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Test - Battlefield 2042 : Zumindest auf dem Papier ein Top-Shooter ...

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Seit etwas mehr als einer Woche spielen wir Battlefield 2042. Vom vergangenen Montag bis Mittwoch lief ein Presse-Event auf dem PC, danach ging es mit der Early-Access-Version auf der Xbox Series X und Xbox One X weiter. Hier kommt unser Eindruck nach vielen Stunden auf den Schlachtfeldern der Zukunft.

Los geht es mit dem Modus All-Out Warfare. Darin stecken zwei Spielvarianten: In „Eroberung“ wird um mehrere Positionen auf der Map gekämpft, bis eines der beiden Teams keine Respawns mehr zur Verfügung hat. Bei „Durchbruch“ teilen sich die Teams in Angreifer und Verteidiger. Die attackierende Fraktion muss mit begrenzten Respawns versuchen, pro Gebiet mehrere Sektoren einzunehmen. Das versucht die Verteidigung zu verhindern, indem sie die feindlichen Reihen durch möglichst viele Kills aufreibt. Beide Modi können auch allein oder mit Freunden gegen KI-Feinde gespielt werden.

Krieg an allen Fronten

Die acht (plus zwei freispielbaren) Spezialisten teilen sich in die Klassen Sturmsoldat, Pionier, Aufklärer und Versorgung auf. Jeder Charakter verfügt über eine aktive Spezialfähigkeit, beispielsweise Heilspritze, Bewegungssensor, Schild oder Geschütz, und eine passive Fähigkeit wie ein höheres Bewegungstempo oder einen verbesserten Schutz bei Explosionen.

Über die Bewaffnung und Aufsätze darf frei entschieden werden, sofern sie durch Stufenaufstiege freigespielt wurden. Im Kampf dürfen an Sturmgewehr, MP, Shotgun, LMG und Co. jederzeit das Visier, der Unterlauf, die Mündung sowie die Munition gewechselt werden. Das ermöglicht die schnelle Umstellung auf eine neue Kampfsituation: Muss man es beispielsweise mit einem Helikopter aufnehmen, wird statt der normalen Munition ein Magazin mit durchschlagenden Patronen eingelegt und auf ein Visier mit besserer Vergrößerung umgestellt.

Die sieben Karten sind an unterschiedlichen Orten angesiedelt und optisch eigenständig. Dabei sind ein Schiffsfriedhof, eine Raketenabschussbasis, ein Wüstengebiet, ein Stadtzentrum voller Hochhäuser, ein Frachtcontainer-Labyrinth am Hafen, ein landwirtschaftliches Zentrum am Rande einer Wüste und eine Ölförderanlange im ewigen Eis. Eines haben jedoch alle gemein: Es gibt wenige Innenräume und reichlich freie Fläche.

Wenig verwunderlich erfreuen sich Scharfschützengewehre und halbautomatische Gewehre darum großer Beliebtheit. Sturmgewehre und Maschinenpistolen verfügen ohne stabilisierende Aufsätze über einen schwer zu kontrollierenden Rückstoß, der sie bereits auf mittlere Entfernung beinahe unbrauchbar macht. Zwar kann auf Einzelschuss umgestellt werden, allerdings büßen die Waffen dadurch viel Potenzial ein.

Action nonstop

Typisch Battlefield spielen Fahrzeuge wieder eine große Rolle. Verschiedene Panzer, Jeeps, Helikopter, Kampfflugzeuge und Luftkissenboote stehen zur Wahl. Sie sind nicht nur in vielen Kampfsituationen unverzichtbar, sondern auch für den Weg von A über B nach C – zu Fuß kommt man gefühlt erst ans Ziel, wenn die Runde schon fast vorbei ist. Zum Glück darf wieder bei Squad-Kameraden gespawnt werden, sodass lange Märsche selten nötig sind. Ansonsten steigt man im Hauptquartier selbst in ein Fahrzeug oder lässt es via Lufttransport überall hin liefern – sogar aufs Dach eines Wolkenkratzers.

Zu wenig Action ist niemals ein Problem: Rund um die umkämpften Punkte kracht und knallt es in einer Tour. Besonders im Modus Durchbruch gibt es keinerlei Verschnaufpausen. Bisweilen fällt es schwer, im Kugelgewitter den Überblick zu behalten: Mit 128 Leuten auf den Next-Gen-Konsolen und dem PC wimmelt es in den Zonen nur so vor Soldaten, Panzern und Kampfhubschraubern. Auf der PS4 und Xbox One ziehen zwar nur 64 Soldaten in die Schlacht. Allerdings sorgt die entsprechend kompaktere Kartengröße dafür, dass das Geschehen ähnlich intensiv und dynamisch verläuft wie auf den “großen” Systemen.

