Test - Battlefield 3 : Schön wie der junge Morgen
- PC
- PS3
- X360
Der Kampf der Shooter-Titanen beginnt. Battlefield 3 legt als erster vor und will die Messlatte im Shooter-Bereich auf ein neues Niveau hieven. Wir kümmern uns aber mal nicht um die ermüdenden Vergleiche mit Modern Warfare. Wie auch, haben wir den Rivalen doch noch gar nicht in der Redaktion. Außerdem hat die Battlefield-Reihe über die Jahre genügend Eigenständigkeit entwickelt und sich einen guten Namen gemacht. Stellt sich nur die Frage, ob Battlefield 3 den hohen Erwartungen sowohl spielerisch als auch technisch gerecht werden kann.
Manchmal gibt es solche Tage, an denen man sich wünscht, man hätte auf Mutter gehört und einen anständigen Beruf gelernt. Das mag sich wohl auch Sergeant Blackburn von der US Army denken, als er in New York im Verhör in die Zange genommen wird. Und es sieht wahrlich nicht gut aus, wird er doch mit einem Bombenanschlag in Paris, der iranischen PLR und einem russischen Agenten in Verbindung gebracht. Natürlich glauben die sturen Bundesbeamten unserem wackeren Sergeant kein Wort. Und das, wo die Uhr tickt und New York selbst in Gefahr schwebt. Wer hätte auch ahnen können, dass ein Routineeinsatz in Kurdistan zu solchen Ereignissen führt?
Sergeant Blackburn blickt zurück
Die Einzelspielerkampagne wird, ausgehend vom Verhör, in Form von Rückblicken erzählt, in denen Blackburn seine Erlebnisse der vergangenen neun Monate schildert. Was nicht immer ganz logisch durchgezogen wird, denn um die Handlung abzurunden, übernehmt ihr auch mal die Rolle des russischen GRU-Operative Dima sowie eines Panzerschützen namens Miller. Sei es drum, zumindest ist für Abwechslung gesorgt, denn ihr tummelt euch unter anderem in Kurdistan, in Teheran, Paris und New York. Zudem wird die etwas dünne und klischeebehaftete Handlung nach bester Hollywood-Manier erzählt und in Szene gesetzt, sodass die Charaktere nicht ganz so farblos bleiben wie in anderen Militär-Shootern.
Spielerisch gibt es in den gerade mal fünf Stunden des Solomodus einiges an Abwechslung. Meist seid ihr freilich zu Fuß unterwegs, schlagt euch durch urbane Gebiete oder erlebt eine offene Schlacht auf weiten Ebenen sowie heiße Feuergefechte in bewaldetem Gebiet. Aber ihr dürft euch auch in Fahrzeuge schwingen. Im Kampfflugzeug agiert ihr als Bordschütze und versucht, Gegner mittels Bordgeschütz und Raketen vom Himmel zu holen. Ihr ordert aus luftigen Höhen oder via Satellit Luftunterstützung. Beides sind im Grunde relativ simple Minispiele, bei denen ihr wenig verkehrt machen könnt. Oder ihr setzt euch ans Steuer oder Geschütz eines Panzers, um durch die Wüste zu brettern oder in den engen Straßen von Teheran euer Glück zu versuchen. Die Panzerschlacht in der Wüste ist dabei sicherlich einer der vielen atmosphärischen Höhepunkte. Spielerisch sind diese Abschnitte aber eher seicht und wenig fordernd.
Glaubwürdige Schießereien
Die Shooter-Mechanik funktioniert so, wie man es von DICE erwarten darf, nämlich tadellos und ohne Makel mit allen Waffen, vom Messer bis zur Stinger. Munition ist normalerweise kein Problem. Ihr führt reichlich mit euch und im Notfall könnt ihr immer noch herumliegende Waffen getöteter Gegner aufsammeln. Ab und an habt ihr Gelegenheit, schwereres Gerät zu nutzen. So klemmt ihr euch mal an ein Geschütz oder feuert mit einer SMAW auf Panzerfahrzeuge. Und natürlich dürfen die obligatorischen Scharfschützeneinlagen nicht fehlen, die oft aufgrund der Gegnerzahlen gar nicht mal so einfach sind.
Hinzu kommt ein recht cleveres Level-Design, das einen immer mal wieder durch Nadelöhre schickt, damit Spannung und Anspruch erhöht und so die eher schematisch agierende KI gut ausgleicht. Negativ ist hier anzumerken, dass die lineare Grundgestaltung (nicht schlimm) durch doofe Begrenzungen in Form von Warnmeldungen eingeengt wird. So etwas geht auch ein bisschen geschickter.
Kommentarezum Artikel