test - Black Sails : Ein gar nicht lustiges Geisterschiff
- PC
Die Qualität der Rätsel ist größtenteils gut. Auf der einen Seite erfreuen die positiven Knobeleien, die besonders logisch und ansatzweise originell designt sind. Auf der anderen Seite nerven die negativen Ausnahmen, weil sie in der Form in der Realität nicht funktionieren würden (Stichwort: Treppe ohne Hammer reparieren). Allerdings tüftelt ihr selbst deren Lösung schnell aus, indem ihr einfach alle Objekte wahllos miteinander kombiniert. Wie gesagt: Das Spiel ist nicht gerade umfangreich.
Fehlerteufel
Der Rest der Mängelliste lässt sich leider weniger schönreden. Die Hotspot-Funktion, die alle nutzbaren Objekte per Lupensymbol anzeigt, ist fehlerhaft und versagt bei manchen Gegenständen in Kombination mit bestimmten Kameraperspektiven. Diese wiederum sind in den engen Gängen dermaßen ungünstig gewählt, dass ihr immer nur wenige Schritte im Voraus sehen beziehungsweise dort etwas anklicken könnt. Die umstrittene Tastatursteuerung von Tales of Monkey Island hätte hier Abhilfe geschaffen.
Die Präsentation kämpft mit der 3-D-Engine, die mehr für lustige Comic-Spiele á la Ankh und weniger für ein ernstes Grusel-Adventure wie Black Sails geeignet ist. Einige Texturen der Hintergrundumgebung sehen unnatürlich und grob aus. Musikalisch gibt es wenig zu hören und mehrere Sound-Effekte passen einfach nicht zum Geschehen. Richtig gut ist nur die Sprachausgabe.
Zum Schluss kehren wir zur Handlung zurück und kritisieren die Erzählstruktur. Diese funktioniert zwar über weite Strecken, versagt aber völlig beim aufschlussreichen Finale. Dort verkümmern die viel zu lang geratenen Dialoge zur Lächerlichkeit und ruinieren jeden Funken Dramatik. Dabei ist die dort vorkommende Handlungswendung an sich gut durchdacht.
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