Im ständigen Getümmel ist es besonders wichtig, sich auf das eigene Squad verlassen zu können. Im besten Fall pflegt die Sanitäterin das Team mit heilenden Spritzen, die Aufklärerin markiert feindliche Einheiten per Drohne, der Sturmsoldat hält mit schweren Waffen drauf und der Versorger kümmert sich um den Munitionsnachschub.

Mit einer ausgewogenen Klassenverteilung, ständiger Kommunikation und einem uneigennützigen Vorgehen macht Battlefield 2042 am meisten Spaß. Dann entstehen tolle Momente, beispielsweise wenn das eigene Squad nach zähem Kampf, vielen Positionswechseln und einigen Neustarts endlich den Bereich einnehmen kann. Dafür gibt es einen Batzen Erfahrungspunkte, denn die gegenseitige Unterstützung und der Einsatz der Fähigkeiten machen sich ebenso bezahlt wie Abschüsse.

Ohne Team und Taktik läuft auf den Schlachtfeldern dagegen wenig zusammen. Oft ergibt man sich dem Chaos, rennt umher und ballert auf alles, was sich bewegt. Das reicht, um ein paar Erfahrungspunkte zu sammeln, doch echter Spielspaß kommt dabei nicht auf. Wer kurzweilige Runden erleben und auf sich allein gestellt massig Kills machen will, spielt also besser Call of Duty: Vanguard.

Ab in die Hazard Zone!

Noch wichtiger wird die Zusammenarbeit im neuen Spielmodus Hazard Zone, der genau wie All-Out Warfare auf allen sieben Maps stattfindet. 32 Leute (24 auf den alten Konsolen), aufgeteilt in mehrere Squads, suchen nach abgestürzten Satelliten, um daraus Datenlaufwerke zu bergen. Diese müssen im Rahmen einer Extraktion ausgeflogen werden, die zweimal pro Runde für einen begrenzten Zeitraum möglich ist.

An der entsprechenden Stelle geht es dann richtig rund, schließlich kann pro Abholung maximal ein Trupp entkommen – oder gar keiner. Weitere Spannung entsteht, weil Respawns im Squad nur über sogenannte Uplinks möglich sind, die eingesammelt oder vor Rundenbeginn gekauft werden müssen.

Battlefield 2042 - Hazard Zone Trailer

Heute wurde der dritte Modus zu Battlefield 2042 enthüllt. Der Trailer gibt einen ersten Eindruck von den Herausforderungen, die euch in Hazard Zone erwarten.

Gelingt die Flucht mit besagten Laufwerken, bringt das eine ordentliche Menge sogenannter Black Market Credits ein, mit denen im Vorfeld einer Runde Waffen, Aufsätze und Extras gekauft werden können. Geht allerdings das gesamte Team im Verlauf der Partie drauf und landet noch dazu keinen Abschuss, gibt es keine Punkte und somit Credits – damit steht vor dem nächsten Start allein die schwache Standardausstattung zur Verfügung. Somit birgt Hazard Zone viel Spannung und Dynamik, aber auch ein großes Frustpotenzial für weniger erfolgreiche Squads.

Mit dem Messer zur Bazooka-Schlacht?

Oder mit Pistolen auf Flugzeuge schießen? 1942-Veteranen mit 2042-Soldaten konfrontieren? Fußtruppen gegen ein Panzerbataillon schicken? Das alles und viel mehr ermöglicht Battlefield Portal. Unter dem Menüpunkt verstecken sich Kreationen der Entwickler und der Community, die über den Portal-Editor im Web erstellt werden.

Dort baut man sich aus diversen Inhalten von Battlefield 2042, Battlefield 3, Battlefield: Bad Company 2 und Battlefield 1942 eigene Spielvarianten zusammen. Die Karten der alten Teile wurden an die neuen Maßstäbe angepasst, sodass neben der erhöhten Spielerzahl auch eine aufpolierte Grafik gegeben ist. Soll die eigene Kreation auch auf PS4 und Xbox One laufen, muss die Spielerzahl auf maximal 64 begrenzt sein.

