Test - Beyond: Two Souls : Drücke X für Ellen Page
- PS3
Wirklich große Auswirkungen hat jedoch nichts, was ihr tut, und auch fast nie etwas, das ihr in den Dialogoptionen auswählt. Nur wenige Kapitel nehmen einen komplett anderen Verlauf, wenn ihr anders entscheidet. Das äußert sich häufig auch dadurch, dass automatisch Dialogoptionen ausgewählt werden, wenn ihr nichts tut, oder das Versagen in Action-Szenen trotzdem zum Sieg führt oder zumindest nach einer alternativen Szene zum selben erzählerischen Knotenpunkt, zu dem auch jeder andere Weg geführt hätte. Erst im letzten Kapitel zählt tatsächlich, wofür ihr euch entscheidet, welche Aktionen ihr ausführt und wie erfolgreich ihr seid. Denn wie schon Heavy Rain bietet auch Beyond: Two Souls mehrere mögliche Enden.
Es war einmal der Origami-Killer
Ebenfalls an Heavy Rain erinnert die Art und Weise, wie ihr mit eurer Umgebung interagiert. Ist eine Interaktion möglich, taucht ein dezenter weißer Punkt auf. Bewegt ihr dann den rechten Analogstick in diese Richtung, führt Jodie fast immer die Aktion aus, die man von ihr in der jeweiligen Situation erwartet. Gelegentlich müsst ihr Tastenkombinationen drücken oder den Controller kurz schütteln. Kämpfe und Action-Szenen hingegen sind weit weniger offensichtlich zu bewältigen als im vorherigen Quantic-Dream-Spiel. Hier müsst ihr nun auf Jodies Körperbewegungen achten und den rechten Analog-Stick dementsprechend führen. Nach einer Weile hat man den Dreh heraus. Dennoch tauchen auch im späteren Spielverlauf immer wieder Szenen auf, in denen Jodies Bewegungsrichtung nicht so klar erkennbar ist, wie sich die Entwickler das einbilden.
Richtig interessant wird es ohnehin erst bei einem Druck auf die Dreiecktaste. So wechselt ihr nämlich auf den unsichtbar umherschwebenden Aiden. Zwar kann sich Aiden immer nur so weit von Jodie entfernen, wie es das Spiel für die aktuelle Szene festgelegt hat, dennoch könnt ihr mit ihm reichlich Unsinn treiben. Ihr werft Gegenstände um, beeinflusst elektronische Geräte oder macht auf andere Weise auf euch aufmerksam. Was Aiden alles kann, sorgt in manchem Kapitel für nette kleine Überraschungen, weshalb wir an dieser Stelle nicht alles verraten wollen. Wichtig ist jedoch zu erwähnen, dass Aiden auch tötet und bestimmte Menschen sogar übernimmt. Auf Wunsch könnt ihr im Zwei-Spieler-Modus entweder Jodie oder Aiden steuern. Spieler Nummer zwei übernimmt dann die andere Figur - allerdings erst, wenn per Knopfdruck auf diese umgeschaltet wird.
Fortsetzung?
Insbesondere in den wenigen CIA-Missionen, die Jodie teilweise ans andere Ende der Welt schicken, kommt die Kombination aus Jodies und Aidens Fähigkeiten zur Geltung. Allerdings sind es gerade auch diese Szenen, die in der Geschichte wie Fremdkörper wirken. Beyond: Two Souls ergibt so insgesamt leider kein homogenes Ganzes. Schlimm ist das aber nicht. Es zeigt letztendlich nur, dass Quantic Dream noch genügend Raum für Verbesserungen hat. Vielleicht genau das Richtige für Beyond 2. >>
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