Test - Baldur's Gate 2: Schatten von Amn : Baldur's Gate 2: Schatten von Amn
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Am Anfang steht, wie bei den meisten Rollenspielen, die Charaktererstellung. Hier habt ihr die Auswahl aus sieben Rassen und elf Klassen. Einige der Klassen teilen sich noch in je vier Subklassen auf, die dem Charakter zusätzliche Vor- und Nachteile geben können. Das Regelsystem entspricht hierbei der zweiten Edition des AD&D-Regelwerks. Die Portraits und Stimmen der Charaktere können wieder problemlos durch selbsterstellte Exemplare ersetzt werden. Nach der Festlegung von Attributen kann es dann ans Eingemachte gehen. Wem der Prozess zu mühsam ist, der kann auch ohne Weiteres Charaktere aus den Vorgängern importieren. Kleiner Tipp am Rande: wenn ihr mal keine Lust mehr auf 'Baldur´s Gate II' habt und das Spiel deinstalliert, behaltet eure Charaktere und Spielstände, denn diese können später bei 'Neverwinter Nights' ebenso importiert werden.
Das Kampfsystem wurde eins zu eins übernommen, wobei die Kämpfe deutlich fordernder sind und durch die Vielfalt der Gegner und eigenen Möglichkeiten mehr taktischen Anspruch haben. Die jederzeit änderbaren Schwierigkeitsgrade bieten sowohl dem Anfänger als auch dem Profi eine echte Herausforderung. Die Kämpfe laufen in Echtzeit ab, können aber jederzeit mit der Leertaste pausiert werden, um den Charakteren der Party Anweisungen zu geben. Damit dürften auch Verfechter des rundenbasierten Kampfes halbwegs leben können. Die Pausenfunktion wurde dabei ebenfalls überarbeitet und kann nach eigenen Wünschen konfiguriert und automatisiert werden. Praktischerweise könnt ihr nun auch in aller Ruhe im Inventar stöbern und Zaubersprüche auswählen. Die Wirksamkeit des Kampfmodus hängt allerdings sehr stark von den KI-Scripten der Party-NPCs ab. Ihr solltet euch gut einprägen, welche Scripts ihr für die einzelnen Charaktere aktiviert habt, oder noch besser, alle Charaktere direkt steuern, sonst kann es während des Kampfes zu unliebsamen Überraschungen kommen, zum Beispiel wenn die schwachgerüstete Magierin ihre Zaubersprüche vergisst und sich mit Taschenmesser in den Nahkampf stürzt. Neuerdings können auch Waffenskills derart belegt werden, dass Charaktere beidhändig mit zwei Waffen kämpfen können, die zweite Waffe wird einfach in den Slot für das Schild platziert.
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Die Ausrüstung der Abenteurer wurde kräftig aufgefrischt mit neuen Gegenständen, teilweise klassen- oder charakterspezifisch. Den Grossteil eures Equipments erhaltet ihr von getöteten Gegnern und aus Truhen, Kisten und Regalen. Doch Achtung, gute und magische Gegenstände finden sich zumeist nur bei sehr starken Gegnern oder an durch Fallen gesicherten Orten. Die örtlichen Händler sind zwar immer brauchbar bestückt, doch dafür auch horrend teuer.
Die Zaubersprüche wurden überarbeitet und ergänzt, so dass nun rund 300 von ihnen verfügbar sind. Hierzu gehören Offensivzauber, Elementarzauber, Heilung, Schutz, Beschwörung und so weiter und so weiter. Freundlicherweise werden die Sprüche im umfangreichen Handbuch gut beschrieben. Wie gehabt erlernen die magiekundigen Charaktere die Sprüche durch Level-ups und das Lesen von Schriftrollen. Jedoch können nicht alle Zaubersprüche auf einmal genutzt werde, sondern nur eine bestimmte Anzahl pro Tag, die vom Level abhängt. Die gewünschten Sprüche müssen vorher festgelegt werden und sind nach Verwendung erst nach einer Rast wieder einsetzbar. Dank der kräftig angehobenen Level-Grenze auf 2.950.000 Erfahrungspunkte (beim Vorgänger waren es noch 89.000) kommt ihr in den Genuss enorm mächtiger Sprüche, die optisch mit schönen Effekten umgesetzt werden. Allerdings ist die Vielzahl der Sprüche eigentlich schon zu gross und sorgt mehr für Verwirrung als echten Nutzen. Hier wäre weniger vielleicht mehr gewesen, aber den Hardcore-Spieler wird es freuen.
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Neben der Vielfalt an Quests kann sich auch die Gegnerschar sehen lassen. Auch hier herrscht grosser Abwechslungsreichtum, und die Gegner passen perfekt zu den jeweiligen Umgebungen. Auffallend dabei auch, dass einige der Gegner über enorme Grösse verfügen. Leicht zu knacken sind sie auch nicht gerade, und verfügen über sehr variable Angriffsmöglichkeiten. Das führt dazu, dass auch bei 'Baldurs Gate II' nur selten Hack'n'Slash angesagt ist, sondern taktischen Vorgehen vonnöten ist. Die Speicherfunktion sollte regelmässig und häufig genutzt werden, auch eine Schnellspeichertaste ist verfügbar.
Das Interface wurde leicht überholt und einige Funktionen anders angeordnet, auch wenn keine auffälligen Änderungen dabei sind. Praktischerweise kann das Interface nun auch komplett ausgeblendet werden, und erscheint erst wieder auf Tastendruck, beziehungsweise sobald die Autopause-Funktion anspricht. Die Automap ist übersichtlich, wichtige Orte innerhalb einer Map erscheinen markiert. Auch das Quest-Log ermöglicht einen recht guten Überblick über die anstehenden Aufgaben. 'Baldurs Gate II' ist in Kapitel unterteilt, und es werden nur die offenen Quests des jeweiligen Kapitels angezeigt. Das Inventar wurde ebenfalls leicht überarbeitet, sehr praktisch ist, dass nun Beutel für Juwelen und Truhen für Schriftrollen zur Verfügung stehen und damit für mehr Übersicht und Ordnung sorgen.
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