Test - Azurik: Rise of Perathia : Azurik: Rise of Perathia
- Xbox
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Da die Entwickler wohl entdeckt haben, dass die Idee mit den Elementen mehr als gut ist und ihrem Spiel dazu verhelfen kann, nicht einfach ein Action-Adventure unter vielen zu sein, wurde der Einsatz der Elementarkräfte auch in die friedlicheren Abschnitte des Spiels integriert. Beispielsweise wurden so Feuerwände oder Eisblöcke dazu verwendet, den Spieler daran zu hindern, zu früh in bestimme Gebiete vorzudringen. Um diese Blockaden zu passieren, müsst ihr schließlich schon das entsprechende Element gemeistert haben. Ein frühes Beispiel für die Rätsel, die Geschick im Umgang mit den Elementen erfordern, ist ein stockdunkler Raum, in dem ihr über sehr dünne Felswege marschieren müsst, was ohne Licht natürlich nicht möglich ist. Glücklicherweise habt ihr allerdings bereits die Kontrolle über das Feuer-Element und könnt so für Licht sorgen, indem ihr euch eine aus Flammen bestehende Rüstung herbeizaubert.
Leider ist auch genau dieses Rätsel ein gutes Beispiel für die zahlreichen mehr als fraglichen Aspekte des Spiels. So wurden diese wie erwähnt dünnen und auch mit Kurven versehenen Felswege nämlich zusätzlich an den Rändern abgerundet, so dass Azurik automatisch zu rutschen anfängt, sobald ihr diesen Rändern zu nahe kommt. Kombiniert mit der eher ungenauen Steuerung wird das Ganze dann zur Frustfalle für so manchen Spieler. Ein anderes Beispiel wären die sehr oft auftretenden Kämpfe, die aufgrund ihrer Langatmigkeit nicht nur nicht für Stimmung sorgen, sondern auch sehr schnell langweilig werden, weil es zu wenige Combos gibt, so dass Kämpfe sehr schnell einfach nur daraus bestehen, immer wieder dieselben Tastenkombinationen einzugeben. Anders verhält es sich beim Kampf mit sehr vielen Gegnern, was auch keine Seltenheit ist. Hier kommt ihr zwar nicht weit, wenn ihr still dasteht und zuschlägt, anders aber eigentlich auch kaum. Da das Kampfgetümmel sehr schnell unübersichtlich wird und es schon mal vorkommen kann, dass ihr einfach zu nichts mehr kommt, ist es am effizientesten, sich jeden Gegner einzeln vorzunehmen, was natürlich auch nicht gerade spannend ist.
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Apropos Gegner: Hier gibt es wieder etwas Positives zu verzeichnen, nämlich die Vielzahl eurer Widersacher. Von kleinen Pflanzenmonstern über meterhohe Riesenechsen bis hin zu gigantischen Golems wird sehr viel geboten, so dass es zumindest in punkto Gegnervielfalt keinen Grund zur Kritik gibt. Vor allem da ihr je nach Gegner wie bereits erwähnt zu anderen Elementarfähigkeiten greifen müsst, um wirklich erfolgreich zu sein.
Trotz diesem Lichtblick bei den Gegnern, muss eines auf jeden Fall noch erwähnt werden, da es für einige zum Spielspasskiller werden könnte: Orientierungslosigkeit ist leider ein fester Bestandteil von 'Azurik: Rise of Perathia'. Zwar wird für den nicht linearen Spielverlauf, riesige Landschaften und fehlende Ladezeiten geworben - was auch stimmt - für viele Spieler könnte dies aber schnell sehr unangenehm werden, da man eigentlich nie weiß, wo man denn nun eigentlich hin sollte. Manchmal muss man deshalb sehr lange durch die Gegend laufen und nach dem weiteren Weg suchen.
Nette Grafik mit Mängeln
Auf den ersten Blick scheint die Grafik von 'Azurik: Rise of Perathia' zumindest bei den Action-Adventures ganz oben mitzumischen. Leider lässt dieser Eindruck bei zunehmender Spielzeit immer mehr nach, was nicht zuletzt an den hölzernen und langweiligen Animationen liegen könnte. Sowohl die Gegnerhorden als auch Azurik selber, den ihr ja die ganze Zeit beobachten dürft, leiden doch eher stark darunter. Vor allem die Außenszenarien wissen in ihrer Gestaltung aber doch zu gefallen, so dass es vor allem anfangs noch Spaß bereitet, durch Perathia zu wandern. Mit der Zeit fallen dann aber mehr und mehr kleine Unstimmigkeiten wie flache Pflanzen oder die lediglich aus einer bewegten Textur bestehende Wasseroberfläche auf, so dass auch hier der gute Eindruck bald nachlässt.
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Immerhin ist aber auch für Abwechslung gesorgt, was die Lokalitäten angeht, die ihr im Laufe eures Abenteuers besuchen werdet. Zwar sind die klassischen, alles andere als innovativen Szenarien wie eine Eis- oder Feuerwelt zu finden, besser als irgendeine Einöde sind diese aber doch allemal.
Seichte Klänge, komplett deutsche Synchronisation und guter Surround-Sound
Was schon in der Kampfarena erstmals auffällt, ist die deutsche Synchronisation, die dafür sorgt, dass auch Lesefaule stets wissen, was zu tun ist. Diese ist alles in allem recht gelungen und hörenswert, auch wenn einige Stellen doch recht übertrieben gesprochen wurden, was die Emotionen angeht, so dass die Glaubwürdigkeit nachlässt. Bei den Soundeffekten herrscht allerdings gähnende Langeweile, da es hier nichts, aber auch gar nichts gibt, was irgendwie spektakulär wäre. Hier wird auf ganzer Linie Durchschnittskost geboten, so dass man sich während des Spielens lieber auf die angenehme und passende Musik konzentriert, die das phantasievolle Szenario sehr gut zu vermitteln weiß. Immerhin gibt es sehr netten Dolby Digital Surround-Sound zu hören, der auch schon auf einfachen Stereo-Lautsprechern für sehr gut ortbare Geräusche sorgt.
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