An bekannten Schauplätzen dabei sind Kaspische Grenze und Noshahr-Kanäle (Battlefield 3), Valparaiso und Arica Harbor (Bad Company 2) sowie die Schlacht in den Ardennen und El Alamein (Battlefield 1942). Dort werden Eroberung, Team Deathmatch, Rush oder Frei für alle angesiedelt, für die sich Bedingungen wie Punkte, Klassen, Waffen, Fahrzeuge und vieles mehr festlegen lassen.

Dank eines schrittweisen Aufbaus und übersichtlicher Menüs gelingt die Erstellung einer eigenen Battlefield-Erfahrung flott. Anschließend darf sie live gehen und per Code mit Freunden geteilt werden. Leute mit gewissen Programmierkenntnissen oder reichlich Geduld können über einen Logik-Editor noch tiefer in die Spielmechaniken eingreifen und ganz individuelle Kreationen erschaffen.

Somit stellt Battlefield Portal eine große Wundertüte dar. Während einige Mischungen voll aufgehen oder mit einem verrückten Konzept fesseln, langweilen Varianten wie “Nur Raketenwerfer mit einem Geschoss” bereits nach fünf Minuten. Dank verschiedener Filter findet man aber genau das, was man spielen möchte. Funktional sind übrigens alle Erlebnisse, denn vor der Veröffentlichung prüft das System die jeweilige Erfahrung auf mögliche Fehler.

Probleme über Probleme

Die Grundvoraussetzungen für ein großes Multiplayer-Vergnügen bringt Battlefield 2042 also mit – nur leider nicht die erforderliche Technik. Besonders heftig trifft es die PC-Version. Mit einer GeForce 2080 SUPER auf mittleren Einstellungen erleben wir ein optisch höchst biederes Spiel, das geprägt ist von detailarmen Objekten, Pop-ups, nachladenden Texturen und Einbrüchen in der Bildrate. Das passiert besonders bei den imposanten Wirbelstürmen, die dynamisch auftreten und von Soldaten über Panzer und Flugzeuge bis hin zu Bäumen alles mitreißen.

Ein weiteres Ärgernis sind die instabilen Server. Andauernd gleiten Figuren über den Boden, teleportieren sich einige Meter nach links und rechts oder hängen nach dem Ableben in einer Animation fest. Eindeutige Treffer werden nicht registriert, Squad-Mitglieder können nicht wiederbelebt werden, Panzer stecken in kleinen Objekten fest, die Steuerung setzt plötzlich aus und so weiter. Auch die Balance der Waffen wirkt regelmäßig komplett durcheinander, wenn Maschinenpistolen aus enormer Entfernung plötzlich eine Durchschlagskraft wie Scharfschützengewehre entwickeln.

Battlefield 2042 - Maps: Renewal, Breakaway & Discarded First Look Trailer

In diesem Video gewährt EA einen ersten Blick auf drei weitere Karten aus dem nahenden Battlefield 2042.

Alle genannten Probleme finden sich auch auf der Xbox Series X wieder. Zumindest grafisch läuft die Version jedoch stabiler. Die Bildrate liegt (meistens) bei 60 fps und die Auflösung ist allgemein höher. Dank HDR-Einsatz setzen Lens-Flare-Effekte und Spiegelungen in Pfützen oder Fenstern schöne HDR-Akzente. Dennoch sieht Battlefield 2042 nicht nach einem topmodernen Shooter aus, sondern kommt – ähnlich der PC-Version – etwas altbacken daher.

Abseits der genannten Probleme ist auch das Design der Schauplätze nicht optimal. In den großen Arealen ist vieles Kulisse, weil sich die Action fast ausschließlich auf die umkämpften Punkte konzentriert. In Innenräumen wird selten gekämpft; meist spielt sich das Geschehen unter freiem Himmel ab. Generell mangelt es an kleineren Karten, auf denen Sturmgewehre, Maschinenpistolen sowie Schrotflinten eine echte Daseinsberechtigung haben. Entsprechend fühlen sich viele Runden gleich an, weil sie von Fahrzeugen, Raketenwerfern und Scharfschützen dominiert werden.

Überraschend gut schlägt sich die Xbox One X: Gemessen an ihren technischen Möglichkeiten liefert die Konsole eine grafisch wie spielerisch überzeugende Vorstellung ab. Die geringere Kartengröße tut sogar gut, weil die Wege kürzer sind und man schneller ans Ziel gelangt. Allerdings hat diese Version ebenso mit den genannten Schwierigkeiten zu kämpfen wie die anderen Plattformen.

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