Preview - Biomutant : Das ist so supercool!
- PC
- PS4
- One
Wow, was für ein Spaßbrett! Letztes Jahr war Biomutant die Überraschungsankündigung der Gamescom, dieses Jahr ist es die heimliche Gute-Laune-Bombe. Wenn man sich schon bei der Charaktergenerierung vor Lachen johlend auf die Schenkel klopft, dann ist klar: Das wird einfach nur supercool.
Schon in der ersten Sekunde mit Biomutant ging mir das Herz auf, und es wird sich bis zum Ende dieses Artikels nicht mehr schließen. Es hat Charme, Herz und feuert von Anfang an aus allen Rohren mit Ideen um sich, wie sie anderen Spielen allenfalls alle paar Stunden einfallen. Aber fangen wir ganz bieder mit ein paar Stichpunkten an für alle, die das Spiel bisher nur vom Hörensagen kennen.
Biomutant ist ein Open-World-Action-Rollenspiel in einer grell bunten Postapokalypse, in der Tiere zu sprechenden, kämpfenden Fabelwesen mutiert sind. Der Hauptcharakter ist entsprechend ein Ninja-Waschbär mit Schusswaffen und ausgeprägten Nahkampfkenntnissen. Das Kampfsystem orientiert sich an den schnellen, aber dennoch ausgeklügelten Prügeleien der Batman-Arkham-Serie oder von Devil May Cry.
Das Weltdesign fällt in die derzeit fast schon überstrapazierte Kategorie Metroidvania: Eine große, in sich verschachtelte Open World mit viel Backtracking und Geheimnissen, die sich erst ab einem bestimmten Zeitpunkt im Spielverlauf lösen lassen, etwa indem sich bestimmte Türen erst öffnen, wenn die Power-Faust stark genug aufgelevelt wurde, um sich den Weg hindurch freizukloppen.
Ob das alles am Ende so großartig wird, um mit ähnlich gelagerten Spielen wie Darksiders oder Tomb Raider konkurrieren zu können, wird sich noch zeigen. Im jetzigen Zustand spielt sich Biomutant aber schon unglaublich flüssig und flott, sodass es schwerfällt, nicht guter Dinge zu sein.
Gute Laune ab der ersten Sekunde
Selbst wenn ihr noch nicht viel über Biomutant wisst, kennt ihr bestimmt zumindest den markant auf den Artworks prangenden Waschbär-artigen Hauptcharakter. Diesen werdet ihr in dieser Form jedoch vermutlich kaum im Spiel spielen. Denn je nachdem wie ihr eure Charakterwerte verteilt, ändert sich auch das Aussehen des Helden: Investiert ihr beispielsweise Punkte in Intelligenz, wächst ihm der Kopf bis zu Medizinballgröße an. Punkte in Stärke machen ihm Muckis, vor denen selbst Arnold Schwarzenegger in seinen besten Zeiten vor Neid erblasst wäre. Vitalität verschafft ihm einen sexy Waschbrett- oder eben einen gemütlichen Bierbauch.
Noch bevor das Spiel richtig losgeht, können sich einige der versammelten Journalisten vor Lachen kaum noch aufrecht halten. Und genau so geht es weiter. Die Gegner sind verrückte Tierwesen, die an Einfallsreichtum kaum zu überbieten sind. Einer trägt eine Rakete auf dem Rücken, die bei Beschuss ausgelöst wird und ihn quer durch die Spielwelt katapultiert. Ein anderer ist ein riesiges Faultier, das mit seinem knallroten Fell aussieht, als entstamme es dem Kuriositätenkabinett der Monster AG.
Der erste Bossgegner ist ein süßer Maulwurf – zumindest solange, bis er sein gefräßiges Maul aufreißt, das randvoll mit Reißzähnen gespickt ist. Um ihn zu besiegen, müssen wir seine zehn Meter lange Zunge, mit der er uns zu „küssen“ versucht, im richtigen Augenblick fangen, ihn wie am Lasso daran quer durch die Arena schleudern und uns schließlich von ihm verschlucken lassen, um von seinem Magen aus sein Herz anzugreifen. Vielleicht ist es auch die Leber – wer weiß das schon so genau.
Und dann die Ölpfützen! Auf ihnen könnt ihr euch in eine riesige Seifenblase hüllen, um in ihr schwebend große Abgründe zu überwinden. Doch damit nicht genug: Gegner bleiben bei Berührung an der Blase hängen und werden fortan wie in Katamari hilflos daran klebend durch die Gegend gerollt. Wenn ihr dann in die Nähe von Feuer geratet, entzündet sich das Öl der Seifenblase und richtet verheerenden Schaden an.
Doch Biomutant ist im Kern auch ein waschechtes Rollenspiel. Ihr erlernt neue Fähigkeiten, levelt euren Power-Handschuh für den Extranahkampfschaden auf, verbessert eure Schuss- und Stichwaffen mit Crafting-Materialien und investiert Erfahrungspunkte in eure Fähigkeiten. Und baut sogar einen Mech, mit dem ihr euch in heiklen Situationen wie Bosskämpfen die Extraportion Panzerung und Bewaffnung verschaffen könnt.
Die gesamte Spielwelt von Biomutant ist von Anfang an frei begehbar. Allerdings ist es empfehlenswert, für bestimmte Regionen zunächst hilfreiche Gegenstände zu organisieren: So solltet ihr euch erst in den giftigen Sumpf aufmachen, wenn ihr dafür eine Gasmaske erbeuten konntet. Ebenso wenig ist es ratsam, ohne Hitzeschutz zum Lavasee aufzubrechen oder ohne nicht nur sprichwörtlich dickes Fell auf den schneebedeckten Berg zu klettern. Auf diese Weise lässt euch Biomutant stets die Wahl, überfordert euch gleichzeitig aber auch nicht mit zu vielen Möglichkeiten.
Kommentarezum Artikel